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Forscher gehen ins Detail: Was sagt Musik über Ihre Persönlichkeit aus?

Archivmeldung vom 10.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Musik (Symbolbild)
Musik (Symbolbild)

Bild: CC0 / stevepb/Pixabay

Forscher der Universität Cambridge haben den Zusammenhang zwischen der Musikwahl und der Persönlichkeit von Menschen erforscht. So sind zum Beispiel Nirvana-Fans eher neurotisch, während die Lieder von Ed Sheeran öfter von Extroverten bevorzugt werden. Eine entsprechende Studie wurde im „Journal of Personality and Social Psychology" veröffentlicht.

Beim russischen online Magazin "SNA News" ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Alle Menschen haben einen unterschiedlichen Musikgeschmack, sei es Pop, Rock, Hip-Hop oder Klassik. Doch die neue Studie legt nahe, dass das, was wir hören, viel über unsere Persönlichkeit erzählt, und das gilt für die ganze Welt.

Die Forscher fanden heraus, dass der Song „Shivers“ von Ed Sheeran extrovertierte Menschen im Vereinigten Königreich genauso anspricht wie Menschen, die in Argentinien oder Indien leben.

Menschen mit neurotischen Zügen in den USA würden ebenso auf „Smells like Teen Spirit“ von Nirvana wie Menschen mit einer ähnlichen Persönlichkeit in Dänemark oder Südafrika stehen.

Sympathische Menschen auf der ganzen Welt würden eher Marvin Gayes „What's Going On“ oder Lady Gaga und Bradley Coopers „Shallow“ mögen, so die Studie.

Es spiele keine Rolle, wo eine gewissenhafte Person wohne, aber es sei unwahrscheinlich, dass sie „Rage Against the Machine“ mögen würde.

Die Studie, an der mehr als 350.000 Menschen aus über 50 Ländern teilgenommen hatten, ergab, dass es einen universellen Zusammenhang zwischen musikalischen Vorlieben und der Persönlichkeit gibt.

Weltweit fanden die Forscher die gleichen Assoziationen zwischen Extrovertiertheit und zeitgenössischer Musik, zwischen Gewissenhaftigkeit und unprätentiöser Musik, zwischen Verträglichkeit und sanfter Musik sowie zwischen Offenheit und anspruchsvoller Musik.

Dr. David Greenberg, der Autor der Studie, sagte dazu:

„Menschen mögen durch Geographie, Sprache und Kultur getrennt sein, aber wenn ein Introvertierter in einem Teil der Welt dieselbe Musik mag wie Introvertierte in einem anderen Teil, dann könnte Musik eine sehr starke Brücke sein.“

Die Studie erklärt auch, warum die Persönlichkeitsmerkmale mit Musikstilen verbunden sind.

Die Forscher hatten richtig vorhergesagt, dass Extrovertiertheit, die sich durch Geselligkeit und positive Emotionen auszeichnet, mit zeitgenössischer Musik assoziiert wird, die beschwingte, positive und tanzbare Elemente aufweist.

Sie waren auch nicht überrascht, dass Gewissenhaftigkeit, die mit Ordnung und Gehorsam assoziiert wird, mit intensiven Musikstilen kollidiert, die durch Aggressivität und rebellische Themen gekennzeichnet sind.

Aber eine Entdeckung war jedoch etwas rätselhaft.

Greenberg sagte:

„Wir dachten, dass Neurotiker einen der zwei Wege wählen würden – entweder traurige Musik bevorzugen, um ihre Einsamkeit auszudrücken, oder sie bevorzugen fröhliche Musik, um ihre Stimmung zu verbessern.“

Tatsächlich scheinen sie dem Forscher zufolge im Durchschnitt intensivere Musikstile zu mögen, was vielleicht innere Angst und Frustration widerspiegelt.

Die Forscher fanden auch heraus, dass die Verbindung zwischen extrovertierten Menschen und zeitgenössischer Musik in der Nähe des Äquators besonders stark ist, insbesondere in Mittel- und Südamerika.

Dies könnte darauf hindeuten, dass klimatische Faktoren die musikalischen Vorlieben beeinflussen und dass Menschen in wärmeren Klimazonen eher Persönlichkeitsmerkmale haben, die sie rhythmische, tanzbare Musik bevorzugen lassen.

Greenberg und seine Kollegen verwendeten zwei verschiedene Methoden zur Bewertung der Musikpräferenz.

Bei der ersten mussten die Teilnehmer selbst angeben, inwieweit sie 23 Musikrichtungen gerne hörten, einen Persönlichkeitstest ausfüllen und demografische Angaben machen.

Der zweite Ansatz forderte die Teilnehmer auf, sich kurze Audioclips aus 16 Genres und Subgenres der westlichen Musik anzuhören und dann ihre Reaktionen zu jedem dieser Genres anzugeben.

Die Forscher erklärten, dass sie sich auf westliche Musik konzentrierten, weil sie weltweit am meisten gehört werde und das größte Potenzial für die Anwendung in der realen Welt und in therapeutischen Kontexten biete.

Heutzutage nutzen Menschen Musik als Mittel, um ihre Persönlichkeit zu signalisieren, und daher besteht die Möglichkeit, Musik zu nutzen, um soziale Spaltung zu überwinden.

Greenberg, der in Jerusalem lebt, nutzt die Musik bereits als Brücke für die Arbeit mit Israelis und Palästinensern. Er glaubt auch, dass die Forschungsergebnisse Musik-Streaming-Services verbessern könnten.

Der Forscher betont dabei, dass sich musikalische Vorlieben verändern würden und nicht in Stein gemeißelt seien.

Alle hätten Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen und Kombinationen von musikalischen Vorlieben unterschiedlicher Stärke. Bei den weiteren Forschungen könnte man laut Greenberg Daten mit Elektroenzephalogramm-Technologien kombinieren, um ein besseres Verständnis von biologischen und kulturellen Faktoren zu gewinnen, die zu musikalischen Vorlieben und Reaktionen beitragen."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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