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Der rätselhafte Hausherr des Sees Hyargas Nuur

Archivmeldung vom 30.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Darja Denissowa - Radio "Stimme Russlands"
Bild: Darja Denissowa - Radio "Stimme Russlands"

Eine Gruppe russischer Forscher ist von den Ufern des mongolischen Sees Hyargas Nuur zurückgekehrt. Die Russen haben versucht, den Ursprung der Spuren zu enträtseln, die regelmäßig am Seeufer auftauchen. Sie könnten einem Großreptil gehören, berichtet Darja Denissowa bei Radio "Stimme Russlands".

Weiter heißt es: "Zum ersten Mal waren die großen Spuren am See Hyargas Nuur in der Mitte der 1980er Jahre entdeckt worden, als die Teilnehmer einer sowjetisch-mongolischen geologischen Expedition unter der Leitung von Viktor Jarmoljuk am See eine Ruhepause einlegten. In den folgenden Jahren haben Geologen noch mehrmals auf dem Rückweg hier ihr Lager aufgeschlagen, auch Zoologen waren dort. Jedes Mal sahen die Wissenschaftler mehrere Gruppen relativ frischer Spuren, die sich 1,5 Kilometer aus dem Wasser hinzogen, als seien mehrere Reptilien aus dem See gekrochen und hätten sogar eine Zeitlang auf dem Sand gelegen. Vermutungen darüber, dass diese Spuren einem Landtier oder Menschen gehören könnten, wurden fallengelassen. Auch die Annahme, sie könnten von Wellen oder Wind geformt worden sein. Die Ufer des Hyargas Nuur sind verödet und unbewohnt, Siedlungen befinden sich hundert Kilometer weit entfernt, Nomaden mit ihren Tieren sowie die Besucher der einzigen in der Nähe gelegenen Touristenstation nähern sich dem Seeufer nicht. Um das Fass der Mutmaßungen voll zu machen, haben Geologen eines Nachts auch noch ein Brüllen gehört, das von der Mitte des Sees kam.

Aus vielen Gründen, auch finanziellen, hat sich keine ernsthafte wissenschaftliche Expedition aus Zoologen und Hydrologen zu den Ufern des mongolischen Sees aufgemacht. Dafür tauchten Laien auf, die verschiedene anomale Orte untersuchen. Igor Grischin, Schriftsteller und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, war mit seiner Gruppe in diesem Sommer schon zum zweiten Mal am See Hyargas Nuur – zum ersten Mal waren sie 2010 hierhergekommen. Dieses Mal waren sie mit guter Technik ausgerüstet, unter anderem hatten sie neueste Echolote dabei. Igor Grischin erzählt:

"Beim letzten Mal haben wir neben verschieden großen Spuren Knochen gefunden, die keinem in der Mongolei lebenden Tier gehören können. Ziemlich oft haben wir Fische mit Spuren von Reißzähnen aus dem Wasser geholt. Es ist ja bekannt, dass es in diesem See nur eine Fischart gibt – den Altai-Osman, der keine Zähne hat. In diesem Jahr ist es uns gelungen, vom Katamaran aus mit Hilfe eines Echolots Spuren auf dem Grund des Sees zu fixieren. Man kann sie übrigens, wie auf dem Land, in drei Gruppen einteilen. Das legt den Gedanken nahe, dass sie entweder mehreren Exemplaren von unterschiedlicher Größe gehören oder von verschiedenen Körperteilen eines einzigen Tieres hinterlassen wurden".

Außerdem haben die Fährtensucher am Seeufer Furchen entdeckt, als hätte jemand eine Barke oder ein Boot durch den Sand gezogen. Aber es gibt am Hyargas Nuur keine Barken und Boote, deshalb haben die Forscher beschlossen, es müssten Spuren von Steinen sein, die von den Tieren bewegt worden sein könnten. Beim Studium der Fachliteratur fanden sie heraus, dass die Bewohner altertümlicher Gewässer wie zum Beispiel Plesiosaurier Steine schluckten – ohne sie konnten sie die Nahrung nicht verdauen.

Valeri Nikolajew, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Naturschutzgebiets Waldai, war am Hyargas Nuur und teilt alle Mutmaßungen über die Existenz eines gigantischen vorhistorischen Reptils. Die Menschen nähern sich dem See genau deshalb nicht, weil sie Angst vor den unbekannten Tieren haben, die sie als „Wal“ bezeichnen. Valeri Nikolajew sagt:

"Die ortsansässige mongolische Bevölkerung interessiert sich nicht für den See, auch wenn sie sich ganz in der Nähe des Ufers aufhält. Dabei sagen die, die relativ nahe am Hyargas Nuur leben, dass im See große Wesen wohnen. Natürlich ist das eine Legende, das sind mythische Glaubensvorstellungen, aber in der Geschichte der Wissenschaft gab es nicht selten Fälle, wenn die Suche nach Tieren gerade nach solchen unwahrscheinlichen Erzählungen aufgenommen wurde und dann von Erfolg gekrönt war. Nehmen wir den Bambusbären Panda oder das „lebende Fossil“ Latimeria – einen Fisch, der sich in den letzten 400 Millionen Jahren nicht verändert hat – oder den Okapi aus der Familie der Giraffenartigen. Sie allewareneinstLegenden".

Der Hausherr des Hyargas Nuur könnte ein Relikttier sein, das noch vor der Eiszeit auf der Erde gelebt hat. In den südlichen Teilen des Planeten, auch in Zentralasien, war nicht alles vereist. Die Wissenschaftler halten die mongolischen Seen in diesem Gebiet für einen Teil des vorhistorischen Pleistozän-Meeres und den Fisch – eben jenen Altai-Osman, von dem sich das rätselhafte Reptil ernähren könnte – für eine Reliktart.

Dieses Rätsel der Natur könnten natürlich anschließende Beobachtungen lösen, an denen sowohl ernsthafte Gelehrte als auch gute Technik teilnehmen. Aber bisher gelingt es der mutigen Gruppe von Igor Grischin nicht, die Expedition auszuweiten. Als würden die öden und menschenleeren Ufer des Sees, die der Marsoberfläche ähneln, niemanden an sich heranlassen.

"Wie seltsam das auch sein mag, aber alle Zoologen, die sich mit uns auf den Weg machen wollten, mussten im letzten Moment absagen. Ehrlichgesagt ist dieser Ort nicht sehr freundlich. Wir hatten das Gefühl, dass alle Naturerscheinungen auf unsere Anwesenheit reagieren. Dieses Gebiet ist ja sehr regenarm, aber sobald wir dort Halt machten, kam ein Stoßwind auf und kam Regen nieder, der vier Tage andauerte, ein Gewitter lief um. Wegen der Stürme und Windböen ist es sehr schwer, sogar riskant, im See Forschungen anzustellen – es kann dich in Sekundenschnelle irgendwo hintragen, wo du nicht so leicht wieder wegkommst".

Sprecher: Aber die Fährtensucher geben nicht auf und hoffen, dass es im nächsten Jahr endlich gelingen wird, die Expedition mit Vertretern der offiziellen Wissenschaft zu wiederholen."

Quelle: Text Darja Denissowa - „Stimme Russlands"

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