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Ex-Außenminister Genscher noch heute tief bewegt von den Ereignissen in der Prager Botschaft 1989

Archivmeldung vom 29.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) zählt die Ereignisse in der Prager Botschaft am 30. September 1989 noch heute zu den stärksten Eindrücken seines Lebens.

"Es war für mich ein tiefer Einschnitt, es hat mich unglaublich bewegt und es hat mich sehr glücklich gemacht", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" 20 Jahre, nachdem fast 4000 Menschen aus der DDR die Botschaft in Richtung Bundesrepublik verlassen konnten. Es handele sich um einen "tiefen Einschnitt, weil in diesem Augenblick klar war: Die DDR kann die Mauer auf Dauer nicht halten." Verwundert habe ihn die Entscheidung der DDR-Führung, die Züge durch die DDR gen Westen rollen zu lassen, so Genscher. "Ich glaube, dass dahinter auch ein Realitätsverlust stand. Jedenfalls haben sie nicht richtig eingeschätzt, dass eine Fahrt direkt über die tschechisch-bayerische Grenze weniger sensationell gewesen wäre, als dass die Züge durch die DDR rollen. In Dresden wurde der Bahnhof gestürmt. Leute winkten an der Strecke mit Betttüchern aus den Häusern. Das war wie ein Fanal." Der FDP-Politiker erklärte, nach seinem Herzinfarkt im Juli 1989 habe ihm "einer der Ärzte geraten, aufzuhören. Der andere meinte, aufzuhören wäre Selbstmord. Er kannte mich besser. Sie konnten ja mit Händen greifen, wie sich die Welt verändert." Es sei kaum vorstellbar gewesen, "wenn ich mich da zurückgezogen hätte". Als geborener Hallenser habe er es vielmehr "als Verpflichtung empfunden, dafür zu sorgen, dass die Leute in meiner Heimat leben können, wie sie wollen, nicht, wie sie sollen".

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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