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Lufthansa reagiert auf ZDF-"frontal"-Recherche: Sprecher kündigt Verkauf der Aeromar-Anteile an

Archivmeldung vom 28.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Konzernzentrale der Lufthansa in Köln
Konzernzentrale der Lufthansa in Köln

Foto: G. Friedrich
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Lufthansa Konzern will sich von seinen Anteilen am russischen Airline-Caterer Aeromar trennen – und reagiert damit umgehend auf die am Dienstag, 27. September 2022, veröffentlichten Recherchen des ZDF-Politikmagazins "frontal". Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte die Beteiligung zuvor scharf kritisiert.

Das ZDF-Politmagazin hatte gestern Recherchen zu Geschäften der Deutschen Lufthansa auf dem russischen Markt veröffentlicht: Über ihre Tochterfirma LSG hält die Lufthansa seit Jahren 49 Prozent am russischen Airline-Caterer Aeromar. Die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot besitzt die restlichen 51 Prozent der Firmenanteile. Aeromar betreibt in Russland mehrere Standorte mit Großküchen, um die Passagiere von Aeroflot und anderer Fluglinien an Bord zu versorgen. Dazu hatte Aeromar 2014 auch auf der völkerrechtswidrig annektierten Krim einen Standort eröffnet.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte die Geschäfte auf Anfrage des ZDF-Politmagazins "frontal" scharf kritisiert. Die Lufthansa teilte dem ZDF zunächst mit: "Es ist nicht gegen EU-Sanktionen verstoßen worden." Die Lufthansa-Gruppe sei nur Minderheitsgesellschafterin bei Aeromar. Die Firma unterliege als russische Gesellschaft "nicht den EU-Sanktionsverordnungen". Wenige Stunden nach Veröffentlichung der Recherchen meldete sich ein Sprecher der Lufthansa in der Redaktion "frontal". Er kündigte an, die Lufthansa AG werde ihre Beteiligung an der Firma Aeromar verkaufen. Ein Grund seien die ZDF-Recherchen.

Die Europäische Union hatte nach der Annexion der Krim durch Russland erste Sanktionen beschlossen, die europäischen Firmen "die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen in Bezug auf die Errichtung, den Erwerb oder die Entwicklung von Infrastruktur in den Bereichen Verkehr (…) auf der Krim oder in Sevastopol" verbieten. So steht es in der EU-Verordnung 825/2014 vom 30. Juli 2014. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurden die Sanktionen ausgeweitet und verschärft.

Quelle: ZDF (ots)

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