Gesichtsscanner-App "Facezam" ist eine Ente
Archivmeldung vom 16.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie neue App "Facezam" findet nicht die Social-Media-Profile von Menschen, die man im Vorbeigehen auf der Straße fotografiert. Worüber viele Medien berichtet hatten, stellte sich nun als Falschmeldung heraus. "Facezam könnte das Ende für unsere anonyme Gesellschaft bedeuten", wurde der angebliche Gründer der App, Jack Kenyon, zitiert.
In vielen Berichten hieß es weiter: "Nutzer werden in Sekundenschnelle jede Person identifizieren können, was bedeutet, dass die Privatsphäre in der Öffentlichkeit nicht mehr existiert." Ein Foto würde demnach ausreichen, um innerhalb von zehn Sekunden per Gesichtserkennung das richtige Profil unter Milliarden von Facebook-Nutzern zuzuordnen.
Mittlerweile ist der Fall aber aufgeklärt und der englische "Telegraph" zählt zu den ersten Medien, die ihre Meldung korrigiert haben. Hinter der Zeitungsente steckt die virale Marketing-Agentur Zacozo. Und auch auf der Webseite von Facezam ist bereits der Hinweis zu lesen, dass die Anwendung ein Hoax ist. "Die App hat nie existiert und wird auch nie veröffentlicht werden", beruhigen die Ideengeber. Inspiriert wurden sie von der Musik-App "Shazam" http://shazam.com , die für User unbekannte Lieder identifiziert.
Facebook pocht auf Regeln
Facebook hatte sich bereits zur Causa geäußert, noch bevor der Hoax aufgedeckt wurde: "Diese Aktivität verletzt unsere Nutzungsbedingungen und wir nehmen mit dem Entwickler Kontakt auf, damit wir sicherstellen können, dass die App regelkonform gemacht wird." Generell wirft Facebook einen strengen Blick auf Apps, die Daten des Social-Media-Giganten verwenden: Diese dürfen nur mit vorheriger Genehmigung gelauncht werden.
Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer