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Palästinakonflikt - eine Chronologie des Schreckens

Archivmeldung vom 08.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Westjordanland und Gazastreifen in Israel
Westjordanland und Gazastreifen in Israel

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In seiner neusten Aussendung beschäftigt sich der Publizist Heiko Schrang mit dem schwierigen Thema des Israel-Palästina-Konfliktes. Er schreibt dazu: "In der letzten Zeit wird es mehr als offensichtlich, dass beispielsweise bei dem Ukraine sowie dem Palästina-Konflikt, die öffentliche von der veröffentlichten Meinung so weit entfernt ist, wie die Erde vom Mars."

Heiko Schrang weiter: "Offiziell wird der Eindruck erweckt, dass es sich in Palästina um einen Konflikt handelt, der von zwei ebenbürtigen Gegner bestritten wird. Diverse Radio- und Fernsehsender sprachen vor 14 Tagen zunächst von 600 Toten auf beide Seiten, womit der Eindruck erweckt wird, dass 300 Israelis und 300 Palästinenser gestorben sind.

Der Leiter der Rettungskräfte im Gazastreifen konkretisierte die Zahlen: In dem Gebiet gab es 707 Opfer, mehr als 4.500 Menschen seien verletzt worden. Das Gesundheitsministerium meldete 718 Tote. Auf israelischer Seite wurden bislang mindestens 32 Soldaten und zwei Zivilisten getötet. Somit liegt ein Verhältnis von 95 zu 5 % vor. Das erste Opfer des Krieges ist nun mal die Wahrheit. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, ist es wichtig in die Vergangenheit zu schauen, um den aktuellen Konflikt besser einschätzen zu können.

Spätestens seit 2006, als Israel in den Libanon einmarschierte, wurde der unverhältnismäßige Militäreinsatz auch für eine breite Öffentlichkeit erkennbar.

Damals wurden zwei israelischer Soldaten durch die Hizbullah entführt. Die israelische Armee reagierte mit der Entsendung einer mit Panzern und gepanzerten Truppentransportern ausgerüsteten Einheit, um angeblich die Verfolgung der Hizbullah-Kämpfer aufzunehmen. Die Israelische Luftwaffe hat nach ihren Angaben während Kampfhandlungen 15.500 Einsätze über dem Libanon geflogen und dabei 7.000 Ziele angegriffen. Die israelische Marine hat 2.500 Ziele entlang der libanesischen Küste ins Feuer genommen. Im Libanon wurden im Verlauf des Krieges ca. 1.500 Menschen getötet (darunter weniger als 250 Soldaten und Kämpfer) und ca. 4.500 verletzt. Auf israelischer Seite wurden ca. 150 Menschen getötet, darunter 120 Soldaten. Es wurden sogar vier unbewaffnete UNO-Beobachter der UNTSO getötet. Es handelte sich um jeweils einen Vertreter aus Kanada, China, Finnland und Österreich.

Später stellte sich heraus, dass der Krieg auf einen Monate zuvor ausgearbeiteten Plan zurückgeht. Dies äußerte Anfang März 2007 Ehud Olmert vor einem israelischen Untersuchungsausschuss zum Libanonkrieg.

Alle diejenigen, die sich seit Jahrzehnten mit dem Nahostkonflikt befassen, wissen, dass sich die Verhältnismäßigkeit des militärischen Eingreifens nicht geändert hat.

Der lang ersehnten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, der zu Greifen nahe war, starb mit dem Attentat auf den damaligen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin. Die israelische Bevölkerung stand vor einer ganz eindeutigen Wahl: entweder Aufrechterhaltung der Besetzung oder Frieden mit dem palästinensischen Volk und seiner Vertretung, der PLO. Die Regierung Rabin entschied sich damals für die zweite Option.

Rabin, der bemüht war den Friedensprozess im Rahmen der Oslo-Verträge voranzubringen, hatte im Parlament auch von territorialen Zugeständnissen gegenüber den Palästinensern gesprochen.

Alle diese Themen wurden in einem brisanten Film behandelt. Im Juli 2012 kam Dror Morehs Dokumentarfilm "Shomrei Hasaf" (internationaler Verleihtitel: „The Gatekeepers“; deutsch: „Töte zuerst!“) in die israelischen Kinos, über den so gut wie nichts in den Medien berichtet wurde.

Aus der mehrstündigen Befragung von sechs ehemaligen Chefs des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shabak bzw. Shin Bet durch den Regisseur kristallisiert sich heraus, dass sich die israelische Spitze (mit Ausnahme der Rabin-Regierung) seit 1967 in all ihren politischen und strategischen Entscheidungen viel zu stark von nationalistischen, paranoiden und einzig auf Sicherheitsbelange ausgerichteten Erwägungen leiten ließ. Die Schlussfolgerungen der sechs Shin-Bet-Hardliner stimmen überein: Israel habe zu wenig, zu spät, zu verfahrenstechnisch und daher dem Verhandlungsziel – Frieden durch Sicherheit und Aussöhnung – unangemessen verhandelt. Die fortdauernde Besetzung der palästinensischen Gebiete vergifte und entmenschliche die jüdische israelische Gesellschaft und stelle sogar ein Zerstörungsrisiko für den gesamten hebräischen Staat dar.

Mit dieser Meinung standen die Filmemacher nicht alleine, denn bereits zum Zeitpunkt des Libanonkonflikts 2006, kritisierte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Schleswig-Holstein, Rolf Verleger, die Angriffe Israels auf den Libanon scharf. Er schrieb in einem internen Brief, der jüdische Staat diskriminiere andere Menschen und bestrafe sie in Kollektiv-Verantwortung, praktiziere Tötungen ohne Gerichtsverfahren, lasse für jeden getöteten Israeli zehn Libanesen umbringen und ganze Stadtviertel in Schutt und Asche legen.

Daniel Barenboim, der als einziger Mensch auf der Welt eine israelische und eine palästinensische Staatsbürgerschaft besitzt, hat es so formuliert: „Wir brauchen eine viel intelligentere Politik von Seiten Israels als bisher. Ich sage von Seiten Israels, weil Israel schon seit 1948 ein eigener Staat ist und große Teile von Palästina besetzt. Daher trägt es mehr Verantwortung.“

Quelle: Heiko Schrang

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