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IW-Studie: In 96 von 619 Berufsgruppen herrscht Mangel an Fachkräften

Archivmeldung vom 13.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Zwischen August 2011 und April 2015 gab es in 96 von 619 Berufsgruppen nicht genügend Fachkräfte. Das zeigt eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Besonders in der Gesundheitsbranche fehlen demnach qualifizierte Arbeitskräfte. "In vielen Berufen bestehen schon seit längerer Zeit Fachkräfteengpässe", sagte Studienautor Sebastian Bußmann. Ein weiterer Befund: "Berufe, die für beide Geschlechter interessant sind, sind seltener von Engpässen betroffen", so Bußmann weiter. Laut der Untersuchung sind 64 von 96 Berufen, in denen Fachkräftemangel besteht, von Männern dominiert - mindestens 70 Prozent aller Beschäftigten sind männlich. Insgesamt herrschte in 23 Prozent aller männertypischen und 14 Prozent aller frauentypischen Berufe Personalknappheit.

"Dagegen waren nur sieben Prozent aller gemischten Berufe von Engpässen betroffen", schreibt Bußmann. Vor allem in drei Bereichen fehlen laut IW Fachkräfte. Erstens in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen, zu denen Mechatroniker und Zerspanungsmechaniker gehören. Zweitens in klassischen Handwerksberufen, etwa bei der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. So gibt es im Bereich "Bau- und Gebäudetechnik" 15, in der "Energie-, Elektro- und Mechatronikbranche" 13 Engpassberufe. Drittens mangelt es vor allem in Gesundheitsberufen wie der Alten- und Krankenpflege an Personal. 20 Berufe dieser Branche sind der Studie zufolge betroffen - in ihnen arbeiten überwiegend Frauen.

Das IW hofft, das Problem zumindest teilweise beheben zu können. So arbeiten laut der Studie von den knapp über fünf Millionen Beschäftigten in Engpassberufen rund eine Million in Teilzeit, davon allein 670.000 im Gesundheitssektor. Laut Statistischem Bundesamt wollten etwa 15 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten ihre Arbeitszeiten eigentlich aufstocken.

"Durch die Ausweitung der Arbeitszeiten können Engpässe gemildert werden", sagte Bußmann. Teilzeit- könnten in Vollzeitstellen umgewandelt werden, "wenn die Infrastruktur zur Kinderbetreuung weiter ausgebaut würde", schreibt das IW. Außerdem würde eine offenere Berufswahl helfen.

So seien 99,5 Prozent aller zahnmedizinischen Fachangestellten weiblich, ähnlich sehe es bei Erziehern oder Sprachtherapeuten aus. "Leider ist die Berufswahl junger Menschen immer noch zu stark von geschlechtertypischen Rollenmustern geprägt", sagte Bußmann. "Mit dem Durchbrechen dieser Muster könnten Fachkräfteengpässe gelindert werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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