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Massiver Preisanstieg im Baugewerbe - So viel würden Prestigebauten heute kosten

Archivmeldung vom 07.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Baurecht, Architekt, Architektur, Bauen, Planen (Symbolbild)
Baurecht, Architekt, Architektur, Bauen, Planen (Symbolbild)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die Baukosten von öffentlichen Bauprojekten stehen immer wieder in der Kritik. Gleichzeitig sind solche Bauten gesellschaftliche Investitionen, die neben dem materiellen auch einen ideellen Wert haben. Und deren Erhalt und Sicherung sich mehr denn je lohnt. Denn die Baukosten steigen in allen Bereichen seit Jahren unaufhaltsam an. Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken ( www.betoninstandsetzer.de) hat nachgerechnet, wie hoch die Baukosten von älteren Prestigebauten in Deutschland heutzutage liegen würden. Grundlage für die Neuberechnung sind die Preisindizes für die Bauwirtschaft.

Baupreise steigen um ein Drittel in zehn Jahren

Der Anstieg der Baukosten hat in der vergangenen Dekade deutlich an Fahrt zugenommen. Lag der Preisanstieg zwischen 2000 und 2010 bei gewerblichen Betriebsgebäuden bei 16 Prozent und im Straßenbau bei 14 Prozent, hat sich der Anstieg in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt: Von 2011 bis 2021 stiegen die Baupreise bei gewerblichen Betriebsgebäuden um 36 Prozent und im Ingenieurbau (z.B. Straßenbau, Brücken) um 33 Prozent.

Bauprojekte aus den frühen 2000ern wären heute 50 Prozent teurer

Für Bauprojekte, die rund um den Jahrtausendwechsel fertiggestellt wurden, bedeutet diese Preisentwicklung einen Kostenanstieg von über 50 Prozent: So würde der Umbau des Reichstagsgebäudes in Berlin mit seiner markanten Kuppel statt mit knapp 177 Millionen Euro heutzutage mit 273 Millionen zu Buche schlagen. Beim Sony Center in Berlin liegt der Anstieg in einem ähnlichen Rahmen: Laut aktuellem Preisindex würde der Bau heute 925 Millionen Euro kosten - statt 600 Millionen bei seiner Fertigstellung.

Größter Preisanstieg bei den gewerblichen Bauten

Der Preisanstieg ist bei gewerblichen Gebäuden am stärksten. Die feierliche Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie ist zwar erst fünf Jahre her - in dieser kurzen Zeit sind die Baukosten um 22,6 Prozent gestiegen. Statt 866 Millionen würde den Bau heute knapp über eine Milliarde Euro kosten.

Kosten für Infrastrukturprojekte steigen ebenfalls rasant

Doch nicht nur der Bau von Gewerbegebäuden verteuert sich rasant. Die Fertigstellung von Infrastrukturprojekten wie die Verlängerung der Berliner U-Bahn-Linie 55, auch bekannt als Kanzler-U-Bahn, würde ebenfalls deutlich mehr kosten: 2021 hätte man für die 1,8 Kilometer kurze Strecke mit über 433 Millionen Euro um 35,5 Prozent höhere Kosten gehabt als bei der Einweihung 2009. Die Baukosten des 2013 fertiggestellten City-Tunneln in Leipzig würden heute die Milliardengrenze sprengen: Vor neun Jahren beliefen sich die Kosten auf 935 Millionen Euro - heute wäre es 1,12 Milliarden Euro.

Eine Liste mit allen untersuchten Gebäuden und Bauwerken finden Sie hier: https://datawrapper.dwcdn.net/UAehv/3/

Dipl.-Ing. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken kommentiert die Ergebnisse der Analyse: "Ein Neubau verursacht immer hohe Kosten. Entsprechend stehen Bauten der öffentlichen Hand - besonders wenn sie Außenwirkung erzielen sollen - oft in der Kritik. Man sollte dabei allerdings immer bedenken, dass bleibende Werte geschaffen werden. Und diese Werte lohnt es sich, gerade angesichts sprunghaft steigender Baukosten, zu erhalten. Jedes Gebäude, jeder Tunnel und jede Brücke, die saniert und erhalten werden können, sparen den öffentlichen Kassen und damit der Gemeinschaft bares Geld."

Quelle: Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (ots)

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