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Gesamtmetall-Studie: Produktivität in Schlüsselbranchen stagniert

Archivmeldung vom 12.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e. V., Kurzform: Gesamtmetall, ist der Zusammenschluss der Landesarbeitgeberverbände der deutschen Metall- und Elektroindustrie (M+E).
Der Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e. V., Kurzform: Gesamtmetall, ist der Zusammenschluss der Landesarbeitgeberverbände der deutschen Metall- und Elektroindustrie (M+E).

Deutschlands Vorzeigebranchen drohen im internationalen Wettbewerb zurückzufallen. Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie sind heute im Prinzip genauso produktiv wie noch vor fünf Jahren - trotz neuer technologischer Möglichkeiten, die die Produktivität erhöht haben sollten. Wären die Preise für die hergestellten Produkte nicht mit der Inflation gestiegen, wäre die Produktivität dieser Branchen sogar gesunken. Das ist das Ergebnis einer bislang unveröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens IW Consult für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall, die der "Welt" vorliegt.

"Die Entwicklung der Produktivität am aktuellen Rand gibt Anlass zur Sorge", schreiben die Autoren. "Die Entwicklung der Produktivität seit 2010 ist extrem besorgniserregend", sagt Rainer Dulger, Präsident von Gesamtmetall, der "Welt". "Der Standort bröckelt."

Zur Metall- und Elektroindustrie gehören beispielsweise die Autohersteller, ihre Zulieferer und die Maschinenbauer. Demnach ist die Arbeitsproduktivität in diesen Branchen zwischen 2011 und 2015 um 1,7 Prozent gesunken. Das entspricht einem jährlichen Rückgang von 0,4 Prozent. Als Grund werden unter anderem Einstellungen angeführt: Zwischen 2011 und 2015 haben die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie 202.600 Beschäftigte zusätzlich eingestellt.

Das ist ein Plus von 4,6 Prozent. Angesichts des Fachkräftemangels, horteten die Unternehmen zudem Arbeitskräfte, so der Schluss der Autoren. Auch wenn die Firmen nicht genügend Aufträge hätten, um die Belegschaften auszulasten, würden sie auf Entlassungen verzichten oder sogar unvermindert einstellen, "weil Neueinstellungen bei einem Wiederanstieg der Auslastung zu schwierig oder zu teuer sind".

Als weiterer Grund wird vermutet, dass die Unternehmen die Unternehmen einen immer größeren Teil ihrer Fertigung ins Ausland verlagert haben. Dadurch werde das Geschäft mit ausländischen Töchtern und Zulieferern komplexer. Die Unternehmen stellten deshalb häufig im Inland mehr Mitarbeiter ein! , um die se Geschäfte zu steuern.

"Statistisch schlägt sich das in einem hohen, relativ unproduktiven Personaleinsatz im Inland nieder", heißt es in der Untersuchung. Möglich sei außerdem, dass die Unternehmen wegen Engpässen bei Fachkräften stärker als zuvor gering qualifizierte Kräfte einstellen und dass dadurch die Produktivität sinkt. Forscher warnen bereits seit einiger Zeit, dass die Produktivität in Deutschland und anderen Industrieländern kaum noch wächst.

Das ist problematisch, schließlich ist die Produktivität, also welche Werte jeder Einzelne in einer gegebenen Zeit schafft, ein entscheidender Faktor für den Lebensstandard in einem Land.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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