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„Energie der Zukunft“: Ist „Plasma-Fusion“ Problemlöser für die Menschheit?

Archivmeldung vom 12.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Symbolbild
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Bild: © CC0 / PIRO4D / Pixabay

Energie-Formen von heute und morgen: Im zweiten Teil des Interviews mit SNA News geht Buchautor Helmut Böttiger nicht davon aus, dass künftig Wasserstoff-betriebene Autos fahren. Er setzt stattdessen auf neue Möglichkeiten, Bindungskräfte der Atome für die Energiegewinnung der Zukunft zu nutzen. „Plasma-Fusionen“ könnten die tragende Rolle spielen.

Buchautor Helmut Böttiger begibt sich in seinem neuen Werk „Energie der Zukunft“, im April im „Michael Imhof Verlag“ erschienen, auf die Suche nach der Energieversorgung von morgen. Im Gespräch mit der SNA-Redaktion berichtet er von technisch machbaren Lösungsansätzen, wie das Energie- und Versorgungs-Problem der Menschheit in der Zukunft oder vielleicht schon bald behoben werden könnte.

In seinem Buch zitiert Böttiger Forscher von der Universität Leipzig. Demnach „braucht ein Mensch im Durchschnitt etwa drei Kilowattstunden (kWh) täglich allein in Form der nötigsten Nahrungsaufnahme. (…) Heute entfallen etwas weniger als sechs kWh auf die reine Nahrungsmittelherstellung und mehr als zwölf kWh auf deren Transport und Zubereitung. Im Jahre 2019 wurden in Deutschland im Durchschnitt pro Person und Tag 123 kWh Primärenergie verbraucht. In China mit Millionen noch unterversorgten Menschen waren es bei steigender Tendenz bisher nur 77 kWh pro Tag.“

„Energie-Bedarf wird weltweit steigen“

„Mit Ansprüchen und Wohlstand wächst der zur Herstellung benötigte Energiebedarf“, ergänzte der Autor im Gespräch mit der Redaktion.

„Das gilt nicht nur für Versorgungsgüter (etwa Nahrung, Anm. d. Red.), sondern auch für Infrastruktur, Verkehrsmittel, Schulen, Verwaltung, technische Ausrüstung etc. Die weltweit noch verbreitete Armut verlangt zu ihrer Überwindung einen enormen Zuwachs an Energie. Der Energiebedarf nimmt global zu.“

„Ohne Energie läuft nichts“, argumentierte der hessische Autor. „Daher ist Energie das gesellschaftspolitische Macht-Instrument schlechthin. Energieverfügbarkeit ist das Mittel, um wirtschaftlichen Überfluss oder Knappheit einzustellen. Sie entscheidet über Wohlstand oder Armut in der breiten Bevölkerung.“

Warum Wasserstoff, Wind- und Solar-Energie „keine Lösungen“ sind

Im Buch führt er auf, dass prinzipiell alle sogenannten „erneuerbaren Energie-Arten“ wie Wind- und Wasserkraft, solare Photovoltaik, Biomasse und Geothermie „zu teuer und kostenaufwendig sind. Das ist aber nur ein Nebengrund. Sie sind in erster Linie umweltschädlich. Aufgrund ihres enormen Flächenbedarfs.“ Biomasse beispielsweise konkurriere mit bäuerlichen Erzeugnissen und treibe die Preise in der Landwirtschaft, vor allem bei Lebensmitteln, nach oben.

Technisch möglich seien rein mit Wasserstoff betriebene Autos bereits jetzt. Prototypen dieser Art existieren. Aber dass in Zukunft für die Allgemeinheit erschwingliche und Wasserstoff-angetriebene Automobile auf den Straßen fahren, hält Böttiger eher für unwahrscheinlich. Beispielsweise warnt er, es bestehe Explosions-Gefahr bei verdichteten Wasserstoffen, die dazu nötig wären. „Daher ist der Einsatz meines Erachtens im öffentlichen Verkehr höchst problematisch. Es brennen bereits Batterie-Autos in den USA.“ Damit bezieht er sich auf Tesla-Modelle, die Feuer fingen.

