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Neue Software findet „Leichen“ in Computerprogrammen

Archivmeldung vom 20.04.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Rund 15 bis 20 Prozent des Programmcodes in umfangreichen Softwaresystemen ist völlig unnötig, hat die Software-Initiative Deutschland e.V. herausgefunden.

Als Abhilfe hat der SID- Verband eine neue Software vorgestellt, mit der sich die „Code-
Leichen“ auffinden und endgültig eliminieren lassen. Vor allem ältere Software, die in althergebrachten Programmiersprachen wie Cobol, PL/1 oder Assembler verfasst wurde, ist oftmals von „Programm- Leichen geradezu übersäht“, heißt es in einem SID-Bericht. Der Grund: Der ursprünglich erstellte Code ist im Laufe der Weiterentwicklung der
Software überflüssig geworden, ohne dass es jemand gemerkt hat. Die damaligen Programmierer sind längst in Rente gegangen, den Nachfolgern ist der unnötige Code nicht aufgefallen.

„Es gibt Beispiele namhafter Großunternehmen, die seit über 20 Jahren gesetzliche Änderungen in Programmteile einarbeiten, die seit mehr als einem Jahrzehnt überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommen“, sagt Helmut Blank, Vorsitzender der Software-Initiative Deutschland e.V. Selbst bei aufkommendem Verdacht auf „Leichen-Code“ sind die Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen äußerst zurückhaltend, die vermutlich überflüssigen Programmteile auszumerzen. Da die Software in den wenigsten Fällen vollständig dokumentiert ist, besteht stets die Gefahr, dass die vermeintliche „Leiche“ doch noch lebt und eventuell in seltenen Fällen dringend benötigt wird. „Jeder IT-Leiter hat eine Heidenangst davor, beim Jahresabschluss feststellen zu müssen, dass der im Laufe des Jahres gelöschte Programmcode einmal
pro Jahr doch noch benötigt wird“, sagt Helmut Blank: „Also lässt er lieber alles beim alten und übergibt das Problem am Ende seiner Dienstzeit einfach seinem Nachfolger“.

Das neue SID-Tool hingegen sucht nach Angaben des Verbandes zuverlässig heraus, welche Codeteile wirklich nicht mehr benötigt werden und daher gelöscht werden können. Allein dadurch, dass überflüssiger Altcode nicht mehr weiter gepflegt werden muss, kann die deutsche Wirtschaft jährlich rund 1,5 Mrd Euro an Wartungsaufwand
einsparen, hat die Software-Initiative Deutschland e.V. errechnet.

Die Software-Initiative Deutschland e.V. will die auf ca. 2 Billionen geschätzten Investitionen der Wirtschaft und der öffentlichen Hand in ältere Computersoftware langfristig sichern. Das Projekt hat hohe Bedeutung, weil ca. 70 Prozent aller für die Volkswirtschaft und das öffentliche Leben wichtigen Anwendungen heute noch in älteren Computersprachen laufen. Wenn die „Oldie-Software“ stillsteht, kommt Deutschland zum
Erliegen.

Quelle: Pressemitteilung Software-Initiative Deutschland e.V. (www.softwareinitiative.de)

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