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Geschäftsführung stellt umfassendes Sanierungskonzept für Galeria Kaufhof vor

Archivmeldung vom 25.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Konzern-Flaggschiff: Galeria Kaufhof in Köln
Konzern-Flaggschiff: Galeria Kaufhof in Köln

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Geschäftsführung des neuen Gemeinschaftsunternehmens von Karstadt und Galeria Kaufhof hat ein umfassendes Sanierungskonzept für Galeria Kaufhof erarbeitet. Am heutigen Freitag wurde erstmalig der Gesamtbetriebsrat und Wirtschaftsausschuss sowie im Anschluss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die geplanten Maßnahmen informiert.

Demnach müssen die Kosten bei Galeria Kaufhof nachhaltig auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden. Denn bereits im November 2018 musste Galeria Kaufhof durch eine Finanzspritze der SIGNA in signifikanter Millionenhöhe stabilisiert werden.

Das Weihnachtsgeschäft 2018 (letztes Kalenderquartal) bei Galeria Kaufhof lag zudem mit einem Minus von fast vier Prozent (Filialen) gegenüber dem Vorjahr deutlich unter den Erwartungen. Auch das Online-Geschäft enttäuschte gegen den Markttrend mit einem Minus von fast einem Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die Effekte des bereits gestarteten Sanierungsprogramms "Turn 2 Win" reichen bei weitem nicht aus, um Kaufhof zu retten. Daher sind jetzt nicht nur weitere Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe im Frühjahr notwendig, sondern auch eine Reihe einschneidender Maßnahmen, um Galeria Kaufhof nachhaltig abzusichern.

Dr. Stephan Fanderl, Geschäftsführer SIGNA Retail und CEO des Warenhausunternehmens: "In seinem derzeitigen Zustand ist Galerie Kaufhof langfristig nicht überlebensfähig. Die wirtschaftliche Gesundung von Karstadt Warenhaus zeigt aber, dass perspektivisch das Warenhausgeschäft in Deutschland insgesamt wieder erfolgreich und profitabel betrieben werden kann. Die bei Karstadt laufende Strategie des vernetzten Marktplatzes der Zukunft funktioniert. Sie kann jedoch nur auf Galeria Kaufhof ausgerollt werden, wenn dieses Unternehmen wieder auf einer stabilen Grundlage steht."

Deshalb hat die Geschäftsleitung folgende Rettungs-Maßnahmen geplant, die zügig umgesetzt werden sollen:

Unternehmens-Zentrale

Wesentliche Führungs- und Verwaltungsfunktionen von Galeria Kaufhof werden in die Zentrale von Karstadt nach Essen verlagert.

Dieser Schritt führt zu einer Einsparung von Sachkosten in Millionenhöhe, die am Standort Köln nicht realisierbar wäre, und erfolgt nach einstimmigem Beschluss der Eigner. Die Verwaltung und Führung der Warenhäuser wird dadurch erheblich an Schnelligkeit und Effizienz gewinnen müssen, um zukunftsfest aufgestellt zu sein. Daher sollen nicht notwendige administrative Tätigkeiten wegfallen und vorhandene Doppelfunktionen sowie unnötige Hierarchieebenen abgebaut werden. Die Maßnahmen bedeuten eine Einsparung von etwa 1.000 Vollzeitstellen in der Gruppe.

Der Standort Köln bleibt ein wichtiger Standort der Gruppe. Hier soll ein Kompetenz-Center für Digitalisierung und eCommerce aufgebaut werden. Auch das Off Price-Geschäft behält hier seinen Sitz.

Zudem sollen das Gastronomie- (Le Buffet und Dinea) und Lebensmittelgeschäft (Karstadt Feinkost und Galeria Gourmet) am Standort Köln (Porz) zusammengefasst werden und auch die Lohnbuchhaltung soll als Teil eines künftig neuen gemeinsamen Personalbereiches am Standort Köln erhalten bleiben.

Filialen Galeria Kaufhof

Karstadt und Kaufhof erreichen gemeinsam rund 80 Prozent der Bevölkerung im urbanen Umfeld und die Häuser stellen zudem wertvolle innerstädtische Logistikstandorte dar. Dieser entscheidende Wettbewerbsvorteil soll weiter gestärkt werden. Es soll deshalb zunächst keine sanierungsbedingten Filialschließungen geben. Doppelstandorte bieten im Gegenteil besondere Chancen zur Schwerpunktbildung und Differenzierung.

Um mehr Fokus auf die Kunden zu gewinnen, soll die Personalstruktur in den Filialen, in die Bereiche "Warenservice", "Verkauf/Beratung" und "Kasse" spezialisiert werden. Diese ist bereits bei Karstadt erfolgreich umgesetzt.

Daneben soll zusammen mit den Karstadt-Filialen eine gemeinsame Verbundstruktur unter der Führung des neuen Vertriebs-Chefs Thomas Wanke gebildet werden.

Diese Spezialisierung und der Verzicht auf administrative Aufgaben und Hierarchieebenen sollen Personalanpassungen in Höhe von etwa 1.600 Vollzeitstellen ermöglichen.

Flächentarifvertrag Galeria Kaufhof wechselt umgehend den Status der Mitgliedschaft in den Arbeitgeberverbänden mit der Folge, dass die zukünftigen Entgelterhöhungen nicht ohne weiteres für Galeria Kaufhof Anwendung finden. Dieser Schritt, der aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage des Unternehmens gegenwärtig alternativlos ist, bedeutet keine grundsätzliche Ablehnung von Tarifverträgen. Vielmehr wird in einem nächsten Schritt eine auf die wirtschaftliche Notsituation von Galeria Kaufhof zugeschnittene Tariflösung angestrebt.

Gastronomie und Lebensmittel

Gastronomie und Lebensmittel stellen für sich genommen sowie im Warenhaus wichtige Wachstumsfelder und zusätzlich Frequenzbringer für die Warenhäuser dar, die gestärkt und strukturell schlagkräftiger aufgestellt werden sollen.

Dazu sollen nach der bereits erfolgten Sanierung und Umfirmierung von Karstadt Feinkost die 15 Food-Abteilungen sowie der Lebensmittel-Einkauf von Galeria Kaufhof in Karstadt Feinkost eingegliedert werden. Die defizitären Lebensmittelabteilungen in Fulda und Düsseldorf-Wehrhahn werden geschlossen.

Die Restaurants und die Verwaltung von Le Buffet und Dinea sollen zusammengeführt und ein gemeinsamer Verwaltungsstandort in Köln-Porz geschaffen werden.

Saks off 5th

Die bisherigen Ansätze im wachstumsstarken Offprice-Segment Look&Viel (Karstadt) sowie Saks Off 5th (HBC) werden zusammengeführt und neu positioniert. Ziel ist es dabei, künftig größere Anteile des wachsenden Offprice-Marktes auf sich zu vereinen. Damit verbunden ist die unternehmerische Perspektive, die cross-channel-Vermarktung der Online- und stationären Kanäle zu forcieren. Das neue Format wird zu Beginn mit Shops in Warenhäusern von Karstadt und Kaufhof pilotiert.

Karstadt Sports

Sport ist ein Wachstumsfeld für das gesamte Unternehmen, für das geprüft wird, ob bestehende Filialen von Saks Off 5th weiter verwendet werden.

Reisen

Der erfolgreiche Bereich Reisen von Karstadt wird Wachstumsmöglichkeiten in den Kaufhof-Filialen bieten.

Quelle: Karstadt Warenhaus GmbH (ots)

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