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KfW-Mittelstandspanel 2018: Keine Anzeichen von Müdigkeit

Archivmeldung vom 23.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Konjunkturaufschwung
Konjunkturaufschwung

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Wachstumshoch im Mittelstand hält unvermindert an. Als Arbeitgeber haben die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nochmals an Bedeutung gewonnen. Ein neuer Beschäftigungsrekord wird erreicht und der nächste ist in Sicht. Die Umsätze steigen so stark wie seit Jahren nicht. Der Optimismus der Unternehmen bleibt groß und lässt auf eine weiterhin hohe Wachstumsdynamik im Mittelstand hoffen. Dies zeigt das heute vorgestellte KfW-Mittelstandspanel 2018.

Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 4,7 % erzielten die mittelständischen Unternehmen den größten Anstieg seit sechs Jahren. Die aggregierten Inlandsumsätze liegen gegenwärtig bei etwa 4.150 Mrd. EUR und damit rund 190 Mrd. EUR über dem Vorjahreswert. Die Eigenfinanzierungskraft der mittelständischen Unternehmen erreicht die nächste Rekordmarke: Die durchschnittliche Eigenkapitalquote lag im Jahr 2017 bei 31,2 % (2016: 30,0 %). Der Mittelstand zeigt sich auch für die kommenden Jahre optimistisch: Bis zum Jahr 2020 rechnen deutlich mehr KMU mit steigenden Umsätzen (34 %) als mit sinkenden Umsätzen (16 %).

Ende 2017 waren 31,3 Millionen Personen in KMU erwerbstätig, ein Zuwachs von 418.000 bzw. 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Mittelstand bleibt auch in Zukunft Motor des Arbeitsmarkts: 15 % der KMU wollen ihre Mitarbeiterzahl im laufenden Jahr erhöhen, rund 10 % planen, die Zahl ihrer Mitarbeiter zu reduzieren.

Ein wiedererstarktes Standbein des Mittelstands ist das Auslandsgeschäft: 21 % der Unternehmen haben Umsätze im Ausland erzielt, das Volumen betrug 577 Mrd. EUR (+ 30 Mrd. EUR). Insgesamt lag der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz im Mittelstand bei 28,6 %. Der Zuwachs wurde nahezu vollständig von großen Mittelständlern (> 50 FTE-Beschäftigte) sowie Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes getragen und ist auf eine Trendwende auf außereuropäischen Absatzmärkten zurückzuführen. Nachdem die Umsätze dort seit 2012 kontinuierlich gefallen waren, steigen sie 2017 von 161 auf 186 Mrd. EUR. Das Europageschäft konnte seinen Aufwärtstrend der vergangenen Jahre hingegen nicht fortsetzen und ging um 2 Mrd. EUR auf 371 Mrd. EUR zurück, der europäische Anteil am Auslandsumsatz sank von 68 % auf 64 %.

Die Investitionen im Mittelstand haben im Jahr 2017 erneut angezogen und erreichen ein Gesamtvolumen von 211 Mrd. EUR (+3,4 %). Der Anstieg ist vor allem auf Investitionen in neue Anlagen und Bauten zurückzuführen, die mit einem Wert von 176 Mrd. EUR (+4 %) den höchsten Wert seit 2004 erreicht haben. Allerdings verteilen sich die Investitionen auf weniger Unternehmen: Nur noch 38 % der KMU haben Investitionen getätigt, (- 4 Prozentpunkte), die durchschnittliche Investitionshöhe ist um 14 % auf 150.000 EUR gestiegen.

Bei der Profitabilität hat der Mittelstand im Jahr 2017 erstmals einen leichten Rückgang zu verzeichnen: die durchschnittliche Umsatzrendite ging um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 7,2 % zurück. Sie liegt damit allerdings weiter auf einem guten Niveau, konnte sie doch über die vergangenen 12 Jahre hinweg um 1,8 Prozentpunkte zulegen.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, warnt trotz hoher Umsatzzuwächse und Eigenkapitalausstattung vor Selbstzufriedenheit: "Die hohe Eigenkapitalausstattung der Unternehmen ist zwar einerseits ein Signal der Stärke, andererseits hinterlässt sie im Lichte der sinkenden Zahl an Investoren einen faden Beigeschmack. Mir wäre es lieber, wenn mehr Unternehmen einen größeren Teil ihrer Gewinne für Innovationen, Digitalisierungsmaßnahmen, neue Geschäftsmodelle oder einen verbesserten Ressourceneinsatz einsetzen würden. Der Mittelstand muss seine Produktivität gespeist aus Fortschritt wieder mehr in den Blick nehmen. Der steigende Aufwand für Löhne und Ressourcen erfordert das, will der Mittelstand seine Profitabilität erhalten."

www.kfw.de/mittelstandspanel

Quelle: KfW (ots)

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