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Experten: KI-Entwickler sollen sich an ethische Richtlinien halten

Archivmeldung vom 08.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Künstliche Intelligenz: "Gerechtigkeit durch Präzesion". Wer dient wem?
Künstliche Intelligenz: "Gerechtigkeit durch Präzesion". Wer dient wem?

Bild: Eigenes Werk /OTT

Unternehmen oder Forschungseinrichtungen, die Systeme künstlicher Intelligenz einsetzen, sollen sich dabei künftig an einheitliche ethische Richtlinien halten. Entsprechende Anforderungen stehen in dem Abschlussbericht einer von der EU-Kommission eingesetzten 52-köpfigen Expertengruppe, der am Dienstag vorgestellt werden soll und über den das "Handelsblatt" berichtet.

"Vertrauenswürdigkeit", heißt es in dem 41-seitigen Dokument, "ist eine Voraussetzung dafür, dass Menschen und Gesellschaften KI-Systeme entwickeln, einsetzen und nutzen." Ohne ethischen Rahmen könnten Fehlentwicklungen die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz erschweren und damit "die Realisierung der potenziell enormen sozialen und ökonomischen Vorteile verhindern", warnen die Fachleute. In ihrem Bericht formulieren sie sieben Anforderungen an KI-Systeme, damit diese als vertrauenswürdig gelten: Sie sollen vom Menschen kontrollierbar, technisch robust und sicher sein sowie einzelne Personen oder gesellschaftliche Gruppen nicht diskriminieren. Zudem sollen die Algorithmen gesellschaftlich nützlich, transparent und überprüfbar sein sowie die Privatsphäre achten.

Auf Grundlage der Empfehlungen wird die EU-Kommission bereits am Montag einen Fahrplan vorstellen, wie die Leitlinien zunächst in einer Testphase in die Praxis umgesetzt werden sollen. Anhand des Rücklaufs wird die Kommission dann entscheiden, ob eine Regulierung nötig ist, oder ob Selbstverpflichtungen reichen. Verbraucherschützer fordern einen gesetzlichen Rahmen. Die Leitlinien seien "ein guter Anfang", sagte Ursula Pachl vom europäischen Verbraucherschutzverband BEUC, "aber sie dürfen die Diskussion darüber nicht verdrängen, welche Regulierung nötig ist."

Die Wirtschaft hingegen sieht die Gefahr der Überregulierung. Der Kunde solle immer wissen, dass ethische Standards eingehalten werden, sagte Iris Plöger, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). "Gleichzeitig dürfen Innovationen aber nicht mit zu starren Regeln abgewürgt werden", warnte sie. Sonst bestehe die Gefahr, "dass unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb zurückfallen". Deshalb müsse es auch das Ziel sein, dass andere Länder der Welt vergleichbare ethische Leitlinien annehmen. Auch Susanne Dehmel, Mitglied der Geschäftsleitung beim deutschen IT-Verband Bitkom, sprach sich für eine Selbstregulierung der Wirtschaft aus. Sie beteuerte: "Die Tech-Branche hat in den vergangenen Jahren dazugelernt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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