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Studie: Immer mehr Jugendliche gestresst durch digitale Medien

Archivmeldung vom 04.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Handy, Smartphone (Symbolbild)
Handy, Smartphone (Symbolbild)

Bild: Joachim Kirchner / pixelio.de

Der Trend ist erschreckend: Immer mehr junge Bundesbürger fühlen sich durch digitale Medien zunehmend gestresst. Waren es im Vorjahr noch 36 Prozent, so liegt deren Anteil in diesem Herbst bereits bei 41 Prozent. Auslöser sind dabei vor allem die vielen Ablenkungsmöglichkeiten durch Chats, Videos oder Social Media sowie die ständige Erreichbarkeit für Freunde und Familie.

Um den Stress durch digitale Medien zu verringern, empfehlen sich digitale Auszeiten - das Erfolgsgeheimnis der "entspannten" jungen Bundesbürger. Das sind Ergebnisse der Studie "Zukunft Gesundheit 2019" der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung "Die Gesundarbeiter". Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren wurden dafür befragt.

Vor allem junge Frauen fühlen sich von sozialen Medien unter Druck gesetzt: 78 Prozent erkennen in Chats, Videos und Social Media Stressauslöser, bei den Männern sind es 58 Prozent. "Je jünger die Befragten, desto intensiver nehmen sie Aktivitäten in den sozialen Medien als soziale Verpflichtung wahr. In der Altersgruppe von 14 bis 17 fühlen sich fast neun von zehn gestresst angesichts der Flut von Chats und Statusupdates", weiß Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger Krankenkasse. Mit dem Alter nehme der Social-Media-Stresslevel ab, dafür steige der Druck über die allgemeine Informationsflut an, also z. B. Mails, Newsletter und Nachrichten.

Schlafmangel ausgelöst durch digitale Medien

"Vor allem die erholsame Nachtruhe leidet unter dem digitalen Dauerfeuer", so Hantke. Auf die Frage, wie sich der Stress bei ihnen auswirke, antworteten die meisten der Befragten mit "Müdigkeit durch Schlafmangel" (56 Prozent) und "Probleme beim Einschlafen" (53 Prozent). Knapp jeder Zweite gab auch "Gereiztheit" und "Erschöpfung" an.

Die Ärztin warnt vor den Folgen des Schlafmangels: "Insbesondere junge Menschen leiden schnell unter Konzentrationsproblemen und Unaufmerksamkeit." Das Bundesgesundheitsministerium hat sich der Empfehlung der Amerikanischen Schlafgesellschaft AASM angeschlossen und empfiehlt eine Schlafdauer von 8 bis 10 Stunden für 13- bis 18-Jährige.

Digitale Auszeit ist wichtig

Knapp acht von zehn Befragten begegnen dem Stress durch digitale Medien mit "analogen" Hobbys wie Sport, Musik, Kunst oder sozialen Aktivitäten. Als besonders erfolgreiche Strategie erweist sich die "digitale Auszeit". Denn von den gestressten Teilnehmern klinkt sich nur jeder Zweite bewusst eine Zeitlang aus dem digitalen Leben aus. Von den nicht gestressten Teilnehmern sind es 76 Prozent, die sagen: "Ich nehme mir digitale Auszeiten, wann und so oft ich will." "Ohne digitale Medien geht nichts mehr im Leben junger Menschen. Außerdem erleichtern und vereinfachen Smartphone und Computer das tägliche Leben enorm", sagt Hantke. "Trotzdem ist es wichtig, zwischendurch alle Geräte mal auszuschalten und sich nur auf sich selbst zu besinnen - ganz ohne Ablenkungen aus der digitalen Medienwelt."

Die Studie "Zukunft Gesundheit 2019 - Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt" (PDF) finden Sie hier: www.Die-Schwenninger.de/Studie

Quelle: Die Schwenninger Krankenkasse (ots)

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