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Wenn Prüfungsstress das Hirn blockiert

Archivmeldung vom 04.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
"Hirn in Hochform", Überreuther Verlag
"Hirn in Hochform", Überreuther Verlag

Die Schulferien stehen schon vor der Tür. Doch für viele Schüler und Studierende sind diese letzten Tage vor der Sommerfrische gleichzusetzen mit einem nicht enden wollenden Prüfungsmarathon und Lernstress.

Die Angst vor schlechten Bewertungen erhöht den Druck. Doch Panik und Lernstress sind alles andere als Synonyme für eine gute Motivation - ganz im Gegenteil: Nicht selten ruft Prüfungsstress seelische wie körperliche Reaktionen hervor.

Die Betroffenen klagen über nervöse Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit sowie Kopf- und Bauchschmerzen. In jedem Fall blockiert Stress nachweislich die Leistung unseres Gehirns.Stress macht das Gehirn lahm. Wer jetzt viel lernen muss, tut sich daher keinen Gefallen, wenn er sich selbst unter übermäßigen Druck setzt, denn eine Stresssituation mit all ihren Zutaten verhindert, dass das Gehirn zu den Hochtouren aufläuft, die eigentlich von ihm gefordert werden. Schuld daran ist das Hormon Cortisol, das bei Stress freigesetzt wird. Dieser Stoff beeinträchtigt unser Gedächtnis. Zählt man hinzu, dass auch andere Begleiterscheinungen wie nervöse Schlafstörungen die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen, wird umso deutlicher, wie schwierig effektives Lernen unter Stress wird.

Spaß als Motor für höchste Gedächtnisleistungen?

Dass beim Lernen so viel Stress entsteht, liegt laut Markus Hofmann zum großen Teil an unserem Schulsystem. Der Lernstoff wird demzufolge meist falsch dargeboten und aufgenommen. Für ihn kommt es nicht darauf an, beim Lernen immer alles richtig zu machen und penibel die Fehler zu zählen, sondern es zählen die positiven Emotionen und der Spaß am Lernen. "Wissen - jeglicher Art - könnte wesentlich schneller und nachhaltiger abgespeichert werden, wenn es mit positiven Emotionen verbunden wird. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Emotionen und Gedächtnisbildung. Denn Sachverhalte und Situationen, die wir als besonders eindrücklich erleben, werden stärker gespeichert als "flache" emotionale Eindrücke", so Hofmann. Lernen funktioniert darausfolgend am besten bei guter Laune. Optimal ist Lernen dann, wenn es Spaß macht, denn Wohlbefinden setzt im Gehirn Neurotransmitter wie Dopamin frei, die Voraussetzung dafür sind, dass die elektrochemischen Impulse in den Nervenzellen weitergeleitet werden.

Mnemotechnik - der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen

"Machen wir es uns doch einfach, indem wir humorvolle und fröhliche Geschichten erfinden, die nicht nur Spaß machen, sondern auch die Fantasie anregen! Beim kreativen Erfinden von Geschichten kann uns die Mnemotechnik helfen", empfiehlt uns Hofmann. Der Begriff Mnemotechnik kommt aus dem Altgriechischen und leitet sich von (Gedächtnis; Erinnerung) und  (Kunst) ab. Ihre Grundlagen: Sie bedient sich der bildhaften Vorstellungskraft, sie verwendet bestimmte imaginäre oder tatsächliche Orte, sie bezieht Emotionen mit ein und sie kleidet Sachverhalte in eine Geschichte. Diese Verknüpfungen nennt Hofmann ‚Briefkästen". Möchte man sich beispielsweise Namen merken, legt man in diese Briefkästen charakteristische Merkmale, die die Personen im Gesicht oder am Körper haben - Merkmale, die einem ins Auge springen, z. B. ein markantes Lächeln, eine schöne Haarpracht oder eine große Nase. Diesen Briefkasten richten wir ein, noch bevor wir der Person vorgestellt werden. Zu diesen Merkmalen erfindet man sich eine Geschichte, die den Namen der Person in einer Form mit einbezieht. Fach- und Allgemeinwissen gibt man eine grobe Struktur mit den wichtigsten Schlüsselwörtern zum Thema. Wichtig dabei ist, die grobe Struktur im Gedächtnis abzuspeichern.

Gedächtnistraining hält das Gehirn geschmeidig

Schüler und Studenten können sich also leichter auf Prüfungen vorbereiten und markant bessere Noten schreiben, wenn sie ihren "Spickzettel" quasi im Kopf haben. Dies wird mit der Mnemotechnik nach Markus Hofmann möglich. Darüber hinaus sollten wir unser Gehirn genauso wie unseren Körper trainieren. "Nur wenn Sie sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen, bleiben Sie geistig fit bis ins hohe Alter. Durch regelmäßiges Training werden neu angelegte Gehirnbahnen vom einfachen Trampelpfad zum Weg, zur Straße und schließlich zur Autobahn. Ungenutzte Verbindungen verkümmern und wachsen zu", erklärt uns Hofmann. Dafür, wie ein solches Training aussehen kann, gibt er uns 5 Tipps.

5 Tipps wie man sein Gedächtnis trainiert

- Der umgekehrte Tag
Wechseln Sie die gewohnte Sitzordnung am Familientisch. Nehmen Sie einen neuen Weg zur Arbeit. Putzen Sie als Rechtshänder doch mal Ihre Zähne mit
links. Das Gehirn muss hierbei etwas Neues leisten und wird geschult.

- Auf den Kopf gestellt
Drehen Sie Ihre Zeitung auf den Kopf, damit die Buchstaben schwerer lesbar werden. So aktivieren Sie das räumliche Vorstellungsvermögen.

- Teamsport
Mit Mannschaftssportarten wie beispielsweise Ballsport haben Sie das optimale Training für das Gehirn. Blitzschnelles Wahrnehmen und Reagieren
werden hier vorausgesetzt.

- Musik Musik...
Musizieren und Singen fördert sowohl die rechte als auch die linke Hirnhälfte - die Melodie die rechte, der Takt die linke.

- Einkaufsliste mit Kino im Kopf
So behält man die Einkaufsliste im Kopf: Verbinden Sie einfach alle Artikel mit einem Körperteil. Von unten nach oben. Brauchen Sie Eier, Mehl und Zucker? Stellen Sie sich jetzt vor: Die Eier liegen zermatscht auf Ihren Zehen,  Mehl rieselt aus den Kniescheiben und Zucker rieselt aus dem Bauchnabel.

Quelle: Markus Hofmann

 

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