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Menschliche Katastrophe in Gaza: Pläne für militärisch kontrollierte Hilfe bedrohen Leben der Kinder

Freigeschaltet am 22.05.2025 um 10:54 durch Sanjo Babić
Tote Kinder im Gazastreifen nach einem Luftangriff der israelischen Armee. (Archivbild)
Tote Kinder im Gazastreifen nach einem Luftangriff der israelischen Armee. (Archivbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza setzt sich Plan International Deutschland für einen uneingeschränkten Zugang für Hilfsorganisationen ein. Gleichzeitig sieht die Kinderrechtsorganisation mit Sorge auf die jüngsten Pläne der israelischen und der US-amerikanischen Regierung, die Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen künftig ausschließlich militärisch zu koordinieren. "Nur ein Ende der Blockade kann das Leben der Kinder in Gaza retten", sagt Petra Berner, Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland.

Die humanitäre Lage vor Ort sei katastrophal, so Petra Berner weiter. Mehr als 93 Prozent der Kinder seien von akutem Hunger bedroht, jedes Zweite leide an Mangelernährung. "Wir fordern darum die Wiederaufnahme der bestehenden und unabhängigen humanitären Systeme zur Verteilung überlebenswichtiger Güter. Unser eindringlicher Appell an die Bundesregierung ist, sich entschieden gegen die Pläne zur Verteilung eingeschränkter Güter in Gaza auszusprechen."

Die Maßnahmen zur Versorgung der Zivilbevölkerung unter Einbindung privater Sicherheitsfirmen sehen vor, dass begrenzte Güter in drei bis acht militarisierten Verteilzentren ausgegeben werden. Zuvor wurde humanitäre Hilfe an rund 400 Verteilungsstellen im Gazastreifen bereitgestellt. Familien, die bereits unter akuter Nahrungsmittelknappheit leiden, werden weite Strecken im Kriegsgebiet zurücklegen müssen, um an eine Mahlzeit zu gelangen. Besonders vulnerable Gruppen, wie unbegleitete Kinder, frauengeführte Haushalte oder Menschen mit Behinderungen, laufen Gefahr, überfallen zu werden. Sie wären damit von den Hilfsleistungen ausgeschlossen.

Petra Berner begrüßt zudem, dass sich das Auswärtige Amt in dieser Woche dem internationalen Appell mehrerer Außenministerien angeschlossen hat, wonach humanitäre Hilfe im Gazastreifen weder politisch instrumentalisiert noch eingeschränkt werden dürfe. "Das ist ein klares und starkes Zeichen der Staatengemeinschaft, dem nun auch Taten folgen müssen. Das Leid in Gaza muss ein Ende haben - das der palästinensischen Zivilbevölkerung, aber auch das der Geiseln."

Plan International und seine Partnerorganisationen leisten im Gazastreifen sowie in den Nachbarländern Jordanien, Ägypten und Libanon umfassende Hilfe: Seit Herbst 2023 sind mehr als 79.800 Menschen (darunter 33.960 Kinder) erreicht und mit lebensrettenden Hilfsgütern versorgt worden. Die Nothilfe umfasst Lebensmittelpakete, warme Mahlzeiten, Wasser, Hygiene-Artikel, Erste-Hilfe-Kits sowie Decken und Winterkleidung. Seit Anfang März 2025 blockieren die israelischen Behörden alle Hilfslieferungen nach Gaza, so dass dort zwei Millionen Menschen keine Lebensmittel, kein Wasser und keine Medikamente mehr erhalten.

Quelle: Plan International Deutschland e.V. (ots)

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