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Konjunkturaufschwung polarisiert den Osten

Archivmeldung vom 29.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Nebeneinander von Schrumpfung und Wachstum in Ostdeutschland resultiert nur in geringem Maß aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung. Als Hauptursache für die wachsenden regionalen Gegensätze haben die IfL-Experten regional differenziert verlaufende Wanderungsbewegungen identifiziert:

Während große Teile Ostdeutschlands aufgrund des Beschäftigtenabbaus von starker Abwanderung geprägt sind, können einzelne größere Städte dank ihres positiven Images und ihrer relativen Arbeits- und Ausbildungsplatzattraktivität Wanderungsgewinne verzeichnen.

Auch innerhalb der Wachstumsräume hat sich ein Wandel vollzogen: In Dresden, Leipzig, Rostock sowie in den thüringischen Städten Jena, Weimar und Erfurt ist die Suburbanisierung fast vollständig zum Erliegen gekommen. Stattdessen nimmt dort in den Kernstädten die Bevölkerung wieder zu, und zwar durch verstärkte Zuwanderung aus dem eigenen Bundesland beziehungsweise aus anderen Teilen Ostdeutschlands. Nur in Berlin ist eine Trendumkehr von der Suburbanisierung zur Reurbanisierung gegenwärtig noch nicht zu beobachten.

In der Mehrzahl sind es junge Bildungswanderer und Berufseinsteiger, die es in die Stadt zieht. Dadurch wird in den Kernstädten die beschleunigte demographische Alterung der Bevölkerung wesentlich abgedämpft. "Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werden die Wachstumsräume sich zukünftig noch stärker aus der stark alternden Schrumpfungslandschaft Ostdeutschlands hervorheben", prognostiziert Günter Herfert vom Leibniz-Institut für Länderkunde.

In den stark schrumpfenden Räumen wird sich dagegen der demographische Negativtrend fortsetzen und wahrscheinlich sogar verstärken. Hieran wird nach Auffassung der IfL-Wissenschaftler auch der aktuelle Konjunkturaufschwung in Deutschland nichts ändern: Von ihm profitierten vor allem die Wachstumsinseln, die stark schrumpfenden Regionen erreiche der Beschäftigtenzuwachs nicht. In vielen ostdeutschen Kleinstädten sei der Leidensdruck der Bevölkerung inzwischen so hoch, dass neben den jungen Mobilen auch Familien mittlerer und höherer Altersgruppen wegziehen.

Quelle: Leibniz-Institut für Länderkunde e.V.

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