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Streik läuft aus Sicht der Piloten "fantastisch"

Archivmeldung vom 22.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Pilotengewerkschaft Cockpit wertet den am Morgen begonnenen Streik bei der Lufthansa als gelungen. "Nach unserer Ansicht läuft der Streik fantastisch", sagte VC-Sprecher Alexander Gerhard-Madjidi, am Montag dem Nachrichtensender n-tv. Fast jeder Lufthansa-Flug falle aus. Das große Chaos sei aber ausgeblieben, da die Gewerkschaft den Ausstand so früh angekündigt habe, sagte Gerhard-Madjidi. Es gebe nur sehr wenige Fluggäste, die nicht befördert werden könnten.

Der Cockpit-Sprecher schloss weitere Arbeitsniederlegungen nicht aus. Selbst die am Montag begonnenen vier Tage Streik hätten die Lufthansa nicht an den Verhandlungstisch zurückgebracht, sagte Gerhard-Madjidi dem Sender. Die Gewerkschaft hoffe, dass sich in den vier Tagen Bewegung im Tarifstreit ergebe. "Wenn nicht, dass werden wir natürlich in der Folgewoche oder danach weitere Streikaktionen planen müssen."

Die Piloten sind dem Morgen um 00.00 Uhr im Streik. Cockpit will mit dem Streik für die Sicherung der Arbeitsplätze der Piloten bei der deutschen Lufthansa kämpfen. Die Gewerkschaft befürchtet, Jobs könnten verloren gehen, weil die Lufthansa künftig mehr Strecken von Auslandstöchtern bedienen lässt, deren Piloten weniger verdienen.

Die Lufthansa rechnet damit, dass über die Dauer des Streiks bis Donnerstag zwei Drittel der Flüge ausfallen werden. Am Montag mussten bei der Lufthansa bereits mehr Flüge als im Notflugplan vorgesehen gestrichen werden. Bei der Tochter Germanwings dagegen lief der Ersatzplan nach Angaben des Unternehmens "reibungslos" an. Etwa zwei Drittel aller 160 Flüge würden voraussichtlich stattfinden können, erklärte Germanwings.

Lufthansa hatte den Streik der Piloten für unverhältnismäßig erklärt. Das Unternehmen beantragte daher am Montag beim zuständigen Arbeitsgericht Frankfurt am Main eine einstweilige Verfügung, um den Streik zu unterbinden.

Bahn: Nur wenig mehr Reisende durch Pilotenstreik

Ein wegen des Pilotenstreiks befürchtetes Chaos bei der Deutschen Bahn ist am Montag zunächst ausgeblieben. Die Zahl der Passagiere sei nur geringfügig höher als an normalen Tagen, teilte die Deutsche Bahn (DB) in Berlin mit. Zwischen Köln und Berlin sowie zwischen Köln und Hamburg fuhren demnach in beide Richtungen zusätzliche Züge. Auf den Strecken Hamburg-Kassel-Nürnberg-München und Köln-Frankfurt am Main erhöhte die Bahn nach eigenen Angaben die Platzkapazitäten. Zudem sei das Servicepersonal in den betroffenen Bahnhöfen verstärkt worden.

Vom Streik betroffene Flugreisende können ein Bahnticket für die identische Strecke in der gleichen Reiseklasse bei der Bahn kaufen und später gemeinsam mit einem Beleg über das gekaufte Flugticket von Lufthansa erstatten lassen. Fluggäste mit einem elektronischen Flugticket können sich vor Reiseantritt einen Reise-Gutschein am Lufthansa Check-In-Automaten oder in Frankfurt auch am Lufthansa Ticketschalter im Fernbahnhof abholen. Bei internationalen Flügen muss der Flug-Coupon im Reisezentrum gegen eine Fahrkarte eingetauscht werden, wie die Bahn mitteilte.

Lufthansa will Pilotenstreik von Gericht verbieten lassen

Die Lufthansa geht vor Gericht gegen den Streik ihrer Piloten vor. Die Fluggesellschaft habe beim zuständigen Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung eingereicht, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Dadurch solle der Streik unterbunden werden. Ziel des juristischen Schrittes sei es, "Schaden vom Unternehmen abzuhalten". Der Konzern habe wiederholt erklärt, "dass der Streik unverhältnismäßig ist". Wann mit einer Entscheidung des Gerichts zu rechnen ist, sei noch offen. Bislang sind durch den Streik mehr Flüge ausgefallen als geplant.

Die Piloten der Lufthansa traten am Montagmorgen um 00.00 Uhr in den Streik. Zu dem viertägigen Ausstand rief die Gewerkschaft Cockpit (VC) auf. Betroffen sind die Flüge von Lufthansa selbst, der Frachtsparte Cargo und der Billigtochter Germanwings. Cockpit will mit dem Streik für die Sicherung der Arbeitsplätze der deutschen Lufthansa-Piloten kämpfen. Die Pilotengewerkschaft befürchtet, Jobs könnten verloren gehen, weil die Lufthansa künftig mehr Strecken von Auslandstöchtern bedienen lässt, deren Piloten weniger verdienen.

Bei der Lufthansa sind durch den Streik der Piloten bereits mehr Flüge ausgefallen als geplant. "Ein paar" Verbindungen aus dem Notflugplan hätten leider gestrichen werden müssen, sagte eine Sprecherin des Konzerns. Es sei denkbar, dass der Notflugplan auch im Laufe des Tages nicht vollständig eingehalten werden könne. Trotzdem sollen nach Planungen der Lufthansa am Montag bis zu rund 1100 der normalerweise 1800 Flüge stattfinden. Über die Dauer des gesamten Streiks bis Donnerstag rechnet die Fluggesellschaft allerdings damit, dass zwei Drittel der Flüge ausfallen.

In dem Tarifstreit waren am Wochenende letzte Annäherungsversuche gescheitert. Cockpit hatte die Forderung der Lufthansa zurückgewiesen, nur dann miteinander zu sprechen, wenn die Piloten ihrerseits auf Forderungen verzichteten. Die Lufthansa-Sprecherin sagte, das Unternehmen sei weiterhin gesprächsbereit. "Das Angebot besteht weiter", sagte sie.

Cockpit-Vorstand Alexander Gerhard-Madjidi betonte, die Piloten "waren bereit, eine Nullrunde zu akzeptieren". Die Gewerkschaft habe lediglich darauf gedrungen, bestehende Verträge einzuhalten, sagte er im ZDF-Morgenmagazin.

Fluggäste müssen wegen des Streiks mit massiven Beeinträchtigungen rechnen. Der Konzern kündigte an, betroffene Kunden auf andere Flüge umzubuchen oder innerhalb Deutschlands mit Bahntickets zu versorgen. Der Notfallplan der Lufthansa ist auf der Internetseite einsehbar. Informationen erhalten betroffene Fluggäste zudem unter der kostenlosen Rufnummer 0800-8506070.

Quelle: premiumpresse

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