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Wieviel wird in Deutschland für das Wohnen bezahlt?

Archivmeldung vom 18.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Die Menschen zieht es in die Großstädte. Das führt zu einer hohen Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Die Folge: Mieten und Kaufpreise steigen. Mit dem Erschwinglichkeitsindex EIMX zeigt ImmobilienScout24 wieviel Prozent des Einkommens für das Wohnen eingeplant werden müssen. Dafür wurde das regionale Verhältnis von Kaufkraft und Wohnkosten in über 400 Städten und Kreisen analysiert.

Von allen untersuchten Städten hat Freiburg im Breisgau den höchsten Wohnkostenanteil. 31% vom Haushaltsnettoeinkommen müssen im Schnitt aufgewendet werden. Hier trifft allerdings ein hoher Prozentsatz an Studenten mit geringer Kaufkraft auf verhältnismäßig teure Mieten (10 EUR/m2). Mit München (30,5% Wohnkostenanteil), Regensburg und Würzburg (25% und 26%) finden sich drei weitere süddeutsche Städte unter hochpreisigen Wohnorten sowie Frankfurt am Main, Rosenheim und Stuttgart mit 24%.

"Was diese Städte verbindet, ist eine starke lokale Wirtschaft und eine hohe Lebensqualität", so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24. "Das übt eine große Anziehungskraft aus und die hohe Nachfrage auf dem Immobilienmarkt drückt die Preise nach oben. Ein boomender Mietmarkt ist ein positiver Indikator für die Wirtschaftskraft. Für den Endverbraucher bedeutet dies allerdings, dass er an einem attraktiven Standort tief in die Tasche greifen muss."

Von 2013 zu 2016 hat der Wohnkostenanteil am stärksten in München (+5%), Rosenheim (+4,9%), Würzburg (+4,8%) und Augsburg (+4,1%) zugenommen.

"Ganz anders sieht es in Klein- und Mittelstädten in eher strukturschwachen Regionen aus. In Salzgitter, Zwickau oder Wilhelmshaven liegt der Wohnkostenanteil gemessen am Einkommen nur bei rund 12 Prozent. Der Grund ist, dass in Städten mit geringer wirtschaftlicher Dynamik und bei denen der demographische Wandel bereits eingesetzt hat, die Nachfrage auf den Immobilienmärkten sinkt. Das führt zu einer Preisstagnation oder sogar zu einem Preisrückgang", erklärt Jan Hebecker.

Berlin wächst und wächst und wächst - Das Wohnen ist und bleibt teuer

Der Berliner Wohnungsmarkt bleibt weiterhin angespannt: Zu wenig Wohnraum und immer höhere Mieten prägen den Wohnungsmarkt. Vor allem in zentralen Lagen zahlen Mieter einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Haushaltsnettoeinkommens für das Wohnen. Der Erschwinglichkeitsindex EIMX von ImmobilienScout24 zeigt, wieviel Prozent des Haushaltsnettoeinkommens in Berlin für das Wohnen ausgegeben wird.

Derzeit geben Berlinerinnen und Berliner im Durchschnitt 23,5% ihres Haushaltsnettoeinkommens für das Wohnen aus. In beliebten Bezirken wird sogar über 32% des Einkommens für das Wohnen bezahlt. Aber auch altgewachsene Stadtteile wie Grunewald, Wilmersdorf, Schöneberg und Tiergarten sind begehrte Lagen trotz eines hohen Wohnkostenanteils mit bis zu 29%.

"Berlin ist von einem starken Zuzug geprägt und steht immer noch auf dem Einkaufszettel von Investoren und Privatanlegern. Dabei konzentriert sich die große Nachfrage auf die Szenebezirke. Wer in Prenzlauer Berg, Mitte oder Kreuzberg wohnen möchte, muss über 32% seines Einkommens dafür einplanen. Hier liegen die Mieten mittlerweile deutlich über 10 Euro pro Quadratmeter. Berlin ist hinsichtlich der Immobilienpreise gleichauf mit anderen deutschen Metropolen", so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24.

Am stärksten ist die Zunahme des Wohnkostenanteils vom Haushaltsnettoeinkommen im Vergleich von 2013 zu 2016 in Neukölln und Kreuzberg mit rund 6%. Gerade Neukölln hat in den letzten Jahren einen regelrechten Aufschwung erlebt. Wem Kreuzberg oder Friedrichshain zu teuer ist, der weicht hierhin aus. Neben alteingesessenen Bewohnern prägen vor allem junge Zuzügler diesen Bezirk. Sie kommen hierher, weil die Wohnungs- und auch Ladenmieten im Vergleich zu anderen Bezirken noch erschwinglich sind. Doch die große Nachfrage zieht Preissteigerungen nach sich und mit über 9 Euro kann man den Wohnquadratmeter in Neukölln nicht mehr "Schnäppchen" nennen.

