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Smartphone-Test: Apple spioniert iPhone-Nutzer aus

Archivmeldung vom 06.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: feelingplace, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: feelingplace, on Flickr CC BY-SA 2.0

Alle wollen Nutzerdaten, nur Apple nicht? Das zumindest behauptet Apple-Chef Tim Cook und kritisiert damit Konkurrenten wie Google. Die COMPUTER BILD-Redaktion schickte das iPhone 6 Plus ins Labor und überprüfte in der aktuellen Ausgabe 24/2015 (EVT: 7.11.2015), ob der Hersteller hält, was er verspricht. COMPUTER BILD-Ressortleiter Christian Just: "Es stimmt nur teilweise, dass Apple Kundendaten schützt. Denn: Auch das iPhone sammelt eifrig Informationen. Tatsächlich macht es das iOS-Betriebssystem Drittanbieter-Apps aber weitaus schwerer als Android, Daten abzugreifen."

An wen genau liefern iPhone-Nutzer Daten? Informationen, zum Beispiel über Standort, Name, Adresse und Zahlungsdaten, gehen schon bei der Ersteinrichtung direkt an Apple. Die Daten werden zwar verschlüsselt übertragen, Anonymität garantiert das System trotzdem nicht: Denn bereits durch die Kombination weniger Informationen kann man einzelne Nutzer problemlos identifizieren. Auch bei der iCloud ist Vorsicht geboten: Alle Daten, die hier gesichert sind, landen auf Apple-Servern - und sind mindestens für US-Ermittlungsbehörden auf Antrag zugänglich.

Diese und weitere Kundendaten, wie Kaufverhalten und Alter, nutzt Apple für Werbung: Über seinen eigenen Werbedienst iAd schaltet der Hersteller personalisierte Anzeigen bei Apps. Außerdem ermöglicht Apple über die sogenannte "Ad-ID" auch externen Werbeunternehmen die Nachverfolgung der Nutzung. Diese ist zwar zunächst anonymisiert. Doch je nachdem welche Daten der Nutzer der App preisgibt, können Werbenetzwerke so auch Persönlichkeitsprofile erstellen. Zudem gibt es für Apps selbst unter iOS ganz legale Wege, Daten zu erheben, um den Nutzer auch auf Dauer wiederzuerkennen - selbst nach Wechsel des Geräts. So zeigten Forscher, dass allein die Liste der 50 meistgehörten Songs auf dem iPhone eine Identifizierung mit 94 Prozent Genauigkeit erlaubt. Das Perfide: Der Nutzer bekommt von der Datensammlung nichts mit und kann sie nicht stoppen.

Dennoch schützt Apple seine Kunden besser vor Datenspionage durch Drittanbieter-Apps als Android (COMPUTER BILD-Ausgabe 14/2015). So verwehrt iOS 9 Anwendungen den Zugriff auf Informationen oder sorgt dafür, dass der Handybesitzer etwa zur Übermittlung des Standorts oder Adressbuchs erst seine Zustimmung geben muss. Auch nachträglich lassen sich Apps diesem Datenzugriff entziehen. Bei Android bietet erst die neue Version 6.0 einen ähnlichen Schutz. Die Krux: Während iOS 9 bereits auf den meisten iPhones installiert ist, läuft ein Großteil der Android-Geräte aktuell noch mit dem zwei Jahre alten Android 4.4. Selbst viele Top-Geräte erhalten Android 6.0 erst rund ein Jahr nach Vorstellung - ältere und günstigere Android-Smartphones oft gar nicht.

Den Artikel zur Apple-Spionage auf iPhones lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 24/2015 von COMPUTER BILD, die ab 7. November 2015 im Zeitschriftenhandel erhältlich ist. COMPUTER BILD im Internet: www.computerbild.de

Quelle: COMPUTER BILD (ots)

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