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Das Handy wird zum Fahrscheinautomaten

Archivmeldung vom 08.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: F. Gopp  / pixelio.de
Bild: F. Gopp / pixelio.de

Nach dem letzten Update ihrer stationären Fahrscheinautomaten musste sich die Deutsche Bahn AG die teils harsche Kritik ihrer erbosten Kunden gefallen lassen. Und das eigentlich auch zu Recht, da die neue Software je nach Eingabe des Kunden und Wahl des Verkehrsbundes unterschiedliche Preise ausspuckt. Auf Derartiges hat natürlich niemand Lust und so wird das Mobiltelefon für viele Kunden zum Automaten-Ersatz. Nicht nur Nahverkehrs-Tickets können heute schon mit dem Handy gekauft werden - Bahn und RMV bieten jetzt auch kombinierte Fahrkarten für Straßenbahn und ICE an.

Das neue Angebot läuft unter dem Titel "Touch & Travel". Der mal wieder völlig überflüssige Anglizismus sei der Deutschen Bahn an dieser Stelle verziehen, da das Angebot hier scheinbar wirklich im Sinne des Kunden erweitert wurde. Zwei Jahre lang hat die DB das System getestet. Nun scheint es den Bedürfnissen der Bahnfahrer zu gereichen und ist bundesweit im Fernverkehr verfügbar. Auch regionale Verkehrsbünde wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) schließen sich dem neuen, praktischen Ticketsystem an. Damit ist für kombinierte Fahrten mit Straßenbahn und ICE nur noch ein einziges Handy-Ticket nötig. Und da gerade bei internetfähigen Smartphones die Nachfrage signifikant ansteigt, könnte dieses System in den kommenden Jahren vielleicht sogar zum wichtigsten Standbein des Kartenabsatzes werden. Vor ein paar Jahren hätte man diesbezüglich vielleicht noch angenommen, dass die Berührungsängste bei einer derartigen Neuerung vielleicht zu groß wären, um einen Durchbruch des neuen Systems zu gewährleisten - das allerdings scheint heute, im Jahr 2011, nicht mehr zutreffend zu sein.

Das System wird gut angenommen

Das einfache An- und Abmelden am Kontaktpunkt klappt derzeit nur mit wenigen Handys, die über einen sogenannten NFC-Chip verfügen. Als Alternative ist auch eine Ortung über GPS möglich. Sollte man auch diese Variante mit seinem Gerät nicht nutzen können, hilft ein an den Kontaktpunkten angebrachter Barcode weiter, den man mit der Handykamera abfotografieren kann. Als letzte Variante kann auch noch ein dort abgebildeter Code eingegeben werden. Was erst einmal umständlich klingt, scheint von den entnervten Bahnkunden, die sich ansonsten mit nicht funktionierenden Automaten herumschlagen müssten, gerne angenommen zu werden. Immerhin haben sich bereits 16 000 Kunden für das System angemeldet, obwohl es bisher gar nicht medial beworben wurde. Handymodelle von HTC und anderen bekannten Herstellern dienen durch die DB-App bereits als Reise- und Streckenauskunft und machen als Fahrkartenschalter-Ersatz eine physische, lokale Interaktion mit der Deutschen Bahn eigentlich ganz und gar unnötig. Als Nahverkehrspartner sind neben dem RMV bisher die Berliner Verkehrsbetriebe mit dabei. Man erwartet, dass bald noch weitere Partner dazustoßen werden.

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