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Neue sexuelle Orientierung wird bald Realität

Archivmeldung vom 28.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sexpuppe "Harmony": Persönlichkeit via App kreierbar. Bild: realdoll.com
Sexpuppe "Harmony": Persönlichkeit via App kreierbar. Bild: realdoll.com

In nächster Zukunft entsteht laut kanadischen Wissenschaftlern eine neue sexuelle Orientierung: Digisexuals sind Leute, die ihre sexuellen Bedürfnisse ausschließlich mit Hilfe von virtueller Realität befriedigen werden. Das geht aus einem Beitrag im „Journal of Sexual and Relationsship Therapy“ hervor.

„RealDoll“ – eine vergleichsweise echt wirkende und teure Form von Sex-Puppen
„RealDoll“ – eine vergleichsweise echt wirkende und teure Form von Sex-Puppen

Foto: mannequin created by www.dsdoll.com
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik"berichtet weiter: "„Man kann sicher sagen, dass die Ära des virtuellen Sexes mit dem Effekt des Eintauchens in eine andere Dimension begonnen hat“, sagte Neil McArthur, Chef des Zentrums für Angewandte und Professionelle Ethik an der Manitoba University. Die Technologieentwicklung werde bald dazu führen, dass viele Menschen Roboter den echten Partnern  bevorzugen werden. Es sei kaum zu bezweifeln, dass Sex-Roboter bald Realität werden. Die Menschen werden dem Professor zufolge enge Beziehungen mit ihren Roboter-Partnern pflegen.

“Diese werden auf Bestellung hergestellt, um den Wünschen der Menschen gerechtzuwerden. Sie werden Dinge tun, zu denen menschliche Partner nicht in der Lage sind oder gegen die sie sich wehren."

Wissenschaftler rufen Ärzte demnach auf, die Herkunft der „Digisexualität” zu begreifen und bereit zu werden, mit solchen Menschen zu arbeiten. Das neue Phänomen könnte jedoch Beziehungsprobleme verursachen, zu mehr Scheidungen führen, sowie verstärkt Scham- und Schuldgefühle ausrufen.

Roboter zur sexuellen Befriedigung produzieren derzeit nur vier Unternehmen weltweit, doch laut Experten könnte sich der Trend in den kommenden Jahrzehnten ändern. Wie der Professor für künstliche Intelligenz und Robotik an der Universität Sheffield, Noel Sharkey, äußerte, gilt die Nutzung von Sex-Robotern und Sex-Puppen derzeit als  sexuelle Deviation. Es sei aber noch unklar, ob die sozialen Normen sich künftig ändern.

Sexroboter: Notlösung, sexuelle Revolution oder Glück fürs Leben?

Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben auf einer Konferenz in der britischen University of Salford die Perspektiven eines automatisierten Sexlebens diskutiert. Eine der zentralen Fragen: Ist wahre Liebe auf Knopfdruck überhaupt möglich?

Dieser Frage sind Sexualforscher auch im Interview mit Sputnik nachgegangen.

Die Londoner Sexualpsychologin, Kate Moyle, ist überzeugt, dass die Vorstellung einer sexuellen Beziehung mit einem Roboter für jene attraktiv sei, die Intimität fürchten oder etwa Angst davor haben, abgelehnt zu werden. Auch für Menschen, die in Beziehungen besonders sensibel reagieren, sei ein Sexroboter möglicherweise eine interessante Alternative.

Eine längere Sexbeziehung mit einem Roboter habe jedoch auch seine Tücken, warnt die Therapeutin: „Es kann passieren, dass nach einer längeren Beziehung mit einem Roboter Intimität mit einem Menschen schlicht unmöglich wird. Diese zwei Arten von Beziehung sind einfach grundverschieden“, gibt die Psychologin zu bedenken.

Der russische Sexualwissenschaftler, Lew Schtscheglow, begrüßt die wissenschaftliche Diskussion dieser Frage: „Die Natur des Menschen zu erforschen, ist eine direkte Aufgabe der Wissenschaft. Die Konferenz in Großbritannien ist daher ein richtiger Schritt“, sagt der Forscher.

Doch auch er warnt vor den Folgen der neuen Technologie: „Selbst der attraktivste Roboter ist auch nur eine Maschine, auch wenn sie darauf programmiert ist, dem Menschen Vergnügen zu bereiten.“ Letztendlich sei ein Liebesroboter aber nur eine perfektionierte Methode der Selbstbefriedigung. „Einen Roboter zu erschaffen, der Gefühle, einen freien Willen und Spontaneität besäße – von einer komplexen Psyche ganz zu schweigen – ist per se unmöglich“, betont der Sexualforscher.

Für bestimmte Menschen könnten Sexroboter jedoch eine Lösung sein, räumt Schtscheglow ein: „Für jene Menschen, für die echter Sexualkontakt infolge körperlicher Beeinträchtigungen eher unwahrscheinlich ist, könnten solche Maschinen wirklich eine Erleichterung sein. Doch für das Gros der Menschen wären die Roboter eher ein Fluch als ein Segen“, sagt der Wissenschaftler und verweist auf die bekannten Trends unserer Zeit: „Vor dem Internetzeitalter gab es zwar viele Menschen, die sich regelmäßig Pornofilme anschauten. Doch inzwischen erreichen die Pornos ein millionenfaches Publikum. Die Pornoseiten dienen in den allermeisten Fällen nur der Selbstbefriedigung, die Fachwelt spricht inzwischen von einer regelrechten Abhängigkeit“, konstatiert der Experte. Die Abhängigkeit sei zwar nicht so stark wie bei Drogen, könne aber durchaus mit Alkoholmissbrauch mithalten. Und die Folgen? „Die Zahl der Menschen, die Probleme im täglichen Umgang mit anderen Menschen haben, nimmt ständig zu“, sagt der Psychologe.

