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Energieverbrauch steigt 2015 leicht an Erneuerbare legen zu Plus durch Witterung, Konjunktur und Zuwanderung

Archivmeldung vom 21.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2015 eine Höhe von 13.335 Petajoule (PJ) oder 455,0 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE). Das entspricht nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent.

Der Zuwachs geht im Wesentlichen auf die gegenüber dem sehr milden Vorjahr etwas kühlere Witterung und den damit verbundenen höheren Heizenergiebedarf zurück. Der Verbrauchszuwachs infolge der positiven Konjunkturentwicklung (+ 1,8 Prozent) sowie durch den Bevölkerungszuwachs (+ 1 Mio. Menschen) wurde nach Abschätzung der AG Energiebilanzen durch Zugewinne bei der Energieeffizienz ausgeglichen.

Bereinigt um den Witterungseffekt wäre der Energieverbrauch im vergangenen Jahr um 1,5 bis 2 Prozent gesunken. Bei den CO2-Emissionen wird es nach Ansicht der AG Energiebilanzen nur zu einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr kommen. Ein erheblicher Teil des Verbrauchszuwachses konnte durch erneuerbare Energien und damit ohne höhere Emissionen gedeckt werden. Ferner bremsten der gleich hohe Mineralölverbrauch und der Verbrauchsrückgang der Steinkohle den CO2-Ausstoß. Temperaturbereinigt liegen die CO2-Emissionen um etwa 2 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Unterschiedliche Entwicklung bei den einzelnen Energieträgern

Der Mineralölverbrauch lag 2015 praktisch unverändert auf dem Niveau des Vorjahres. Der Verbrauch betrug insgesamt 4.511 PJ oder 153,9 Mio. t SKE und damit 0,1 Prozent weniger als 2014. Während der Verbrauch an Dieselkraftstoff vornehmlich infolge der höheren Nachfrage aus den Bereichen Verkehr und Bauwirtschaft um knapp 4 Prozent anstieg, kam es bei den Ottokraftstoffen zu einem Minus von 2 Prozent, weil der Bestand an PKW mit Benzinmotoren rückläufig war. Der Absatz an Flugbenzin lag auf Vorjahreshöhe. Beim leichten Heizöl blieb ein Absatzanstieg aus, da die Verbraucher ihren Mehrbedarf trotz günstiger Preise überwiegend aus den Beständen gedeckt haben.

Der Erdgasverbrauch stieg um 5 Prozent auf 2.804 PJ beziehungsweise 95,7 Mio. t. SKE. Hauptursache war die im Vergleich zum sehr milden Vorjahr kühlere Witterung im ersten Halbjahr und dem damit verbundenen höheren Einsatz von Erdgas zu Wärmezwecken. Die im vierten Quartal erneut sehr milde Witterung dämpfte den Zuwachs allerdings merklich. Die Stromerzeugung aus Erdgas war mit einem Minus von 7 Prozent erneut rückläufig.

Der Verbrauch an Steinkohle sank 2015 um 0,7 Prozent auf 1.691 PJ oder 57,7 Mio. t. SKE. Die Steinkohle partizipierte auch auf Grund der sehr niedrigen Weltmarktpreise von einem Anstieg der Stromerzeugung in Deutschland. Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken verringerte sich daher nur moderat um etwa 0,8 Prozent. Der Absatz an die Eisen- und Stahlindustrie lag auf Höhe des Vorjahres. Insgesamt entfallen rund zwei Drittel des gesamten Verbrauchs an Steinkohle in Deutschland auf die Stromerzeugung.

Der Verbrauch an Braunkohle lag 2015 knapp über dem Wert des Vorjahres und erreichte eine Höhe von 1.587 PJ beziehungsweise 54,1 Mio. t. SKE. Rund 90 Prozent der gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabilen Förderung wurden in Kraftwerken zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Die Stromerzeugung aus Braunkohle lag mit rund 155 Terawattstunden (TWh) ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres.

Bei der Kernenergie gab es ein Minus von knapp 6 Prozent, was auf die Außerbetriebnahme des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld zur Jahresmitte zurückzuführen ist.

Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag um insgesamt knapp 11 Prozent auf 1.679 PJ oder 57,3 Mio. t SKE. Während die Stromerzeugung aus Biomasse um rund 2 Prozent zunahm, hielt die Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) ihren Beitrag auf Vorjahreshöhe. Bei der Windkraft an Land und auf See kam es zu einem Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Beitrag der Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) stieg um 6 Prozent. Bei den Biokraftstoffen gab es einen Rückgang um 5 Prozent.

Der Ausfuhrüberschuss beim Strom stieg erheblich an. Bei den sonstigen Energieträgern, vorwiegend Siedlungs- und Industrieabfällen, kam es zu einem Plus von knapp 4 Prozent.

Energiemix passt sich an

Die Struktur des Energieverbrauchs (Energiemix) wird weiterhin vom hohen Anteil des Mineralöls (33,8 Prozent) geprägt. Erdgas deckt gut ein Fünftel des Verbrauchs. Mit jeweils etwa gleich hohen Anteilen decken Stein- und Braunkohle zusammen gut ein Viertel des Energieverbrauchs in Deutschland. Die erneuerbaren Energien haben ihren Beitrag 2015 um gut einen Prozentpunkt auf 12,6 Prozent gesteigert. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem breiten Energieträgerangebot.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (ots)

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