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Neues Deutschland: Hunger mit System

Archivmeldung vom 12.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds in den 80er und 90er Jahre verordneten Strukturanpassungsprogramme, mit denen die Unterstützung von Kleinbauern im Süden nahezu auf Null gefahren wurde.

Die Abwendung in der Entwicklungszusammenarbeit von der ländlichen Entwicklung: 1992 flossen noch 20 Prozent der globalen Entwicklungshilfe in die Förderung der Landwirtschaft, 2007 nur noch 4,6 Prozent. Auch viele Regierungen im Süden haben den Agrarsektor über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt. Dabei leben 75 bis 80 Prozent aller Hungernden in ländlichen Räumen. Und nicht zuletzt zeigen die Rekordernten 2008 und 2009, dass der Fehler im System liegt, denn sie gingen mit einem Anstieg der Zahl der Hungernden einher.

Wer den Hunger wirklich bekämpfen will, kommt um eine globale Agrarreform nicht herum. Der Weltagrarrat der UNO hat die Fundamente dafür 2008 benannt: lokale und ökologische Lösungen mit den Kleinbauern als zentralem Träger statt Monokulturen und Gentech. Doch dafür müsste die Macht der Agrokonzerne gebrochen und der Weltagrarhandel viel stärker reguliert werden. Der politische Wille dazu fehlt.

Quelle: Neues Deutschland

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