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Wie kann Ruß zuverlässig und einheitlich gemessen werden?

Archivmeldung vom 04.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Aerosolmessstation des LfULG in Dresden.
Quelle: Foto: Tilo Arnhold/TROPOS (idw)
Aerosolmessstation des LfULG in Dresden. Quelle: Foto: Tilo Arnhold/TROPOS (idw)

Die Auswirkungen von Ruß auf die menschliche Gesundheit und auf die Klimaerwärmung sind unbestritten. Tagtäglich entstehen unzählige Rußpartikel bei der unvollständigen Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder Biomasse. Trotzdem existiert zur Messung von Ruß noch immer kein einheitlicher Standard. Unterschiedliche Messmethoden erschweren es, die Messungen zu vergleichen. Dazu kommt, dass wegen prinzipieller Probleme in der Erfassung von Ruß bisher keine Grenzwerte und keine gesetzlichen Regelungen für die Konzentration von Rußpartikeln in der Außenluft existieren.

Die Etablierung anerkannter Referenzmethoden für Luftgütemessnetze steht daher im Mittelpunkt eines Workshops in Leipzig. Auf Einladung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) diskutieren am 8. Oktober 2014 in Leipzig Experten aus Deutschland, Slowenien, der Schweiz und Italien, wie Rußpartikel man in Zukunft zuverlässig und standardisiert gemessen werden könnte. „Wir haben dies initiiert, weil wir großen Bedarf sehen, zukünftig Messungen besser zu koordinieren, um den Herausforderungen besser begegnen zu können“, erklärt Prof. Alfred Wiedensohler vom TROPOS. „Deshalb haben wir nationale und internationale Experten eingeladen, um einen Überblick über Messverfahren zur Bestimmung von schwarzem und elementarem Kohlenstoff zu geben und hoffen auf eine rege Diskussion, um so die Anforderungen von Behörden und wissenschaftliche Ziele besser zusammenzubringen.“

Ruß ist auch ein wichtiger Faktor, wenn über die Luftqualität in Städten und der Sinn von Umweltzonen diskutiert wird. So haben Wissenschaftler von LfULG und TROPOS Anfang des Jahres Ergebnisse aus Leipzig im Fachblatt „Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft“ publiziert, die belegen, dass nach Einführung einer Umweltzone bei Ruß und ultrafeinen Partikeln ein deutlich abnehmender Trend festzustellen ist. LfULG und TROPOS hatten anlässlich der Einführung der Umweltzone 2010 ihre bisherigen Messungen entsprechend ausgeweitet. Ruß und ultrafeine Partikel sind bisher kein Bestandteil des gesetzlichen Luftüberwachungsprogrammes, das sich bislang auf die Gesamtmasse aller Partikel kleiner als 10 Mikrometern (PM10) bzw. 2,5 Mikrometern (PM2.5) beschränkt.

Feinstaubpartikel beeinflussen jedoch nicht nur die lokale Luftqualität, sondern auch das globale Klima. Die in der Luft schwebenden Partikel, reflektieren und absorbieren das Sonnenlicht abhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung. Rußpartikel absorbieren aufgrund ihrer dunklen Farbe das Sonnenlicht und tragen so regional unterschiedlich zur Erwärmung der Atmosphäre bei. Ruß gilt nach Kohlendioxid als wichtigster Faktor bei der Klimaerwärmung. Luftverschmutzung und Klimawandel sind also eng miteinander verbunden, da Luftschadstoffe und Treibhausgase meist aus denselben Quellen stammen. Maßnahmen, die zur Minderung von Luftschadstoffen wie Ruß führen, dienen daher zugleich dem Klima- und dem Gesundheitsschutz. Beides unterstreicht, wie wichtig zuverlässige Messstandards für Ruß sind.

Quelle: Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e. V. (idw)

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