Buch über Korruption an der Wall Street geht weltweit in den Vertrieb
Archivmeldung vom 04.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlKeith Schooley, ehemaliger erfolgreicher Finanzberater bei Merrill Lynch, hat mit einem großen Verlag einen Vertrag über die Übersetzung und den weltweiten Vertrieb seines bahnbrechenden Buches "Merrill Lynch: The Cost Could Be Fatal -- My War Against Wall Street's Giant" (2002, Lakepointe Publishing) geschlossen. Das Werk über Korruption und Verschwörung an der Wall Street erschüttert Amerika in seinen Grundfesten.
Nach Angaben des Autors werden vor dem Vertrieb keine Details über
die Veröffentlichung bekannt gegeben. Grund ist, dass die
Investmentbank, deren unethische Praktiken Schooley in seinem Werk
anprangert, in der Vergangenheit mit Drohungen reagiert hatte.
Merrill Lynch war aufgrund des Buches in die Kritik gekommen. In dem
Manuskript, das sogar für Lloyd's in London zu viel Zündstoff
enthält, beschreibt der Autor seinen Kampf, internes Fehlverhalten
und Vertuschungen in dem Unternehmen aufzudecken.
Obgleich Schooley unermüdlich vor Gericht zieht, hat er noch nicht Recht bekommen. Allerdings ging aus einer späteren Untersuchung auf Betreiben des ehemaligen Attorney Generals des Staates New York, Eliot Spitzer (inzwischen Gouverneur von New York), hervor, dass Analysten von Merrill Lynch Kunden wissentlich getäuscht hatten und sich die Zahl der Geschädigten auf mehrere Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen, belaufen könnte. Nach dem Ergebnis der Untersuchung Spitzers kam Merrill Lynch auf Russell Mokhibers Liste(Corporate Crime Reporter) der 10 schlechtesten Unternehmen des Jahres 2003.
Obwohl Merrill Lynch sich bereit erklärt hat, einige
Unternehmensreformen durchzuführen, Strafen in Höhe von Hunderten
Millionen US-Dollar zu zahlen und bezüglich mehrerer Dutzend
Sammelklagen zu einer Einigung zu kommen, wurden doch im Januar 2007
Angestellte des Unternehmens noch immer wegen Betrugs verurteilt.
Schooley glaubt, dass die Vorstände der Unternehmen, die in praktisch alle sonstigen großen Skandale der letzten Jahre verwickelt sind, glaubhaft machen können, von nichts gewusst zu haben, ausgenommen im Fall von Merrill Lynch. Nach zwei Fällen von Vertuschung aus dem Senior Management informierte Schooley unmittelbar die Geschäftsführer des Unternehmens über die weitverbreiteten Verfehlungen. Er ist der Ansicht, dass, wenn der Vorstand auf seine Warnungen gehört hätte, die Kunden von Merrill Lynch vielleicht nicht in den folgenden zahlreichen Skandalen betrogen worden wären.
Zur Zeit findet man Schooleys unerbittliches Buch in
Universitätsbibliotheken überall in den USA, einschließlich in
Princeton, der Universität von Chicago, der Universität von
Kalifornien in Berkeley, sowie in juristischen Buchhandlungen
landesweit. Daneben wurde Schooley im "Bimonthly Review of Law Books"
sowie im "Ethikos and Corporate Conduct Quarterly" und zahlreichen
anderen Publikationen porträtiert.
Quelle: Pressemitteilung Lakepointe Publishing