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Immobilienprofi packt aus: Wenn die Mietpreisbremse verschärft wird, baue ich nichts mehr

Freigeschaltet am 11.09.2025 um 10:11 durch Sanjo Babić
Marc Odoy  (2025) Bild: RIOD Immobilien GmbH Fotograf: RIOD Immobilien GmbH
Marc Odoy (2025) Bild: RIOD Immobilien GmbH Fotograf: RIOD Immobilien GmbH

Während die Politik über eine schärfere Mietpreisbremse nachdenkt, schlagen Projektentwickler Alarm: Neubau sei vielerorts kaum noch rentabel. Hohe Baukosten, strenge Vorgaben und teure Standards treiben die Preise in die Höhe und laut SPD sollen Bauherren diese kaum noch auf Mieter umlegen dürfen. Für viele wäre das das wirtschaftliche Aus.

"Wenn noch mehr reguliert wird, steigt keiner mehr in die Verantwortung – dann lege ich den Bau komplett auf Eis", sagt Tim Segler, Geschäftsführung der RIOD Immobilien GmbH. In diesem Beitrag verrät er, wie aktuelle Rahmenbedingungen private Investitionen ausbremsen, was realistisch leistbar wäre und warum Regulierung allein keine einzige Wohnung entstehen lässt.

Welche Effekte hat die Mietpreisbremse auf dem Wohnungsmarkt?

Die Mietpreisbremse sorgt für eine Verknappung des Angebots an Mietwohnungen. Die Ursache hierfür liegt in der immer geringeren Rendite, die diese Regulierung mit sich bringt. Vermieter und Anleger haben kaum noch Anreize, Bestandsobjekte zu sanieren beziehungsweise zu revitalisieren.

Mehrere Studien legen dar, dass eine strenge Regulierung des Immobilienmarktes das Wohnungsangebot senkt. Unregulierte Marktsegmente reagieren auf diese Entwicklung zudem mit einer Verteuerung des vorhandenen Angebots, da Investoren mit gemischten Portfolios die Verluste im regulierten Bereich mit einer Erhöhung der Mieten im freien Segment ausgleichen.

Fehlender Anreiz und die Bedeutung der Marktmechanismen

Grundsätzlich bestimmen Angebot und Nachfrage das Geschehen auf unregulierten Märkten. Das gilt auch für die Immobilienwirtschaft. Profitieren beide Seiten davon, finden Anbieter und Interessent zusammen. Hochwertige Wohnungen lassen sich zu höheren Mietzinsen vermieten, Wohnungen in bester Lage erzielen höhere Preise. Die Mietpreisbremse unterbindet diesen Mechanismus allerdings. Sie verfälscht das natürliche Verhältnis von Angebot und Nachfrage und senkt die Bereitschaft zum Umzug, beispielsweise bei Menschen, die eigentlich veränderte Wohnbedürfnisse haben. Dadurch finden andere Personen wiederum seltener eine neue Wohnung.

"Die Mietpreisbremse wurde geschaffen, um Mieter zu entlasten", erklärt Marc Odoy, ebenfalls Geschäftsführer der RIOD Immobilien GmbH. "Allerdings trägt sie langfristig zur größeren Belastung bei, da sie die Knappheit des Wohnraums verschärft. Das trifft vor allem den sozialen Wohnungsbau und somit die Bevölkerungsgruppe, die ohnehin Schwierigkeiten hat, bezahlbare Wohnungen zu finden."

Weniger sozialer Wohnungsbau verstärkt viele Probleme

Wie sehr strenge Vorgaben den Bau von Sozialwohnungen einschränken können, zeigt ein Praxisbeispiel aus dem Alltag von Tim Segler. Sie betreuen ein soziales Wohnungsbauprojekt, dessen Beginn sich aufgrund fehlender Fördermittel und bürokratischer Hürden deutlich verzögert. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die belegen, in welchem Ausmaß diese Eingriffe den ohnehin schon angespannten Markt weiter belasten. Vorgaben und Regulierungen wie die Mietpreisbremse sorgen nicht nur für steigende Mieten auf dem freien Markt, sie führen auch dazu, dass gerade Haushalte mit geringem Einkommen Nachteile erleiden.

Zu starke Regulierung und Deckelung bremst den Wohnungsbau

Es ist also in der heutigen Zeit für Projektentwickler kaum attraktiv, neue Wohnungen zu bauen. Regulierungen sorgen für Verzögerungen und blockieren Investitionsaktivitäten.

Einen deutlich besseren Lösungsweg bilden steuerliche Entlastungen für Anleger, die in den Bau von Immobilien investieren möchten. Steigen die Renditen, sind auch wieder genügend Anreize vorhanden, die ein Immobilieninvestment attraktiv machen. Besondere Entlastungen für den sozialen Wohnungsbau würden außerdem dazu führen, dass wieder vermehrt Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen geschaffen wird. Das würde eine Entspannung des Immobilienmarktes mit sich bringen, sodass am Ende alle profitieren.

Letztendlich wird deutlich: Durch die Mietpreisbremse wird keine einzige zusätzliche Wohnung gebaut oder neuer Wohnraum geschaffen, im Gegenteil – sie lindert die Knappheit nicht, sondern verschärft sie langfristig.

Quelle: RIOD Immobilien GmbH (ots)

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