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Grünen-Politiker Jürgen Trittin fordert schlankeres Windows

Archivmeldung vom 18.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Nach Ansicht von Jürgen Trittin setzt die Firma Microsoft mit ihren überdimensionierten Windows-Versionen energiepolitisch die falschen Zeichen. In einem Interview mit „CHIP – die grüne Ausgabe“ kritisiert der Grünen-Politiker die Produktstrategie des US-Konzerns

„Wir erleben diese Debatte mit jeder Windows-Version neu. Man kann eigentlich immer sagen: Anschließend sind Prozessor, Festplatte und Speicher doppelt so groß.“ Um Microsoft und anderen IT-Herstellern Energiespar-Anreize zu bieten, plädiert Trittin für die Einführung des so genannten Toprunner-Prinzips. 

Laut Trittin werden Windows-Betriebssysteme „schon lange nicht mehr speichereffizient programmiert, da Speicher als billig gilt. Doch die Energiekosten für den Speicher werden übersehen. Ich würde mir also schlankere und angemessenere Betriebssysteme dringend wünschen.“

Im Gespräch mit der „grünen“ Special Edition des Technikmagazins CHIP konstatiert Trittin einen Mangel an ökologischem Bewusstein bei vielen IT-Herstellern: „Wenn Sie einen PC kaufen, erfahren Sie wenig über Größe und Effizienz eines Netzteils. Da werden dann vorsichtshalber 1.000-Watt-Teile verbaut, obwohl 350 Watt locker reichen würden.“

Einen Ausweg aus der Misere sieht der frühere Bundesumweltminister im Toprunner-Prinzip, das Japan mit großem Erfolg eingeführt habe. Das energieeffizienteste Gerät setzt dabei den Standard für seine Klasse. Diesen Standard müssen alle Konkurrenzprodukte in spätestens acht Jahren erreicht haben. „Eine solche Regelung würde auch bei uns einen Prozess permanenter Innovation auslösen“, glaubt Trittin und fordert: „Wir brauchen eine Logik, die den Besten belohnt.“

Da das Toprunner-Prinzip nicht national, sondern nur im gemeinsamen europäischen Markt etabliert werden könnte, sieht Trittin die Bundesregierung in der Pflicht: „Die tut sich mit einem solchen Vorstoß offenbar sehr schwer. Ich halte das aber für absolut notwendig und würde mir da mehr Elan wünschen.“

Auch zum Thema Atomenergie äußert sich Trittin in „CHIP - die grüne Ausgabe“. Den CSU-Politikern Erwin Huber und Michael Glos, die für längere Laufzeiten von Atomkraftwerken eintreten, wirft er vor, die Gefahr zu verlagern: „Sie sagen: Unsere schönen bayerischen Gemeinden bekommen weiterhin die Gewerbesteuer, und wenn sie dann fertig sind mit der Nuklearenergie, geht der Atommüll zu den Niedersachsen.“ Der CSU-Chef verkenne das Problem: „Ein Atomkraftwerk basiert auf einer Technologie, die nicht mit absoluter Sicherheit beherrschbar ist, auch nicht von Herrn Huber.“

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