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Corona-Pandemie: Mobilität geht im November 2020 um 8,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück

Archivmeldung vom 03.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die durchschnittliche Mobilität in Deutschland ist im November 2020 um 8,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Dies geht aus einer Sonderauswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) einen Monat nach dem Inkrafttreten des Teil-Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie zum 2. November hervor.

Die Mobilität ging demnach im November deutlich zurück, während im Oktober noch ein leichter Anstieg von durchschnittlich 1,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu beobachten war.

Regionale Unterschiede: Größte Rückgänge in den Stadtstaaten

In 14 von 16 Bundesländern ging die Mobilität im November zurück. Die stärksten Rückgänge sind in den Stadtstaaten zu beobachten: In Hamburg und Berlin fiel die durchschnittliche Mobilität seit Beginn der Beschränkungsmaßnahmen um etwa 19 %, in Bremen um rund 16 % im Vergleich zum November des Vorjahres. In Brandenburg lag die Mobilität hingegen etwa 12 % und in Mecklenburg-Vorpommern etwa 9 % über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Über die Bundesländer hinweg lassen sich zudem Unterschiede der Bevölkerungsmobilität zwischen Wochenenden und Werktagen feststellen. An Werktagen lag die Mobilität in den ersten vier Wochen des Teil-Lockdowns im Bundesschnitt 7 % unter dem Vorjahresniveau, während der Rückgang an Wochenenden mit rund 15 % deutlich höher ausfiel. Dies deutet darauf hin, dass große Teile der Bevölkerung unter der Woche ihren regulären Beschäftigungen nachgingen, während auf üblicherweise am Wochenende stattfindende Freizeit- und Erholungsaktivitäten eher verzichtet wurde. Diese Unterschiede lassen sich auch für die Reisedistanz feststellen: Die durchschnittliche Reisedistanz ging seit Einführung der Beschränkungsmaßnahmen am 2. November an Werktagen im Bundesdurchschnitt um 10 % gegenüber dem Vorjahr zurück, an Wochenenden um 25 %. Die Zahlen zeigen, dass im November insbesondere auf längere Reisen verzichtet wurde.

Verlauf von Mobilität und 7-Tage-Inzidenz

Die Analyse der Bevölkerungsmobilität basiert auf der Annahme, dass Mobilität ein wichtiger Indikator für die Zahl sozialer Kontakte ist, welche sich wiederum direkt auf das Infektionsgeschehen auswirkt. Geht man davon aus, dass ein Rückgang der Mobilität mit einem Zeitverzug von 21 Tagen zu einer Verringerung der 7-Tage-Inzidenz führt, sollten die Mobilität vor 21 Tagen und die aktuelle Inzidenz gleichförmig verlaufen. Der geschätzte Zeitverzug basiert wiederum auf der Annahme, dass es ungefähr 21 Tage dauert, bis eine Person, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, in den Inzidenzwerten erfasst ist. Daher wird das 21 Tage zurückliegende Mobilitätsgeschehen in Bezug zur aktuellen Mobilität und Inzidenz gesetzt.

Betrachtet man den Verlauf der vergangenen Monate, so ging die durchschnittliche Mobilität in Deutschland bereits im Lauf des Oktobers leicht und nach Inkrafttreten des flächendeckenden Teil-Lockdowns am 2. November deutlich zurück. Die Mobilität blieb bis Ende November auf niedrigem Niveau; erst zum Ende des Monats ist ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Die Inzidenzkurve der Coronainfektionen zeigt, dass das noch im Oktober sichtbare exponentielle Wachstum der Neuinfektionen gestoppt werden konnte. Ein leichter Rückgang der 7-Tage-Inzidenz ist schließlich in der 48. Kalenderwoche zu beobachten.

Wie sich die tägliche Mobilität in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in der vergangenen Kalenderwoche verändert hat, zeigt eine interaktive Karte im Bereich "EXDAT - Experimentelle Daten" auf der Website des Statistischen Bundesamtes. Das Angebot wird täglich aktualisiert und schrittweise erweitert.

Methodische Hinweise:

Die Ergebnisse basieren auf einer Sonderauswertung anonymisierter und aggregierter Mobilfunkdaten, die das Statistische Bundesamt insbesondere hinsichtlich ihres Nutzens für die kleinräumige und aktuelle Abbildung der Bevölkerung und ihrer Mobilität untersucht (siehe www.destatis.de/exdat).

Mobilfunkdaten können einen Hinweis darauf geben, wie stark sich das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger nach Inkrafttreten von Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie verändert. Dahinter steht die Annahme, dass mit einer Verringerung der Mobilität auch die Anzahl sozialer Interaktionen und somit die Ansteckungsgefahr zurückgeht.

Bei diesen experimentellen Daten handelt es sich um neue, innovative Projektergebnisse, die auf der Grundlage neuer Datenquellen und Methoden entstehen. Im Reifegrad und in der Qualität unterscheiden sie sich von amtlichen Statistiken, insbesondere in Bezug auf Harmonisierung, Erfassungsbereich und Methodik.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)


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