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Automobilstudie zeigt: Geändertes Kundenverhalten zwingt Autohersteller zum Handeln

Freigeschaltet am 06.08.2025 um 08:19 durch Sanjo Babić
Martin Gehring  (2025) Bild: Simon - Kucher Fotograf: Simon - Kucher & Partners
Martin Gehring (2025) Bild: Simon - Kucher Fotograf: Simon - Kucher & Partners

Fast jeder zweite Autokäufer in Deutschland zögert aktuell beim Autokauf. Gleichzeitig bleibt das Interesse an neuen Fahrzeugen und Technologien weiterhin hoch. Dieser scheinbare Widerspruch prägt das Kaufverhalten zunehmend und stellt den Automobilmarkt vor neue Realitäten.

Matthias Riemer  (2025) Bild: Simon - Kucher Fotograf: Simon - Kucher & Partners
Matthias Riemer (2025) Bild: Simon - Kucher Fotograf: Simon - Kucher & Partners
Alexander Dietz  (2025) Bild: Simon - Kucher Fotograf: Simon - Kucher & Partners
Alexander Dietz (2025) Bild: Simon - Kucher Fotograf: Simon - Kucher & Partners

Automobilkäufer sind vorsichtiger geworden: 49 Prozent verschieben derzeit den Kauf eines neuen Autos aufgrund finanzieller Bedenken, obwohl drei von vier Käufern (76 Prozent) weiterhin großes Interesse an Fahrzeuginnovationen zeigen. Kunden tendieren zunehmend dazu, ihr aktuelles Fahrzeug länger zu behalten, wenn kein attraktives Angebot verfügbar ist. Dies zeigt die aktuelle Automotive-Studie* der globalen Strategieberatung Simon-Kucher.

Elektromobilität an kritischem Punkt

Obwohl 56 Prozent der Deutschen E-Mobilität als die Zukunft sehen, hat die Begeisterung an Dynamik verloren. 98 Prozent der aktuellen E-Auto-Fahrer würden zwar erneut elektrisch fahren, jedoch bremsen Sorgen um Batterielebensdauer und Wiederverkaufswert die Nachfrage nach gebrauchten Elektrofahrzeugen. "Einheitliche Strategien funktionieren nicht mehr", weiß Matthias Riemer, Partner bei Simon-Kucher. "Hersteller müssen jetzt differenziert auf unterschiedliche Alters- und Preissegmente eingehen. Gezielte Garantien und transparente Informationen sind nötig, um das Vertrauen in gebrauchte E-Fahrzeuge zu stärken."

Chinesische Automarken gewinnen an Akzeptanz

Die Akzeptanz chinesischer Marken steigt: Rund 39 Prozent der Deutschen ziehen inzwischen den Kauf eines chinesischen Fahrzeugs in Betracht - fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Besonders Gen Z und Millennials zeigen starkes Interesse. "Durch attraktive Preise und technologische Innovationen überzeugen chinesische Hersteller vor allem die Gen Z und Millennials", betont Martin Gering, Senior Partner bei Simon-Kucher. "Europäische Autobauer brauchen passende Strategien, um sich diesem Wettbewerb zu stellen."

Zölle beeinflussen Kaufentscheidungen deutlich

Steigende Zölle werden von 72 Prozent der Verbraucher als direkte Preistreiber und Bedrohung für die Markenvielfalt wahrgenommen. Die politischen Rahmenbedingungen fließen damit zunehmend in die Kaufentscheidung ein - mit Auswirkungen auf Preiswahrnehmung und Markenwahl.

KI als Chance im Kaufprozess

Auch beim Autokauf ist KI längst angekommen. 45 Prozent der Befragten begrüßen den Einsatz von KI im Kaufprozess - insbesondere bei der Fahrzeugbewertung und Finanzierung. Den endgültigen Kauf wollen aber 76 Prozent weiterhin bei einem Autohändler abschließen. "KI kann die Customer Journey im Autokauf entscheidend verbessern, allerdings ohne den Faktor Mensch komplett zu ersetzen", sagt Alexander Dietz, Senior Director bei Simon-Kucher. "Die Herausforderung besteht darin, digitale Lösungen so zu integrieren, dass sie Kundennähe schaffen, statt diese zu gefährden."

Servicequalität und Transparenz entscheidend

Auch im After-Sales-Segment wachsen die Kundenanforderungen deutlich: 60 Prozent der deutschen Verbraucher sehen einen Mehrwert in Predictive Maintenance, während 53 Prozent gebündelte und vorausbezahlte Serviceangebote bevorzugen. "Kunden erwarten zunehmend planbare und transparente Serviceangebote", so Riemer. "Hersteller und Händler, die sich hierauf einstellen, schaffen wichtige Wettbewerbsvorteile für die Zukunft."

*Über die Studie: Die repräsentative Simon-Kucher Automotive-Studie wurde im Juni 2025 von Simon-Kucher in Kooperation mit dem unabhängigen Marktforschungsunternehmen Dynata erhoben. 1.007 Konsumenten in Deutschland wurden zu Kaufentscheidungen, Markenwahrnehmung und technologischen Innovationen befragt.

Quelle: Simon - Kucher & Partners (ots)

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