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Ein Forscher möchte die Technik intuitiv nutzbar machen

Archivmeldung vom 31.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein kreativer Wissenschaftler hat bedeutende Meilensteine auf dem Weg der Mensch-Maschine-Interaktion gelegt. Für seine zukunftsweisenden Arbeiten wurde er jetzt mit dem Johann-Philipp-Reis-Preis ausgezeichnet.

In der griechischen Mythologie war Procustres jener Unhold, der seine Gäste den vorhandenen Betten anpasste, indem er sie entweder auf die Streckbank legte oder ihnen die Beine abhackte. Böse Zungen behaupten bisweilen, dass Entwicklungsingenieure im Bereich der Telekommunikation nicht viel besser seien. Anstatt ein Gespür für den Nutzer zu entwickeln, orientierten sich diese vielmehr an der Software und dem Design der Hardware.

Zum Glück gibt es lobenswerte Ausnahmen. Zu diesen gehört Sebastian Möller, Professor für das Fachgebiet „Quality and Usability“ an den Deutschen Telekom Laboratories der TU Berlin. „Die Technik muss sich dem Menschen anpassen, dazu müssen Techniker wissen, was Menschen wollen und was nicht“, lautet sein Credo.

Bereits seit 15 Jahren arbeitet der 40jährige Forscher erfolgreich auf den Gebieten der Sprachsignalverarbeitung, der Telekommunikation, der Kommunikationsakustik und der Mensch-Maschine-Interaktion. Dabei stellte er sich stets die Frage nach der Qualität und wie sie bei den Menschen ankommt. Aktuell entwickelt Prof. Möller Methoden, um die Erfahrungen der Nutzer zu erfassen und zu quantifizieren. Darüber hinaus stehen auch neue  Werkzeuge im Fokus der laufenden Entwicklungsarbeiten. Diese sollen den Planer in die Lage versetzen, seine Dienste hoch-qualitativ zu gestalten.

Im Rampenlicht der laufenden Arbeiten stehen Sprachdialogsysteme. Mit einem Sprachdialogsystem (engl. Voice Portal), auch IVR-System (Interactive Voice Response), können Anrufer über das Telefon oder andere akustische Medien teil- oder vollautomatisierte Dialoge in natürlicher Sprache führen. Doch damit allein will sich Möller nicht zufrieden geben.

„Automatisierte Sprachdialogsysteme sollten zum Beispiel erkennen, ob der Anrufer jung oder alt ist, ob es ein Mann oder eine Frau ist und auch ob der Anrufer aufgeregt ist und sein Problem gelöst haben möchte oder ob er eine sachliche Anfrage hat“, erläutert Möller. Dementsprechend müsse der Dialog dann angepasst werden, damit die Akzeptanz solcher Dienste steige. Das sind unter anderem Themen, an denen die Deutschen Telekom Laboratories zurzeit arbeiten. „Das Deutsche Telekom Sprachportal ist gerade bei den Voice Days 2009 als die beste deutschsprachige Sprachanwendung ausgezeichnet worden“, erklärt Möller an einem Beispiel die Herausforderungen. 

Für seine Arbeiten, die von Experten als richtungsweisend für künftige nutzerfreundliche Mobilfunkgenerationen bezeichnet werden, erhielt der Forscher jetzt den mit 10.000 Euro dotierten Philipp-Reis-Preis, der alle zwei Jahre vom VDE, der Deutschen Telekom sowie den Städten Friedrichsdorf und Gelnhausen, in denen der Erfinder Reis lebte, gemeinsam verliehen wird.

Quelle: Rolf Froböse

 



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