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Die gechippten Gedankenleser des Pentagons: Superhirn im Gefecht

Archivmeldung vom 12.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Ein dem US-Militär zugewiesener Journalist schießt Fotos von US-Soldaten in Panama
Ein dem US-Militär zugewiesener Journalist schießt Fotos von US-Soldaten in Panama

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Aus einfachen Soldaten sollen lebende Kampfmaschinen werden, die jeden Stress bewältigen, übernatürliche Belastungen aushalten und sich im Gefecht wortlos verständigen können. Das US Army Research Office erklärt, der Durchbruch in der Cyborg-Technologie sei zum Greifen nah. Welche Upgrades will das Pentagon seinen GIs verpassen, fragt das russische online Magazin „SNA News“ nach.

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Amerikanische Forscher haben es unter Einsatz von Algorithmen und höherer Mathematik geschafft, einzelne Hirnsignale, die das Verhalten des Menschen steuern, von jenen zu trennen, die es nicht tun. Es ist nach Angaben des Army Research Office gelungen, die einschlägigen neuronalen Impulse nicht bloß zu messen, sondern auch zu erkennen, welches Signal wofür zuständig ist. Aus dieser Erkenntnis könnte künftig eine Technologie zur zerebralen Steuerung von Soldaten entstehen: Ein Computer würde Befehle, Informationen und Einsatztipps unmittelbar ins Soldatenhirn übertragen.

Welchen Nutzen diese Technologie im konkreten Einsatz haben kann, erklärt Hamid Krim, Programmmanager für Informationsprozesse am Army Research Office: „Das Hirn sendet Stress- oder Ermüdungssignale aus, lange bevor der Mensch wahrnimmt, angespannt oder abgeschlagen zu sein. Mit der neuen Technologie wäre es möglich, dem Soldaten rechtzeitig mitzuteilen, dass er Ruhe, Entspannung oder eine Mahlzeit benötigt. Oder bei Verletzungen: Im Eifer des Gefechts ist nicht immer sofort zu erkennen, wo ein Splitter oder eine Kugel eingeschlagen hat. Das Gehirn kennt die Stelle jedoch genau. Schafft man es, dieses Signal an ein tragbares Gerät zu übermitteln, wird die Verletzungssituation sofort augenfällig. Die Anwendung dieser Technologie kennt eigentlich keine Grenzen, außer die der menschlichen Vorstellungskraft.“

Die wortlose Verständigung wäre ein weiterer Anwendungsbereich des „Gehirnrechners“. Spähaufklärer im Einsatz hinter feindlichen Linien wären ganz bestimmt unendlich dankbar für diese künstliche Telepathie:

„Angenommen, ich bin mit einem Partner im Einsatz“, erläutert Programmmanager Krim. „Wir müssen das weitere Vorgehen abstimmen, müssen im Gefechtsumfeld aber absolutes Schweigen wahren. Ich spreche eine Mitteilung gedanklich durch, mein tragbares Gerät zeichnet die Nachricht auf und übermittelt sie an das Gerät meines Kameraden. Er macht seinerseits das Gleiche. Also haben wir uns verständigt, ohne auch nur einen Laut von sich gegeben zu haben.“

Dass bis zur Einsatzreife eines computergestützten Kämpfers noch einige Forschungsarbeit zu leisten ist, verhehlen die Wissenschaftler nicht. Aber wenn es gelingt, das Potenzial dieser Technologie zu heben, dann eröffnen sich die unterschiedlichsten Anwendungsfelder – auch zivile: in der Ausbildung zum Beispiel.

Großes Interesse am menschlichen Hirn zeigt auch die DARPA, die Forschungsabteilung des Pentagons. 65 Millionen Dollar hat die Einrichtung letztes Jahr erhalten, um eine prozessorbasierte Anwendung zu entwickeln, die das Einsetzen einzelner Komponenten direkt ins menschliche Gehirn beinhaltet. Die Programmentwickler stellen sich einen Chip zur Stimulation einzelner Hirnregionen vor, um somit bestimmte Leistungsparameter des Menschen zu steigern. Minimale Reaktionszeiten oder Hyperaufmerksamkeit wären einige der erwünschten Eigenschaften.

Gleich sechs Forschungsgruppen arbeiten an diesem Projekt. Vier verantworten Verbesserungen des Seh-, zwei des Hörvermögens. Ist auch klar: Wer im Kampfeinsatz von heute den Gegner als erster sieht oder hört, ist im Vorteil. Die Forscher haben sich vorgenommen, das Hirn des Soldaten ohne Zwischengeräte an ein Computernetzwerk anzuschließen, damit die Einsatzkräfte daraus Echtzeitinformationen oder Lagebilder erhalten, ohne sich von einem Tablet oder Funkgerät ablenken zu lassen.

Das erklärte Ziel des Programms ist die „Entwicklung eines implantierbaren Systems, das eine präzise Kommunikation zwischen Gehirn und Cyberraum bewerkstelligen kann“. Programmmanager Dr. Filipp Alvelda sagte, die besten derzeit verfügbaren Lösungen für eine Hirn-Computer-Kommunikation seien mit zwei Supercomputern zu vergleichen, die mittels eines urzeitlichen Telefonmodems versuchten, Kontakt zueinander herzustellen. Diese Kommunikationsleitung müsse natürlich ausgebaut werden. Übrigens nicht nur im Interesse des Militärs: Die DARPA-Forscher versichern, ihr Programm werde blinden Menschen ebenso helfen können wie Menschen mit Lähmungen oder Sprachstörungen.

High-Performance-Stoff aus der Spritze

Parallel zur kognitiven Steuerung plant das Pentagon medikamentöse Leistungssteigerungen für seine Soldaten zu entwickeln. Die US-Armee veröffentlichte im Februar 2019 eine recht ungewöhnliche Ausschreibung für eine „Optimierung der Einsatzperformance von Soldaten: Androgene Therapie zur biomedizinischen Fähigkeitssteigerung“ (Optimizing Performance for Soldiers: Androgen Therapy for Biomedical Performance Enhancement).

Gefordert wurden klinische Studien zur Untersuchung, welchen Einfluss Testosteronspritzen auf den Körperbau, die Muskelmasse, den Eiweißhaushalt und die kognitiven Fähigkeiten des Menschen unter Dauerstress und starken physischen Belastungen hätten. Das Ziel ist es zu verstehen, ob ein künstlich erhöhter Testosteronspiegel einem Soldaten helfen würde, körperliche Kraft und Geistesgegenwart auch im längeren Einsatz zu bewahren.

Laut einem Bericht der Projektverantwortlichen fällt das Testosteron bei amerikanischen Soldaten im Kampfeinsatz auf nahezu null, der Energietagesbedarf schießt auf 6000 Kalorien. Man erwartet, dass die Steroidspritzen den Muskelschwund der Soldaten stoppen und die Erschöpfung verhindern. Nur: Ungefährlich sind die Testosteroninjektionen keineswegs. Eine Überdosis kann zu ungehemmter Aggression führen, zu Hormonschwankungen und zu Gynäkomastie sowie zu unangenehmen Hauterkrankungen, die die Kampffähigkeit des Soldaten unter den mangelnden Hygienebedingungen eines Einsatzes erheblich beeinträchtigen können."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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