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EU-Projekt will Stromverbrauch bei Standby deutlich reduzieren

Archivmeldung vom 19.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Standby- und Off-Mode-Betrieb kostet viel Geld. Bild: Peter Kirchhoff/pixelio.de
Der Standby- und Off-Mode-Betrieb kostet viel Geld. Bild: Peter Kirchhoff/pixelio.de

Der Betrieb sämtlicher österreichischer Elektrogeräte im Standby-Betrieb verbraucht jährlich 811 Gigawattstunden Strom - das entspricht der Jahresenergiemenge eines Kraftwerkes. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Technischen Universität Graz. Um den Verbrauch deutlich einzuschränken, wurde das EU-Projekt "Standby and Off-Mode Energie Losses in New Appliances" (SELINA) ins Leben gerufen. Dabei werden die Standby- und Off-Mode-Verluste von insgesamt 6.000 Haushalts- und Bürogeräten in zwölf EU-Ländern im praktischen Einsatz gemessen und analysiert. Die Grazer Techniker sind für rund 500 österreichische Messungen zuständig.

"Neue EU-Richtlinien sehen bereits ab diesem Jahr vor, dass Geräte nur noch ein Watt im Standby-Modus verbrauchen dürfen", erklärt Ernst Schmutzer vom Institut für Elektrische Anlagen an der TU Graz im pressetext-Interview. Bis 2013 soll dieser Wert nochmals halbiert werden. "Die Messungen in Österreich haben gezeigt, dass bereits im Vorjahr ein Großteil der Elektrogeräte die Grenzwerte eingehalten hat. Das ist sehr erfreulich, aber noch immer gibt es einige Produktgruppen, die noch nicht von der EU-Richtlinie erfasst werden und erhöhten Standby-Verbrauch aufweisen", so der Wissenschaftler.

Stromverschwendung kostet Geld und schadet Umwelt

"Langfristiges Ziel ist die Verringerung der Standby- und Off-Mode-Verluste durch Information sowie die Sensibilisierung von Produktion, Handel, Käuferschaft und Politik", erklärt Schmauzer. Als "Stromfresser" haben sich bisher vor allem Computer-Lautsprecher, Stereoanlagen, WLAN-Modems und Satellitenreceiver entpuppt, so der Wissenschaftler.

"Wir können davon ausgehen, dass die Standby- und Off-Mode-Verluste künftig steigen werden, denn einerseits haben immer mehr Geräte Zusatzfunktionen wie einen Netzwerkanschluss und andererseits gibt es laufend neue Produkte am Markt, die verschieden kombinierbare Zusatzfunktionen ausführen können", meint der Experte. Ziel von SELINA sei daher die Aufbereitung der erhobenen Messdaten und die Integration in eine internationale Gesamtdatenbank.

Verbrauch ohne Nutzen

"Beim Energieverbrauch im Standby- und Off-Mode-Betrieb handelt es sich um einen Verbrauch, der schlicht und einfach nicht notwendig ist", meint Schmauzer. "Wenn die Hersteller ihre Produkte mit einfachen und preiswerten Maßnahmen optimieren, haben alle etwas davon." Ein Nullverbrauch sei zwar technisch machbar, komme allerdings aufgrund der Technologie teuer. "Eine solche Lösung liegt in weiter Ferne. Aber schon die deutliche Verringerung des Stromverbrauchs im Standby- und Off-Mode-Betrieb ist ein Schritt in die richtige Richtung", meint der Forscher.

Quelle: pressetext.austria Wolfgang Weitlaner

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