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Mini-Hubschrauber als Katastrophenhelfer

Archivmeldung vom 11.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein Forscher testet einen Mini-Hubschrauber: Diese Geräte sollen der Rettungsmannschaft künftig dabei helfen, sich schnell einen Überblick über Unglücksstellen zu verschaffen. Bild: Fraunhofer IITB
Ein Forscher testet einen Mini-Hubschrauber: Diese Geräte sollen der Rettungsmannschaft künftig dabei helfen, sich schnell einen Überblick über Unglücksstellen zu verschaffen. Bild: Fraunhofer IITB

Nach Erdbeben oder Chemieunfällen zählt jede Minute: Die Rettungsmannschaft muss schnell einen Überblick gewinnen. Mini-Hubschrauber sollen künftig dabei helfen: Sie erkunden eigenständig oder im Schwarm eingestürzte Gebäude von innen.

Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs begann für die Retter ein Wettlauf gegen die Zeit. Damit sie gezielt vorgehen konnten, benötigten sie detaillierte Informationen: Wo sind Menschen eingeschlossen? Sind angrenzende Gebäude einsturzgefährdet? Ein unbemannter Mini-Hubschrauber kann den Einsatzkräften solche gefährliche Erkundungsarbeit abnehmen. Der "Quadrocopter" hat einen Durchmesser von einem Meter und kann dank seiner Wendigkeit selbst in eingestürzten Gebäuden manövrieren. Noch operiert der fliegende Katastrophenhelfer als "Einzelkämpfer" - doch bald könnte er Verstärkung bekommen: Fraunhofer-Forscher arbeiten daran, die Helikopter in Schwärmen einzusetzen. Bislang wäre das mit einem enormen Personalaufwand verbunden: Da die Hubschrauber nicht miteinander kommunizieren können, müsste jedes Gerät einzeln gesteuert werden.

Damit zukünftig eine Person alle Helikopter steuern kann, haben Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung IITB in Karlsruhe eine Software entwickelt, die als "Einsatzleiter" fungiert. "Über unser Programm können die Quadrocopter ihre Aktivitäten selbstständig koordinieren", erklärt Dr. Axel Bürkle, Projektleiter am IITB. "So kann beispielsweise ein Gerät sehr nah an eine Person heranfliegen, um die Schwere der Verletzungen festzustellen, während ein anderes den schnellsten Weg für die Bergung sucht."

Das Programm besteht aus einzelnen Modulen, den Softwareagenten, die mit einem Repertoire an Aufgaben programmiert werden können. Jedem Quadrocopter ist ein Softwareagent zugeteilt. Die Hubschrauber sind mit unterschiedlichen Sensoren wie Kameras, Infrarotkameras, Lasermessgeräten und künstlichen Spürnasen zur Gefahrstofferkennung ausgerüstet. Sie funken Bilder, Videos und weitere Daten an die Bodenstation. Dort werten die Softwareagenten die Informationen aus und senden über eine Schnittstelle Handlungsanweisungen an die Quadrocopter. Das Besondere: Softwareagenten sind in der Lage, sich eigenständig zu vernetzen und Informationen auszutauschen. Dadurch können sie ihre Befehle an die Quadrocopter aufeinander abstimmen. Außerdem sind Softwareagenten lernfähig. Sie speichern den Ablauf von bestimmten Situationen und reagieren beim nächsten Mal noch schneller. Aktuell untersuchen die Entwickler den Einsatz des Systems in Simulationen für unterschiedliche Szenarien - etwa die Überwachung von Liegenschaften. In etwa einem Jahr könnten die ersten Quadrocopter-Schwärme einsatzbereit sein.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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