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Zwischen Innenwelt und Aussenwelt (Teil 1-Nachbilder)

Archivmeldung vom 06.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die menschliche Aura, gezeichnet von Barbara Ann Brennan.
Die menschliche Aura, gezeichnet von Barbara Ann Brennan.

Entoptische Phänomene sind abstrakte subjektive visuelle Erscheinungen, deren Ursache innerhalb unseres Sehsystems (vom Auge über den Sehnerv bis zum visuellen Sehzentrum im Hirn) liegen, die aber vom Betrachter ausserhalb von sich wahrgenommen werden. Dazu gehören beispielsweise die Nachbilder, die Mouches volantes (fliegende Mücken), die „Sternchen“ und die geometrischen Strukturen, die im Folgenden vorgestellt werden sollen.

Manche dieser Erscheinungen kennen wir aus unserem Alltag, andere sind uns fremd.

Solche Phänomene sind spannungsreiche Forschungs- und Meditationsobjekte, denn sie bilden den Schnittpunkt grundverschiedener Aspekte unseres Lebens. In ihnen verbinden sich zum einen unsere Innenwelt und Aussenwelt; zum anderen macht uns ihre Wahrnehmung sensibel für unsere linke und rechte Bewusstseinsseite, da sie mit unserem linken und rechten Auge korrespondieren; und schliesslich treffen sich hier auch wissenschaftliche sowie ganzheitliche esoterische bzw. spirituelle Interpretationen über ihre Natur und Bedeutung.

Die Wissenschaft versucht solche Phänomene gemäss dem gegenwärtigen Paradigma der Objektivität, Rationalität und Materialismus soweit wie möglich auf physikalisch-optische und physiologische Vorgänge zu reduzieren. Sobald allerdings den Aussagen der Wahrnehmenden ein gewisses Gewicht eingeräumt wird, muss auch auf psychologische Erklärungsansätze zurückgegriffen werden – v.a. dann, wenn sich die naturwissenschaftlicheErklärung nicht mit der subjektiven Wahrnehmung deckt.

Anderseits ist der Bereich des Subjektiven seit jeher das Arbeitsfeld der Religion. Kein Wunder also, haben aussergewöhnliche subjektive Wahrnehmungen in vielen Gesellschaften eine religiös-spirituelle Deutung und Bewertung erfahren. Dies gilt nicht nur für Halluzinationen und Visionen, die oft als Offenbarungen eines Gottes oder Geistes gedeutet wurden, sondern eben auch für abstraktere entoptische Erscheinungen.

Die Nachbilder sind von den hier vorgestellten Phänomenen diejenige Erscheinung, die am meisten wahrgenommen und erforscht ist. Der Begriff bezieht sich auf das Nachwirken einer visuellen Empfindung, wenn der tatsächliche Reiz eines betrachteten Gegenstandes nicht mehr da ist. Ein Nachbild erscheint zunächst in derselben Helligkeit und Farbe wie der betrachtete Gegenstand (positives Nachbild), kippt dann aber in sein Gegenteil, z.B. grün für einen roten Gegenstand (komplementäres, bzw. negatives Nachbild).

Seit Jahrhunderten machten sich Schriftsteller, Naturphilosophen und Optiker, später auch Psychologen und Augenmediziner Gedanken über Nachbilder. Sie beobachteten das Phänomen und stellten aufgrund dessen Effekte Theorien und Gesetze über die Farben und die Physiologie des Sehens auf. Ein berühmtes Beispiels ist der deutsche Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe. Seine von der Wissenschaft abgelehnte Farbenlehre, welche die Vielfalt der Farben auf die Urpolarität von Blau und Gelb zurückführte, beruhte teilweise auf der Beobachtung von Nachbildern. Wie Leonardo Da Vinci, auf den er sich bezog, sprach Goethe den Nachbildern damit eine vornehmliche Bedeutung zu, im Gegensatz zu den Anhängern der als wissenschaftlich geltenden Farbtheorie Isaac Newtons, welche die damals nicht erklärbaren Nachbilder für eine halluzinäre Augentäuschung hielten.

Heute werden Nachbilder als eine Leistungseinbusse der Augenrezeptoren erklärt: Wenn durch die längere Betrachtung eines Gegenstandes der Farbstoff eines oder mehrerer der drei roten, blauen und grünen Zäpfchenzellen aufgebraucht wird, fehlt diese Leistung bei der Mischung der Zäpfchen wodurch das kontrastfarbene Nachbild entsteht.

Eine spirituelle Bedeutung haben Nachbilder in Zusammenhang mit dem Aura-Sehen erfahren. „Aura“ (griechisch: Hauch, Luft-hauch; lateinisch: Schimmer, dann Ausstrahlung, Vorahnung) bezeichnet in der Esoterik den Energiekörper, welcher eine Person umgibt und von sensiblen Menschen als Farbspektrum wahrgenommen werden kann. Die wichtigste Vorstellungen über die Aura ist, dass sie Informationen über das Objekt beinhaltet, die sich durch unterschiedliche Farben und Intensitäten in der Aura äussern. Dieses Wissen kann sowohl für gesundheitliche wie soziale Zwecke eingesetzt werden. So soll es möglich sein, durch das Aura-Sehen Ungleichgewichte des Körpers und der Seele auf einen Blick festzustellen, und Gegenmassnahmen zu treffen, bevor diese sich körperlich manifestieren. Anderseits erhalten Aura-Sehende Informationen über eine bestimmte Person, können also einschätzen, ob sie ehrlich ist, d.h. sich gemäss ihrer Aura verhält und spricht, oder ob sie etwas vortäuscht.

Um die Aura zu sehen muss der/die Übende die Empfindlichkeit der Augen sowie das wahrnehmbare Spektrum über die sehbaren Wellenlängen hinaus erweitern. Dazu wird die periphere Wahrnehmung (Wahrnehmung in den Randzonen des Gesichtsfeldes) trainiert, die Beleuchtungszeit verlängert und der Sehvorgang allgemein erweitert durch die verbesserte Kommunikation zwischen linker und rechter Hirnhälfte. Übungen dazu sind etwa das konzentrierte Fokussieren auf einen einzigen Punkt für längere Zeit (Ausdehnung der Beleuchtungszeit), oder das Doppelt-Sehen gewisser Gegenstände (Erweiterung der Kommunikation beider Hirnhälften) durch Schielübungen.
Die längere Konzentration auf einen Punkt fördert auf physiologischer Ebene die Entstehung von Nachbildern, welche von den Übenden als Aura des betrachteten Objekts gedeutet werden. Allerdings sind Nachbildeffekte nicht der einzige Vorgang beim Aurasehen, denn häufig beschreiben hellsichtige Individuen die wahrgenommenen Auren komplexer, nämlich mehrschichtig, mehrfarbig und bewegend bzw. pulsierend. Solche komplexen Aura-Beschreibungen werden in der Psychologie neben dem Nachbildeffekt gerne mit halluzinatorischen Erlebnissen, neuerdings auch mit Fritz Albert Popps umstrittenen Biophotonen (Lichtquanten, die nachweisbar von Zellen erzeugt und ausgestrahlt werden) oder mit Effekten der Synästhesie (Doppelempfinden, z.B. das Schmecken einer Farbe, das Sehen eines Klangs etc.) erklärt.

(Teil 2 des vierteiligen Berichtes von Floco Tausin können Sie ab morgen auf extremnews.com  lesen)

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