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Heizöl- und Benzinpreise nehmen Rekordhoch ins Visier

Archivmeldung vom 16.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heizöl Preisentwicklung 8 Wochen. Preis in Euro pro 100 l Standard Heizöl inkl. MwSt. bei einer Abnahmemenge von 3000 l. Quelle: heizoel24.de
Heizöl Preisentwicklung 8 Wochen. Preis in Euro pro 100 l Standard Heizöl inkl. MwSt. bei einer Abnahmemenge von 3000 l. Quelle: heizoel24.de

Nach einer neuerlichen Preisrallye am Ölmarkt herrscht Katerstimmung bei den deutschen Heizölhändlern und -verbrauchern. Gerade als die Preise begannen, sich zu normaliseren und so mancher auf ein Zwischentief hoffte, überrollte ein fast 10%iger Ölpreisanstieg den heimischen Markt.

Der Rohstoffhype aus dem Jahr 2007 hat wieder Fahrt aufgenommen. Innerhalb nur einer Woche ist der Preis für einen Liter Heizöl von durchschnittlich 66 Cent auf fast 72 Cent gestiegen*. Auch Benzin hat sich drastisch verteuert: Der Liter Super kostet an deutschen Tankstellen verbreitet über 1,40 €. Tanken und Heizen bleibt ein teures Übel. Auch die Erdgaspreise werden erfahrungsgemäß nachziehen und in den nächsten Monaten weiter steigen. Zum Quartalswechsel droht hier eine böse Überraschung.

Problematisch ist der Preisanstieg vor allem deshalb, weil Verbraucher kaum Alternativen haben. Solaranlagen sind im mitteleuropäischen Winter nur bedingt tauglich, den Energiebedarf zu decken, Wärmepumpen zur Nutzung von Erdwärme sehr teuer in der Anschaffung und auch der umweltpolitisch gefeierte Biodiesel ist ökologisch gesehen nicht unproblematisch. Für die Beheizung eines Ein-Familien-Hauses ist immerhin ein Rapsfeld mit 10.000 Quadratmetern erforderlich, um genügend Bio-Brennstoff zu erzeugen. Das entspricht der Fläche von fast zwei Fußballfeldern.

Ursächlich für den starken Ölpreisanstieg sind nach Meinung von Experten die unsicheren Rahmenbedingungen in viele Förderländern (Nigeria, Venezuela, Iran) und der nachlassende Pessimismus bezüglich der amerikanischen Konjunktur. Der weltweite Ölverbrauch soll sich zwar in diesem Jahr kaum noch erhöhen, doch dies beseitigt nicht das Problem der möglichen Endlichkeit der Ressourcen. Und auch für den Fall sinkender Ölnachfrage könnten die Preise hoch bleiben. Nämlich dann, wenn die OPEC als Reaktion die Förderquoten senkt.

Etwas zynisch betrachtet kommt die derzeitige Situation einem Perpetuum Mobile gleich. Milliarden von vereinnahmten Petrodollars der Erzeugerländer wollen angelegt werden. Zieht man in Betracht, dass ein Teil der Einnahmen der Ölmultis erfolgreich in Ölkontrakte an der New Yorker Nymex reinvestiert wird, so entwickelt sich der Preisaufschwung zum Selbstläufer. Die Situation am Mineralölmarkt könnte also noch ungemütlicher werden. Bereits am Montag drohen Heizölpreise über 75 Cent und der Liter Benzin könnte in Richtung 1,50 € steigen.

*) Bundesweiter Durchschnittspreis bei Gesamtabnahme von 3000 Litern und Bestellung über HeizOel24

Quelle: Internetagentur für den Mineralölhandel

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