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Radio Bremen-Dokumentation "Walfang unterm Hakenkreuz" am Montag (6.4.) im Ersten

Archivmeldung vom 02.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/Radio Bremen/Radio Bremen/privat"
Bild: "obs/Radio Bremen/Radio Bremen/privat"

Im Dritten Reich waren die Deutschen eine der größten Walfangnationen der Welt. Ein weitgehend vergessenes Kapitel der Geschichte, das die Radio Bremen-Dokumentation "Walfang unterm Hakenkreuz" von Frido Essen am Montag, 6.4., um 23:30 Uhr, im Ersten beleuchtet. Die deutschen Walfänger töteten zwischen 1936 und 1939 in der Antarktis mehr als 30.000 Blau- und Finnwale.

Von dieser systematischen Jagd haben sich die Bestände bis heute nicht erholt. Darüber hat man sich damals jedoch keine Gedanken gemacht, wie außergewöhnlich authentische historische Filmaufnahmen und Aussagen letzter Zeitzeugen belegen.

Dem nationalsozialistischen Regime ging es darum, die sogenannte Fettlücke zu schließen. Denn Fett war Mangelware in Deutschland. Die heimische Landwirtschaft war nicht im Stande, genug zu produzieren, um die Bevölkerung zu ernähren. Deutschland musste Walfett von norwegischen und britischen Flotten importieren. Eine Abhängigkeit vom Ausland, die durch den sogenannten Vierjahresplan beseitigt werden sollte, der eine autarke Rohstoffversorgung des Reichs zum Ziel hatte. 1935 wurden binnen eines Jahres sieben Fangflotten mit über 50 Fangschiffen gebaut, die dann von Bremerhaven und Hamburg aus in die Antarktis aufbrachen. Maßgeblich vorangetrieben von den Firmen Henkel und Walter Rau, die den "Rohstoff Wal" zur Herstellung von Margarine und Waschpulver nutzten. Skrupellos schossen die Fangschiffe in der Antarktis alle Blauwale und Finnwale, die ihnen vor die Harpune kamen.

"Der Gestank ist mörderisch zwischen den Bergen von Innereien, die die Matrosen mit Schneeschiebern über die Kante schippen", so schilderte ein Walfänger damals seine Erlebnisse. Die Meeresgiganten wurden auf den Fabrikschiffen noch vor Ort komplett verarbeitet. Das Oberdeck ein blutgetränktes Schlachtfeld.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges brach der internationale Walfang im Südpolarmeer abrupt zusammen. Und rettete am Ende wohl die Wale vor der totalen Ausrottung. Nach dem Krieg war den Deutschen der Walfang und der Bau von Schiffen verboten. Doch in den 1950er Jahren ging es weiter. Diesmal unter panamaischer Flagge auf dem Walfangschiff "Olympic Challenger" des griechischen Tankerkönigs Aristoteles Onassis. In seiner Flotte heuerten mehrere hundert deutsche Walfänger und Matrosen aus Deutschland an, die vor dem Krieg für Henkel und Rau in der Antarktis gewesen waren. Denn mit dem brutalen Gewerbe ließ sich auch in der Nachkriegszeit noch viel Geld verdienen. Als er 1956 seine Schiffe nach Japan verkaufte, endete das Kapitel des deutschen Walfangs, das unterm Hakenkreuz begann, endgültig.

Quelle: Radio Bremen (ots)


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