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Soldaten überwinden Alpträume mit Videogames

Archivmeldung vom 10.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Videogame Call of Duty: Hilfe für Soldaten mit Alpträumen. Bild: Activision
Videogame Call of Duty: Hilfe für Soldaten mit Alpträumen. Bild: Activision

Videospiele haben oft einen schlechten Ruf. Ihre Fähigkeit, die Spieler gegen Gewalt zu desensibilisieren, könnte jedoch Soldaten helfen, besser zu schlafen. Wissenschaftler der Grant MacEwan University führten eine Online-Befragung durch, an der 98 Militärangehörige teilnahmen. Es zeigte sich, dass regelmäßiges Spielen von Games, bei denen es wie bei "Call of Duty" um Krieg und Kampf geht, das Ausmaß des Leides und der Aggression in Träumen über den Krieg senkten.

Soldaten, die nicht spielten, berichteten von brutaleren Träumen in Kombination mit einem Gefühl der Hilflosigkeit, betont die Wissenschaftlerin Jayne Gackenbach. Lange, gefährliche Patrouillen in Kriegsgebieten, können die Soldaten schwer belasten. Gackenbach wollte sicherstellen, dass nur gesunde und stabile Soldaten an der Studie teilnahmen. Sie schloss daher all jene aus, bei denen bereits psychische Störungen wie ein posttraumatisches Stresssyndrom diagnostiziert worden waren.

Die Soldaten wurden basierend auf der Häufigkeit, mit der sie Videospiele nutzen, in zwei Gruppen aufgeteilt. Die "Vielspieler" gaben an, jeden Tag oder zumindest mehrmals in der Woche zu spielen. Sie bevorzugten heftigere oder umfassendere Spiele wie World of Warcraft, Call of Duty und Red Dead Redemption. Bei den "Wenigspielern" beschränkte sich die Nutzung auf einige Gelegenheiten im Jahr. Dabei standen eher einfache elektronische Spiele, so genannte Casual Games, im Vordergrund.

Selbstmedikation

Die noch vorläufigen Ergebnisse waren überzeugend. Die Teilenehmer der ersten Gruppe gaben an, dass ihre Alpträume über den Kampf weniger intensiv waren und dass sie oft das Gefühl hatten, gegen welche Bedrohung auch immer ankämpfen zu können. In der zweiten Gruppe gab es häufiger ein Gefühl der Hilflosigkeit gegen einen aggressiven und gewalttätigen Feind. Gackenbach kann sich vorstellen, dass brutale Videospiele als eine Art Bedrohungssimulator dienen könnten, der den Geist konditioniert, besser mit intensiven, gefährlichen Situationen in Alpträumen zurechtzukommen.

Die Wissenschaftlerin kann sich laut NewScientist sogar vorstellen, dass das häufige Videospielen der Soldaten eine Art von Selbstmedikation darstellt und mehr ist als nur eine Spielsucht. "Die Spiele werden überall hin mitgenommen und dauernd gespielt. Es könnte durchaus sinnvoll sein, sie einfach spielen zu lassen."

Quelle: pressetext.redaktion Michaela Monschein

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