„Sex mit Robotern wäre auch nur ein kurzer Kick für den Augenblick, könnte aber psychopatische Störungen und Selbstisolation zur Folge haben“, sagt der Forscher entschieden. „Was unser Intimleben so besonders macht, sind die Gefühle, die nur echte Menschen miteinander teilen können“, hebt er hervor.

In Großbritannien hingegen plane man bereits die ersten Bordells, bei denen Sexroboter angeboten werden sollen. Einen Vorteil habe deren Verwendung gewiss: Sexuell übertragbaren Krankheiten kann man auf diese Weise vorbeugen, wie die Zeitung „Mirror“ schreibt.

Experte: In zehn Jahren gibt es in Großbritannien Sex-Roboter-Puffs

In Großbritannien könnten um das Jahr 2025 herum Innovationsbordelle entstehen, in denen Sex-Roboter tätig sind, und dazu gibt es gute Gründe. Das berichtet die Zeitung „Daily Star“ unter Berufung auf den Professor der National University of Ireland, John Danaher.

Sexroboter könnten menschliche Prostituierte ganz gut ersetzen, schreibt Danaher in seinem Bericht „Sex-Arbeit, technologische Arbeitslosigkeit und garantiertes Grundeinkommen", der in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Journal of Evolution and Technology" veröffentlicht wurde. Die Kyborgs könnten sexuelle Vielfalt gewährleisten, der Kunde könnte sich in Gesellschaft eines Roboters entspannter fühlen, denn er müsste keine Angst vor dem sexuellen Misserfolg haben.

Die Sex-Roboter würden billiger als „lebendige" Prostituierte sein, und man könnte sie massenhaft herstellen, so der Verfasser. Außerdem solle die Verwendung von Sex-Kyborgs Sex-Sklaverei und Menschenhandel praktisch zunichtemachen, und das Risiko, sich eine Geschlechtskrankheit zuzuziehen, würde auch reduziert werden. Dabei könne die Cyber-Prostitution die Sex-Industrie entkriminalisieren: „Die Prostituierte, der Kunde, der Zuhälter oder Bordell-Besitzer werden keinen Rechtsproblemen ausgesetzt."

Allerdings bedeute das nicht, dass Sex-Roboter die Menschen aus der Sexindustrie verdrängen. Im Gegenteil — die Zahl der SexarbeiterInnen würde mit der Einführung der Cyber-Prostitution nur steigen, so Danaher.

In seiner Studie beruft sich Danaher auf die Arbeiten von Sex-Robot-Experten wie David Levy, Yeoman und Mars.

Experten zufolge sollten Sex-Kyborgs um 2025 herum zum alltäglichen Leben in Großbritannien gehören, so die Zeitung.

Man nimmt auch an, dass Sextourismus-Hotspots wie Thailand und das Rotlichtviertel in Amsterdam diese Art der Sex-Industrie aktiv entwickeln werden.

Zuvor hatte der Geschäftsführer der Firma RealDoll, Matt McMullen, gesagt, der nächste Schritt in der Entwicklung von Sexpuppen sei, sie mit künstlicher Intelligenz zu versehen, damit sie einem Menschen ähnlicher denn je sein könnten.

„Wir entwickeln ein KI-System, das entweder einer Roboter-Puppe oder der virtuellen Realität angeschlossen werden kann", zitiert ihn die Zeitung „Mirror".

Sexpuppen können zu Killer-Maschinen umprogrammiert werden

Sexbots können genauso gut wie Smartphones geknackt werden und einem statt Vergnügen zu bereiten Leid antun und sogar ins Jenseits befördern. Das hat der Dozent für Cybersicherheit an der australischen Deakin University Nick Patterson in einem Interview für die Zeitung Daily Star Online gesagt.

Sie schließen sich ans Internet an, imitieren Orgasmen, können sprechen und sich bewegen. Doch je fortschrittlicher solche Roboter werden, desto größer ist das Risiko, dass diese gehackt werden.

„Hacker könnten leicht in das System eines solchen Roboters dringen und  und die volle Kontrolle über Arme, Beine und andere angeschlossene Geräte übernehmen“, so Patterson.

Dabei ist der Experte sich sicher, dass das Hacken einer Robotersoftware nicht  komplizierter sei als die eines Computers oder Handys.

Da solche Roboter sich teils auch bewegen können und elektrisch angetrieben werden, sei die Gefahr groß, dass dem Besitzer der Maschine Schaden zugefügt werden könnte, meint Patterson.

Zuvor hatte Tesla-Chef Elon Musk vor den Risiken künstlicher Intelligenz gewarnt. Der Wettkampf der Nationen um eine Überlegenheit in diesem Bereich wird seiner Aussicht nach den Dritten Weltkrieg auslösen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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