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Bürger haben die Möglichkeit sich zu Energiegenossenschaften zusammenzuschließen

Archivmeldung vom 25.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Leserbrief zum Thema: Regionale Versorger erhöhen Strom- und Gaspreise als Reaktion auf den unwahren Bericht der OVAG vom Samstag in der OZ. Der Leserbrief wurde der ExtremNews Redaktion vom Verfasser zur Veröffentlichung zugeschickt.

Die Strom- und Gaspreise steigen auch im Vogelsbergkreis, trotz deutlich gesunkener Großhandelspreise und einem Preisverfall beim Erdgas auf den Spotmärkten. Die Informationspolitik und die ständig kletternden Haushaltskundenpreise sind bei Strom und Gas nicht angemessen, so berichtete Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur auf dem Euroforum-Regulierungskongress Ende September in Berlin. „Zwar habe es die Branche mit steigenden Steuern und Abgaben wie etwa der Umlage für die Einspeisung erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) zu tun. Doch das könne nicht der Grund für die Höhe der Tarifanhebungen sein.“ Die steigende EEG-Umlage rechtfertigt nicht die Entwicklung der Strompreise. Solarstrom ist zwar die teuerste Art der Stromerzeugung, allerdings sind die Einspeisevergütungen deutlich abgesenkt worden, dies geht auch mit fallenden Herstellungskosten für PV-Anlagen einher.

Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Biomasse bieten den großen Vorteil der dezentralen Energieerzeugung in Bürgerhand. Die investierenden Bürger werden zu Stromproduzenten und machen sich bei steigendem Anteil von der Dominanz der mächtigen Stromkonzerne unabhängig, auch von Stadtwerken und regionalen Stromanbietern wie der OVAG. Es entstehen Wertschöpfungsketten der Strom- und Wärmegewinnung vor Ort durch direkte Investitionen von Bürgern und Unternehmen in regionaler Selbsthilfe, die das EEG ermöglicht.

Die Kernkraftwirtschaft und Förderländer mit ihren Handelketten fossiler Energien wie Öl und Gas spielen ihre Monopolstellung mit ständigem Preisauftrieb aus und benachteiligt damit Private Haushaltskunden und kleinere Unternehmen. Die Bundesnetzagentur mahnt mehr Wettbewerb an. Wir haben es nach wie vor mit mangelndem Wettbewerb zu tun", so Behördenpräsident Matthias Kurth in Berlin. Darüber hinaus lasse die Informationspolitik der Energieversorger nach wie vor zu wünschen übrig. Die Verbraucher werden bei den Publikationen der Stromanbieter, so auch der OVAG in der OZ-Ausgabe vom Samstag nur unzureichend über die Gründe höherer Preise informiert.

Die Energieumstellung auf regionale dezentrale Energieerzeugung schafft eine echte Alternative mit einer Belebung regionaler Strukturen, die ihre Kompetenzen an konzerne Strukturen leichtfertig aufgegeben haben. Dies wirkt sich in sinkenden Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen und in geringer Beschäftigung aus.

Die Öffnung des Strom- und Gasmarkts für Wettbewerber bietet dem Verbraucher die Chance, von der Angebotsvielfalt des Markts zu profitieren. Er kann den Energielieferanten wählen, dessen Angebot seinen Wünschen am ehesten entspricht (Preis, Service, Energiemix). Je mehr Verbraucher die Möglichkeit des Lieferantenwechsels nutzen, desto stärker kommt es insgesamt zu Wettbewerb im Markt. Grundsätzlich kann jeder Kunde eines Strom- bzw. Gasversorgers seinen Lieferanten wechseln.

Bürger haben die Möglichkeit sich zu Energiegenossenschaften zusammenzuschließen und mit regionalen Spezialisten ihr eigenes Energieversorgungsnetz zu bauen. Eine bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Energiegenossenschaften trifft sich zu ihrem zweiten Treffen am 30. Oktober in Wetter, um das Netzwerk der zahlreichen neuen Bürgerzusammenschlüssen zu stärken. Auch die Kommunen suchen nach neuen Finanzierungslösungen, die am 25. November in Rahmen eines Internationalen Fachkongresses „Kommunale Koopertion“ gemeinsam mit Genossenschaftsverband und Kommunalen Interessenvertretern unter Schirmherrschaft von Staatssekretär Helge Braun erörtert werden wird.

Quelle: Heinz-Volker Jäger (Grüner Vulkan eG Vorstand)

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