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Prozessor auf der Zunge lenkt Blinde

Archivmeldung vom 23.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Blind: Prozessor lenkt Blinde über Impulse. Bild: pixelio.de, J. Rotter
Blind: Prozessor lenkt Blinde über Impulse. Bild: pixelio.de, J. Rotter

Ein kleiner Arduino-Prozessor namens "Tongueduino" übermittelt visuelle Informationen anhand von elektrischen Signalen auf der Zungenspitze. Die Leiterplatte, die aus einem drei Mal drei Strahlen-Gitter besteht, schickt dabei lesbare kribbelnde Impulse mit niedriger Spannung, die unter anderem als Kompass für Blinde dienen und als visuelle Prothesen fungieren können. Eines der neun Felder, das gerade Signale ausschickt, leitet den Nutzer in die jeweilige Richtung. Damit könnten stumme Richtungsanweisungen von einem GPS-Empfänger transportiert werden. Tongueduino ist bisweilen jedoch nur verkabelt anwendbar. Der Prozessor wurde vom MIT Media Lab entwickelt.

"Um Hindernisse wahrzunehmen, können blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen unter anderem die 'Klick-Sonar-Technik' anwenden, indem sie mit der Zunge schnalzen und so den Gegenstand, der das Echo zurückwirft, erkennen", erklärt Raimund Lunzer, Pressesprecher des Blinden- und Sehbehindertenverbands Österreich, im pressetext-Gespräch.

Das innovative System kann zudem an magnetische Sensoren gebunden werden. Dadurch können magnetische Erdfelder und Objekte um den Anwender herum dazu genutzt werden, Daten über die Richtung und Hindernisse zu schicken. Dadurch, dass die menschliche Zunge besonders schnell anpassungsfähig ist, benötigen die User des Prozessors keine besondere Übung, bis sie die Signale identifizieren können.

Ersatz für fehlenden Sinn

Weitere Forschungen zu Tongueduino sollen fortgesetzt werden. Je nach Verlauf und Erfolg soll das Produkt verbessert und zusätzlich eine kabellose Variante entwickelt werden. "Grundsätzlich ist jede technologische Art von Hilfsmitteln für sehbehinderte Menschen begrüßenswert, sobald sie erprobt und zugelassen ist. Die Technologie kompensiert dann einen Teil der fehlenden Sehkraft und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben", schließt der Experte ab.

Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa

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