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NRZ: Thyssenkrupp-Chef flüchtet, was sollen die Mitarbeiter davon halten?

Archivmeldung vom 07.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Wie müssen sich die Mitarbeiter fühlen, wenn der Chef von jetzt auf gleich aus der Firma flüchtet? Man kann sich gut vorstellen, dass nach dem plötzlichen Sinneswandel von Heinrich Hiesinger bei den Beschäftigten von Thyssenkrupp die Unruhe groß ist. Besonders im Stahlbereich waren die letzten Monate von Ungewissheit geprägt. Erst in den letzten Tagen wurde der Zusammenschluss mit dem indischen Unternehmen Tata besiegelt.

Diesen Abschied vom Stahl hat Hiesinger durchgepaukt und damit den Konzern verändert. Alle Welt glaubte daher, dass Hiesinger sein Werk fortsetzen und gestalten würde. Dass er so überraschend aufgibt, lässt nun nichts Gutes vermuten. Wenn es schlecht läuft, filetieren die Großaktionäre den Konzern auseinander und verkaufen die Einzelteile gewinnbringend in alle Welt. Dass die Investoren aus Skandinavien und USA dabei große Rücksichten nehmen, ist nicht zu erwarten. Und auch die Krupp-Stiftung scheint eher an Marge denn am Zusammenhalt des Traditionskonzerns interessiert zu sein. Mancher fragt sich, was wohl Berthold Beitz zu dem Treiben gesagt hätte... Leider gilt der Kulturwandel auch für die Landespolitik: Ministerpräsident Laschet sitzt zwar im Aufsichtsrat der Krupp-Stiftung, hält sich aber bislang vornehm zurück. Damit hat die Kapitalseite nun freie Bahn. Am so lange erfolgreichen Modell der Mitbestimmung hat offenbar niemand mehr ein Interesse. Das ist ein Einschnitt für unsere Region. Vorstand Hiesinger geht weg; die Mitarbeiter müssen zusehen, was die Zukunft bringt.

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots) von MANFRED LACHNIET

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