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Digitales Zeugnis: Sachsen-Anhalt, govdigital und Bundesdruckerei nutzen öffentliche Rechenzentren und Blockchain

Archivmeldung vom 19.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bundesdruckerei GmbH Fotograf: Bundesdruckerei GmbH
Bild: Bundesdruckerei GmbH Fotograf: Bundesdruckerei GmbH

Einfach, fälschungssicher und datenschutzkonform - das digitale Schulzeugnis rückt näher. Gemeinsam mit der Bundesdruckerei GmbH entwickelt die ebenenübergreifende Genossenschaft govdigital ein System, um digitale Schulzeugnisse zu erstellen, zu sichern und zu prüfen.

Das Finanzministerium Sachsen-Anhalt war im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) als federführend für das Themenfeld Bildung benannt worden und unterzeichnete nun einen entsprechenden Vertrag mit govdigital. Der Pilotbetrieb wird im Sommer 2021 in den Bundesländern Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz starten. Bis Ende 2022 können alle interessierten Bundesländer an das Projekt angeschlossen werden - zunächst zur Probe, ab 2023 im Echtbetrieb.

"In der Corona-Pandemie hat der Themenkomplex digitale Bildung noch einmal neue Dringlichkeit bekommen", sagt Frank Bonse, Ansprechpartner im Bereich OZG-Umsetzung der Landesverwaltung im Finanzministerium Sachsen-Anhalt. "Digitale Zeugnisse sind ein wichtiger Baustein zur Digitalisierung der Verwaltungsaufgaben von Schulen - wir freuen uns, dass Sachsen-Anhalt hier gemeinsam mit seinen Partnern einen innovativen Beitrag leisten kann."

Zur Absicherung der Zeugnisse kommt die Blockchain-Technologie zum Einsatz. Der Vorteil: So braucht ausschließlich eine Prüfsumme gespeichert zu werden, ohne dass dabei die Zeugnisse selbst abgelegt werden müssen. Zusätzlich zum Zeugnis aus Papier erhalten Schüler eine PDF-Datei, deren digitaler Fingerabdruck - der sogenannte Hash-Wert - in der Blockchain gespeichert ist. Für Laien sieht das PDF vollkommen normal aus. Doch dank der Blockchain-Technologie lässt sich zweifelsfrei prüfen, ob das digitale Zeugnis echt ist. Mit einem Online-Prüfservice oder über eine Schnittstelle in der Verwaltungssoftware ist der Test innerhalb von Sekundenbruchteilen erledigt. Ein weiterer Vorteil: Der zugewiesene Hash-Wert im PDF-Dokument ist eindeutig, ohne dabei Rückschlüsse auf die Inhalte des Zeugnisses zuzulassen.

"Die Digitalzeugnisse sind DSGVO-konform, ermöglichen medienbruchfreie Prozesse und tragen zur Fälschungssicherheit bei", sagt Dr. Stefan Hofschen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei GmbH. "Mit dem OZG-Projekt leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland."

"Die gesamte Blockchain-Infrastruktur wird durch unsere bundesweit aufgestellten öffentlichen Rechenzentren betrieben - das sorgt zusätzlich für Sicherheit", erklärt Matthias Kammer, Geschäftsführer der govdigital eG. "Das Projekt dient nicht nur zur OZG-Umsetzung, sondern kann auch darüber hinaus adaptiert werden, um künftig weitere hoheitliche Zertifikate sicher, datenschutzkonform und sehr einfach abzubilden."

Nicht nur die Prüfung geht schneller, auch die Weiterverarbeitung: Das Digitalzeugnis enthält einen maschinenlesbaren Teil, eine sogenannte XML-Datei. Damit kann eine Hochschule das Zertifikat maschinell und gemäß individuellen Bedürfnissen verarbeiten. Ist eine Fakultät beispielsweise vor allem an der Physik-Note interessiert, können diese Daten automatisiert ausgelesen werden. Niemand muss die einzelnen PDF-Dateien öffnen.

Digitale Zeugnisse lassen sich zu Hunderten oder Tausenden vollautomatisch prüfen. Die Lösung von Sachsen-Anhalt, govdigital und Bundesdruckerei ist dabei so konzipiert, dass Bildungseinrichtungen kaum zusätzlichen Aufwand haben - im Gegenteil: Kosten und Personalaufwand sinken. Die Lösung ist kompatibel mit allen bestehenden Schul- und Hochschulsystemen und kann problemlos über eine Standardschnittstelle in die Verwaltungssysteme integriert werden. Zusätzlicher Schulungsaufwand für Lehrkräfte entfällt.

Dieser Ablauf wird auch den betroffenen Bürgern künftig viel Zeit und Geld sparen. Bislang müssen etwa Abiturienten Zeugniskopien aufwendig beim Amt beglaubigen lassen, um sich für eine Universität zu bewerben. Zeugnisse aus Papier sind zudem nicht fälschungssicher, ihre Echtheit ist für die Universität schwer zu überprüfen. Allein die Stiftung für Hochschulzulassung, die zentrale Stelle für zulassungsbeschränkte Studiengänge in Deutschland, erhält jedes Jahr Tausende Bewerbungen.

Eine repräsentative Verbraucherbefragung der Bundesdruckerei im Dezember 2019 ergab: Jeder zweite Bundesbürger (49 Prozent) empfindet das klassische Papierzeugnis als überhaupt nicht bzw. weniger zeitgemäß. Jeder Dritte (32 Prozent) spricht sich sogar für eine gesetzliche Pflicht zur Bereitstellung manipulationssicherer, verschlüsselter Digitalzeugnisse aus. Freiwillig würde die Hälfte der Befragten die digitale Version bevorzugen.

Quelle: Bundesdruckerei GmbH (ots)

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