Kurz vor Energie-Evolution? – Nuklear-Energien und Kern-Fusionen

Stattdessen sieht der Autor in naher Zukunft neue technische Möglichkeiten, die nukleare Energie bzw. die Bindungskräfte zwischen den Atomen zur Energieversorgung zu nutzen. Ein tatsächlich revolutionärer Ansatz. Weltweit würden daran bereits einige unabhängige Forscher tüfteln, berichtet Böttiger im Interview.

„Die Kernenergie halte ich für sehr entscheidend“, sagt er. „Und zwar ist die Nutzung der Kern-Bindungskräfte die Voraussetzung für einen wesentlichen kulturellen Schritt in der Menschheitsgeschichte.“ Vergleichbar mit der Entdeckung des Feuers.

Die eigentliche Zukunft „sehe ich in der Kern-Fusion“. Allerdings nicht mit herkömmlichen Reaktor-Technologien. „Sondern die intelligenteste Form, die ich studiert habe, ist der Plasma-Fokus. Das bedeutet: Wenn Sie eine Anode nehmen, mittig. Drumherum sind 16 Kathoden angeordnet. Dort jagen Sie Lichtbögen durch. Diese Lichtbögen, die eine bestimmte geometrische Struktur haben, erzeugen als Übergang des Stroms von der Anode zur Kathode vorne rausgehend einen Knoten. Und genau diese Naturerscheinung ist ein hervorragendes Fusionsmittel.“

Laut ihm kann dabei ein Wasserstoffkern als Proton mit dem Kern eines Bor-Elements verschmolzen werden. „Das hat auf diese Weise mit dem Knoten zu tun. Das ergibt den Vorteil, dass dabei keine Neutronen wegspritzen unter hoher Energie. Sondern drei Alpha-Teilchen in einem gebündelten Strahl, der dann durch eine Spule geleitet wird und unmittelbar Strom erzeugt. Außerdem ist diese sogenannte Plasma-Fackel dann auch ein Instrument, um Abfälle zu beseitigen. Weil sich in diesem Plasma alle chemischen Verbindungen in ihre reinen Elemente auflösen.“

Wie die herrschende Klasse „stationär“ ihre Macht zu halten sucht

„Das wäre ein Energie-Träger, laut Forschern nicht größer als ein Kühlschrank, der sich durchsetzen wird“, glaubt Böttiger. „Es gibt noch andere intelligente Fusions-Konzepte, die eben nicht in der Öffentlichkeit und nicht von der herrschenden Schicht finanziert werden, sondern privat.“

Vor diesem Hintergrund sei für ihn „die Erzeugung einer hysterischen Angst“ vor Energieknappheit, Umweltverschmutzung oder Klima-Panik lediglich ein Ausdruck der aktuell herrschenden Klasse. Um „stationär“, wie es Böttiger nennt, den Zustand der Erde, wie er heute ist, zu verteidigen.

„Es geht darum, einen Herrschaftszustand zu erhalten, damit die herrschende Schicht am Ball bleibt. Und dazu muss man die evolutionäre Entwicklung ausbremsen und entsprechende gesellschaftliche Veränderungen erzeugen. Dazu dient die Angst vor Kernenergie und vor Klima-Erwärmung.“

Sollte die Forschung im Hinblick auf die „Plasma-Fackel“ und erweiterte Kern-Energie in naher Zukunft wesentliche Fortschritte machen, könnte bald das Energie-Problem der Menschheit der Vergangenheit angehören. Eine tatsächliche Evolution in der Weltgeschichte stünde dann vor der Tür. Diese würde dann einen „größeren Entfaltungsspielraum und mehr Kreativität des Menschen“ nach sich ziehen. Ein neues Zeitalter würde anbrechen…

Helmut Böttiger: „Energie der Zukunft: Nuklear, fossil oder erneuerbar?“, Michael Imhof Verlag, Petersberg, 1. Auflage, April 2021, 208 Seiten, 19,95 Euro. Das Buch ist im Handel oder direkt beim Verlag erhältlich.

Das komplette Radio-Interview mit Dr. Helmut Böttiger zum Nachhören:

SNA Radio · Löst Menschheit bald ihr Energie-Problem? SNA-Interview zur „Energie der Zukunft“

Quelle: SNA News (Deutschland)

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