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Energiekrise der OPEC: Die Welt hat zu viel Öl

Archivmeldung vom 12.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bohrturm mit Rohrgestängeabschnitten, daneben Behälter für die Bohrflüssigkeit
Bohrturm mit Rohrgestängeabschnitten, daneben Behälter für die Bohrflüssigkeit

Foto: Brudersohn
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die OPEC hat zum ersten Mal eingeräumt, dass die Technologie zur Extraktion von Öl und Gas aus Schiefer das Bild der globalen Versorgung signifikant verändert. Außerdem würde die Nachfrage nach Rohöl langsamer steigen als ursprünglich erwartet.

In ihrer jährlichen Vorhersage zum Weltölverbrauch hat die OPEC ihre Vorhersagen des Bedarfs bis zum Jahr 2016 wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten verringert und gleichzeitig die Vorhersage der Ölmenge erhöht, die aus anderen als den 12 Mitgliedsstaaten kommt.

„Angesichts der signifikanten Zunahme von Schieferöl und –gas ist inzwischen klar, dass diese Ressourcen mittel- und langfristig eine zunehmend wichtige Rolle in der Versorgung aus Nicht-OPEC-Ländern spielen können, und zwar mittel- und langfristig“, heißt es in dem Bericht.

Die OPEC hat später als andere erkannt, welchen Einfluss neue Technologien wie das Fracking auf die Versorgung haben können. Der Direktor von Conoco Ryan Lance ist so weit gegangen vorherzusagen, dass Nordamerika bis zum Jahr 2025 bei der Öl- und Gasversorgung autark werden könnte.

Der neuen Vorhersage der OPEC zufolge wird Schieferöl etwa 2 Millionen Barrel pro Tag (bpd) bis zum Jahr 2020 und 3 Millionen bpd bis zum Jahr 2035 beitragen. Zum Vergleich, 2 Millionen bpd entspricht etwa der derzeitigen Ausfuhr des Mitgliedlandes Nigeria, dem Spitzenexporteur in Afrika.

Beim Fracking werden mit Chemikalien versetztes Wasser und Sand in ein Bohrloch gepumpt, um Spalte zu öffnen, aus denen Öl und Gas entweichen können. Die Technologie hat die Aussichten hinsichtlich der Erzeugung in Nordamerika verändert, jedoch Kritik von Umweltaktivisten auf sich gezogen, obwohl die Industrie versichert, dass Fracking sicher ist, solange nur sorgfältig vorgegangen wird.

Die OPEC sagte, dass Schieferöl auch mittelfristig nur aus Nordamerika kommen werde, aber andere Teile der Welt könnten längerfristig „moderate Beiträge“ leisten.

Frühere Ausgaben des Berichtes sahen keine signifikante zusätzliche Versorgung durch Schieferöl. Erst im Juni hat der Ölminister von Venezuela seine Ansichten dazu beim letzten Treffen der OPEC in Wien heruntergespielt.

Sorgen der EUROZONE

Allerdings zeigt der neue Bericht auch die Erwartung, dass die Welt weniger Öl von den OPEC-Mitgliedern braucht, die mehr als ein Drittel des Weltöls fördern und etwa 80% der Welt-Rohölreserven halten.

Dies ist hauptsächlich auf die Aussichten einer verringerten Nachfrage zurückzuführen, was unmittelbare Sorgen über die Stärke des wirtschaftlichen Wachstums in der Eurozone und längerfristig höherer Ölpreise spiegelt.

Der OPEC-Vorhersage zufolge wird sich der Ölbedarf der Welt bis zum Jahr 2016 auf 92,9 bpd erhöhen, eine Menge, die um über 1 Million niedriger liegt als im vorigen Bericht. Bis zum Jahr 2035 soll der Bedarf über 107,3 Millionen bpd steigen, mehr als 2 Millionen weniger als zuvor gedacht. Die Nachfrage im Jahr 2011 betrug 87,8 bpd.

Teilweise wegen höherer Mengen von Schieferöl wird erwartet, dass die Versorgung aus Nicht-OPEC-Ländern bis zum Jahr 2016 auf 56,6 Millionen bpd steigen wird, das wären 4,2 Millionen mehr als im Jahr 2011.

Als Folge erwartet die OPEC eine Nachfrage nach ihrem Öl im Mittel von 29,7 Millionen bpd im Jahr 2016, weniger als das, was gegenwärtig erzeugt wird. Die erforderliche Rohölmenge von der OPEC wird bis 2015 1,6 Millionen bpd weniger betragen als im vorigen Jahr erwartet.

„Diese Herabstufung, zusammen mit aktualisierten Schätzungen der mittelfristigen Produktionskapazität in der OPEC impliziert, dass die Vorratskapazität an Rohöl über 5 Millionen bpd steigen wird, und zwar schon 2013/2014“, sagte die OPEC.

Die OPEC nimmt an, dass die bevorzugte Höhe der Ölpreise OPEC-B-D mittelfristig etwa 100 Dollar pro Barrel betragen wird, verglichen mit der Prognose des Vorjahres von 85 bis 95 Dollar während dieses Jahrzehnts. Sie sieht Preissteigerungen mit Inflation auf 120 Dollar bis 2025 und bis 155 Dollar bis 2035, verglichen mit dem derzeitigen preis von 107 Dollar.

„Die Aussichten für die langfristige Nachfrage werden nicht nur durch die Herabstufungen mittelfristig, sondern auch durch höhere Ölpreise beeinflusst“, hieß es in dem Bericht (herausgegeben von David Stamp).

Links:

http://www.thegwpf.org/opecs-energy-crisis-world-oil/

http://www.reuters.com/article/2012/11/08/opec-oil-idUSL9E8GF05720121108

Quelle: Alex Lawler  (Übersetzt von Chris Frey EIKE)

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