Bis zu 37 Prozent des Einkommens werden in Hamburg für das Wohnen aufgewendet

Seit Jahren steigen die Immobilienpreise in Hamburg. In einigen Stadtteilen ist das Preisniveau ähnlich hoch wie in München. Dies zeigt der Erschwinglichkeitsindex EIMX von ImmobilienScout24. Mit dem EIMX analysiert das Unternehmen das regionale Verhältnis von Kaufkraft und Wohnkosten in über 400 Städten und Kreisen in Deutschland.

Der Wohnkostenanteil beträgt in den Hamburger Top-Stadtteilen deutlich über 30% und liegt über dem stadtweiten Durchschnitt von 23,5%. Hoheluft-Ost hat mit 37% den höchsten Wohnkostenanteil. Auch Bezirke wie Harvestehude, Rotherbaum und Eppendorf sind für Geringverdiener unbezahlbar geworden. Hier müssen Einwohner mehr als 33% ihres Haushaltsnettoeinkommens für das Wohnen aufwenden und Mieten zwischen 13EUR und 15EUR bezahlen.

"Zentral gelegene Wohnungen sind in Hamburg kaum zu finden, geschweige denn bezahlbar. Hamburger müssen im Schnitt rund 23 Prozent ihres Einkommens für die Wohnkosten aufbringen. In manchen Stadteilen sogar mehr als 30 Prozent. Dabei sind hier noch gar nicht die Betriebs- und Nebenkosten eingerechnet", so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24.

St. Pauli findet sich mit 34% auf Platz 5 der Bezirke mit dem höchsten Wohnkostenanteil. Der Grund: die Areale jenseits der Reeperbahn entwickeln sich zu nachgefragten Wohngegenden. Beliebte Stadtteile wie Sternschanze, Hoheluft-West und Eppendorf haben die höchste Zunahme des Wohnkostenanteils von 2013 zu 2016 mit bis zu 4,3%. Aber auch Harvestehude, St. Pauli und Winterhude mit jeweils 3,6% befinden sich unter den Stadtteilen mit der höchsten Steigerung.

München führt bei den Immobilienpreisen - Bis zu 41% des Einkommens werden für das Wohnen ausgegeben

München ist und bleibt die teuerste Stadt zum Wohnen in Deutschland. Da die Nachfrage groß und das Angebot gering ist, steigen in zentralen Wohnlagen die Preise stark an. Dies zeigt der Erschwinglichkeitsindex EIMX von ImmobilienScout24, der jährlich das regionale Verhältnis von Kaufkraft und Wohnkosten in über 400 Städten und Kreisen analysiert.

Das Wohnen in der bayrischen Landeshauptstadt ist kostspielig

München ist ein teures Pflaster. 30,5% ihres Haushaltsnettoeinkommens geben seine Bewohner durchschnittlich für das Wohnen aus. Der Bezirk Au ist auf dem 1. Platz, gefolgt von der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und der ebenso zentral gelegenen Maxvorstadt. In diesen Top-Stadtteilen liegt der Wohnkostenanteil bei über 40%. Wer in Haidhausen oder im Lehel wohnen möchte, muss auch deutlich mehr als 30% seines Haushaltseinkommens zahlen.

"München ist und bleibt die teuerste Stadt zum Wohnen in Deutschland.

Trotz des ohnehin schon hohen Preisniveaus steigen die Mieten und Kaufpreise seit Jahren. Besonders in der sehr beliebten und attraktiven Innenstadt ist die Wohnungsknappheit aufgrund der hohen Nachfrage enorm. Das treibt die Preise in die Höhe und macht Wohnungen in diesen Lagen für den Durchschnittsverdiener praktisch unbezahlbar. Das Münchner Preisniveau hat sich auch auf die Umlandgemeinden übertragen. Eine Besserung der Wohnungssituation ist derzeit nicht in Sicht. Der begrenzte Neubau von Wohnraum kann der hohen Nachfrage nicht entgegenwirken, weshalb auch zukünftig mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen ist", so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24.

Von 2013 zu 2016 ist der Wohnkostenanteil am stärksten in Au mit über 7% gestiegen. Durch die Lage nahe der Isarauen gehört Au zu den beliebtesten Wohngebieten in München. Aber auch in innerstädtischen Stadtteilen wie Schwabing beträgt die Zunahme des Wohnkostenanteils deutlich über 6%.

Quelle: ImmobilienScout 24 (ots)

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