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Diesel aus Abfallstoffen: Technologische Innovation löst Energie- und Entsorgungsprobleme

Archivmeldung vom 24.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Diesel und Heizöl, deutlich günstiger als der Kraftstoff an den Zapfsäulen oder das Öl aus dem Tank - dieser Wunsch wird bald wahr: Dank einer technologischen Innovation aus Deutschland, mit der sich mineralische Kraftstoffe aus Altöl oder Kunststoffabfällen wie Polyethylen und Polypropylen gewinnen lassen.

Damit wäre nicht nur das Energieproblem entschärft, sondern gleichzeitig auch ein Entsorgungsproblem gelöst.

Seit der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) die 30-Dollar-Marke überschritten hat, kann der aus Abfallstoffen gewonnene Diesel mit den Raffinerieprodukten preislich konkurrieren. Und mit jedem weiteren Cent, den der Rohölpreis steigt, wächst der Preisvorteil des neuen Produktes.

Hohe Kraftstoffpreise belasten die Wirtschaft in ganz Europa

Bei einem Preis von rund 85 US-Dollar für ein Barrel Rohöl und einem aktuellen Dollarkurs von 1,40 E kostet ein Liter Dieselkraftstoff an Europas Zapfsäulen im Schnitt 1,05 E. Allerdings gibt es - aufgrund der unterschiedlichen Umsatzsteuer- und Mineralölsteuersätze erhebliche Preisunterschiede. So ist ein Liter in Estland bereits für 88 Cent zu haben, während die Briten 1,42 E berappen müssen.

Auch wenn die Hälfte des Tankstellenpreises - europaweit gerechnet - an den Fiskus geht: Ausschlaggebend für die Preiskalkulation der Mineralölkonzerne ist und bleibt der Rohölpreis, aus dem sich ein Herstellungspreis von rund 55 Cent ergibt. Vor diesem Hintergrund offeriert die Schweizer Biotherm Technologie AG ein Verfahren, mit dem sich ein absolut identisches Produkt um 40 Prozent günstiger herstellen lässt. Das bedeutet einen Preisvorteil von 25 Cent - pro Liter.

"Betriebswirtschaftlich gesehen ist die Technologie sowohl für private und öffentliche Entsorgungsfirmen als auch für Industrie- und Gewerbebetriebe interessant", so Christopher Stampfli, designierter Direktor des Unternehmens aus Schaffhausen. "Ob für den eigenen Fuhrpark oder im Weiterverkauf - die Gewinnspanne ist garantiert und der Nachschub an Rohmaterial in jedem Fall gesichert. Darüber hinaus entspricht das neue Verfahren - durch einen sorgfältigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen - ganz dem Sinne des Umweltgedankens."

Das patentierte Verfahren, das von der deutschen Clyvia Technology GmbH in Wegberg entwickelt wurde, basiert auf der fraktionierten Depolymerisation; einem Prozess, der dem Cracken von Rohöl ähnelt. Bei einer Temperatur von 400 Grad Celsius - deutlich weniger als bei herkömmlichen Spaltverfahren wie der Pyrolyse - werden lange Kohlenwasserstoffketten gespalten, die anschließend verdampfen und sich in einem Kondensator als Dieselöl niederschlagen.

11,6 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle werden bislang nicht genutzt

Das Aufkommen an kunststoffreichen Abfällen in den 25 EU-Ländern sowie Norwegen und der Schweiz betrug im Jahr 2005 rund 22 Millionen Tonnen. Hinzu kommen europaweit rund 2,5 Mio. Tonnen aufarbeitungsfähiges Altöl. Den größten Teil stellen - mit fast 62 Prozent des Abfallaufkommens - Verpackungen, gefolgt von der Bau-, Automobil- und Elektroindustrie. Derzeit werden aber nur 46 Prozent aller Abfälle verwertet, 53 Prozent hingegen einfach nur beseitigt. Mit dem Verfahren von Clyvia könnte nun ein Großteil dieses bislang ungenutzten Potenzials - rund 11,6 Mio. Tonnen - zu hochwertigen Brenn- oder Kraftstoffen aufbereitet werden.

Quelle: Pressemitteilung Biotherm Technologie AG


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