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Essen mit gutem Gewissen?

Archivmeldung vom 06.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Weltbevölkerung wächst und mit ihr der Bedarf an Lebensmitteln. Doch angesichts überfischter Meere, gerodeter Regenwälder und drohender Missernten durch Klimaveränderungen stellt sich bei Fisch, Fleisch und vielen anderen Nahrungsmitteln die Frage nach den Konsequenzen.

Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" mit Moderator Karsten Schwanke sucht in der aktuellen Ausgabe am Mittwoch, 8. Juli 2009, 22.15 Uhr nach dem "Essen mit gutem Gewissen" und stellt die neuen Ideen vor, die Forschung und Industrie rund um die richtige Nahrung entwickeln.

Internationale Studien zur Artenvielfalt in den Ozeanen weisen daraufhin, dass es in weniger als 50 Jahren keine wirtschaftliche Hochsee-Fischerei mehr geben dürfte, weil bis dahin die Fisch-Bestände stark dezimiert sein werden. Schon heute sind viele der ökonomisch bedeutsamen Fischarten fast ausgerottet. Forscher und Züchter arbeiten deshalb an Alternativen zum Wildfang. Neuestes Objekt der Industrie ist der Kabeljau, ein Hochseefisch, der gewohnt ist, große Strecken zurückzulegen. Er soll künftig in kleinen schwimmenden Bassins aufwachsen und bis zur Schlachtreife leben. Noch gilt es die "optimale" Haltungsform zu finden, doch gegen verzweifelte Ausbruchsversuche wurden schon mal die Netzwände verdoppelt. Zustände schlimmer als in einer Legebatterie für Hühner, aber noch kaum jemand macht sich Gedanken um die Leidensfähigkeit von Fischen. Biologen wollen herausfinden, welche Qual der Käfig-Kabeljau als Preis für den Artenschutz im Meer erleiden muss.

Seit die Kartoffel als Grundnahrungsmittel weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnt, nimmt auch die Angst vor einer erneuten Kartoffelseuche zu. In Hauptanbauländern wie China und Indien wären bei einer Epidemie insgesamt fast drei Milliarden Menschen von einer drohenden Hungerkatastrophe betroffen. Dabei ruhen auf der Knolle gleichzeitig auch große Hoffnungen. Sie ist nährstoff- und vitaminreicher als etwa Reis oder Mais, klimatisch anspruchsarm und selbst auf mageren Böden ertragreich - die ideale Ackerfrucht für Armutsregionen und eine wertvolle Alternative zu gentechnisch hoch gezüchteten Getreidesorten. Im internationalen Kartoffelinstitut in Lima werden hunderte ursprüngliche Sorten auf ihr Potenzial für neue krankheitsresistente Zuchtformen untersucht.

Vielen Menschen wird der Fleischverzehr dadurch verdorben, dass die Umweltzerstörung für Rinderzucht, das Leid von Tieren bei Transport und Intensivhaltung oder die Gülleflut aus der Schweinemast unappetitliche Begleiterscheinungen der weltweiten Fleischindustrie darstellen. Solchen ethischen und ökologischen Argumenten setzen holländische Forscher nun eine verblüffende Lösung entgegen: In-vitro-Fleisch - Muskelzellen in Gewebekultur sollen zu echtem Fleisch heranwachsen, ohne dass Tiere dafür sterben müssen. Die Methoden entleihen sich die "New Harvest"-Visionäre aus der Humanmedizin. Tissue Engineering, so nennt sich das Forschungsgebiet, in dem menschliche "Ersatzteile" wie beispielsweise Herzklappen im Labor gezüchtet werden sollen. Noch sind die zuckenden Kunstfleischklumpen nur Millimeter groß, aber Wissenschaftler wollen binnen weniger Jahre echte Muskeln erzeugen. Ob die Kunden das schlucken werden?

Quelle: ZDF

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