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Drogenabhängigkeit im Alter

Archivmeldung vom 24.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Heroin-Medikamentenflasche von Bayer
Heroin-Medikamentenflasche von Bayer

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Rahmen der Förderlinie „Soziale Innovationen für Lebensqualität in der alternden Gesellschaft – SIL-QUA-FH“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung war das DISuP der KatHO NRW erneut in der Antragsstellung erfolgreich. Zum 1. November 2014 startet an der Abteilung Köln das dreijährige Projekt „Al-ters-CM3“ als Kooperationsprojekt mit der Hochschule Koblenz unter Beteiligung von 11 Praxisinstitutionen.

Hintergrund des Vorhabens und zugrunde liegende Problemstellung

Menschen, die von illegalen Drogen wie Heroin abhängig sind, werden in Deutschland heute deutlich älter, als dies früher angenommen wurde. Eine Ursache hierfür ist die Substitutionsbehandlung und die insgesamt gut ausgebaute medizinische und psychosoziale Versorgung Drogenabhängiger. Allerdings geht damit auch eine Verschiebung der Problemlagen einher. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass ältere Drogenabhängige nicht nur in erheblichem Ausmaß gesundheitlich und psychosozial belastet sind, sondern auch früher als andere von altersbedingten Problemen wie Mobilitätseinbußen und Pflegebedarf betroffen sind. In den nächsten Jahren wird die Zahl der älteren Drogenabhängigen mit Pflegebedarf und alterskorrelierten Erkrankungen erheblich ansteigen. Für häusliche Pflege fehlt in den meisten Fällen das erforderliche familiäre Umfeld. Die somatische und psychiatrische Multimorbidität der Zielgruppe, häufige Behandlungsabbrüche und Wiederaufnahmen, Exklusionserfahrungen durch langjährigen Drogenkonsum sowie die soziale Isolation vieler älterer Drogenabhängiger erschweren eine angemessene Versorgung zusätzlich. Mangels entsprechender Erwerbsbiographien fehlen oft Ansprüche an Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung, sodass die Kosten hierfür größtenteils auf die Kommunen zukommen werden.

Die ambulanten Pflegedienste, die stationären Pflegeheime und andere Einrichtungen der Altenhilfe verfügen bisher kaum über Erfahrungen in der medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Versorgung älterer Drogenabhängiger, die meist von kommunal finanzierten Drogen- und Suchtberatungsstellen betreut werden, denen aber wiederum alters- und pflegspezifische Kompetenzen fehlen.

Projektidee und Lösungsansatz

Im Mittelpunkt des Projektes Alters-CM3 steht deshalb die Organisationen angemessener ambulanter (und bei Bedarf auch stationärer) Versorgungsstrukturen durch eine stärkere Vernetzung und Kooperation zwischen Drogen- und Suchthilfe, Altenhilfe und Pflege sowohl auf der Einzelfallebene als auch auf der Ebene der lokalen Versorgungssysteme. Die beiden Hochschulen haben hierzu drei Module entwickelt. Zunächst soll in den drei Modellregionen (Frankfurt am Main, Koblenz und Köln/Düsseldorf) eine Bedarfserhebung zu den Versorgungsbedarfen älterer Drogenabhängiger durchgeführt werden. In einem zweiten Modul geht es um die Analyse und Optimierung der kommunalen und lokalen Vernetzung zwischen diesen Diensten und Anbietern. Auf diese Erhebungen aufbauend soll dann ein auf die Zielgruppe der älteren Drogenabhängigen zugeschnittenes Manual für ein fallbezogenen Case Management erarbeitet werden, das – nach entsprechenden Schulungen – in den Modellregionen erprobt und evaluiert werden soll. Zur Umsetzung dieser Projektidee wird intensiv mit Praxispartnern aus den drei Modellregionen kooperiert.

Nutzen nach erfolgreicher Durchführung des Vorhabens

Die Erstellung, erfolgreiche Erprobung und Veröffentlichung eines Manuals für Case Management mit älteren Drogenabhängigen sowie die Verbesserung der Kooperations- und Netzwerkstrukturen zwischen Drogenhilfe, Altenhilfe und Pflege soll die Versorgung älterer Drogenabhängiger und deren Lebenssituation verbessern. So können notwendige Unterstützungsleistungen für diese Zielgruppe effektiver und effizienter und mit weniger Reibungsverlusten erbracht werden. Arztpraxen, Pflegedienste und Drogenhilfeeinrichtungen werden bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen unterstützt und entlastet und älteren Drogenabhängigen werden die Leistungen der unterschiedlichen Hilfesysteme besser erschlossen.

Quelle: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (idw)

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