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Was macht ein pädagogisch wertvolles Kinderzimmer aus?

Archivmeldung vom 23.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Spielen und Lernen im Kinderzimmer. Bild: © Goran Bogicevic - Fotolia.com
Spielen und Lernen im Kinderzimmer. Bild: © Goran Bogicevic - Fotolia.com

Das Kinderzimmer ist mehr als ein Raum mit kleinen Möbeln und viel Spielzeug, es ist das erste eigene kleine Reich des Nachwuchses und somit ein Ort des Wachsens und der persönlichen Entwicklung. Vielen Eltern ist jedoch nicht klar, wie viel Einfluss die Gestaltung des Kinderzimmers und auch der Umgang mit Themen, wie selbstständigem Spielen, regelmäßigem Aufräumen und neuen Medien im Kinderzimmer, auf die Entwicklung ihres Kindes hat. Anbei werden die zehn wichtigsten Fragen rund um das Thema pädagogisches Kinderzimmer beantwortet und möglicherweise wird die eine oder andere Antwort selbst erfahrene Eltern überraschen.

Kindliches Chaos ist ganz normal. Bild: © st-fotograf - Fotolia.com
Kindliches Chaos ist ganz normal. Bild: © st-fotograf - Fotolia.com
Ein guter Schreibtisch sollte höhenverstellbar sein. Bild: www.universal.at
Ein guter Schreibtisch sollte höhenverstellbar sein. Bild: www.universal.at

Das zentrale Möbelstück im Kinderzimmer ist das Kinderbett. Während Kleinkinder meist im Gitterbettchen schlafen, mögen größere Kinder vor allem Hoch- oder Etagenbetten, da es sich darauf wunderbar spielen und toben lässt. So genannte Abenteuerbetten sind ebenfalls der Wunschtraum vieler Kinder. Einige Hersteller haben sich auf speziell angefertigte Betten in Form von Rennautos, Prinzessinnenschlössern oder Segelschiffen spezialisiert. Diese Modelle sind jedoch oft recht kostspielig und da sich der kindliche Geschmack auch schnell mal ändern kann, ist es ratsamer ein gewöhnliches Hochbett zu erstehen und es durch Dekorationselemente individuell zu gestalten. So können unter dem Hochbett beispielsweise Vorhänge angebracht werden und unter Zuhilfenahme von zahlreichen Kissen, wird eine gemütliche Kuschelecke gestaltet.
Ein eigener Kleiderschrank ist im Kinderzimmer nicht unbedingt von Nöten. Viel wichtiger sind ein weicher Bodenbelag, der zum Spielen einlädt, sowie genügend Stauraum, damit Ordnung gehalten werden kann. Spätestens, wenn das Kind eingeschult wird, ist zudem ein kindgerechter Schreibtisch inklusive Schreibtischstuhl essentiell.

Welche Kriterien sollten Kindermöbel und Kinderspielzeug erfüllen?

Kindermöbel und auch Kinderspielzeug sollten robust und vor allem sicher sein. Scharfe Kanten und Kleinteile, die verschluckt werden können, haben im Kinderzimmer nichts zu suchen. Das Kind soll Spielen und Toben können. Wird es von den Elternständig ermahnt, weil es sich wehtun oder etwas kaputt machen könnte, stoppt dies den kindlichen Spielfluss. Sichere Möbel sollten zudem auch sicher stehen. Ein Hochbett darf nicht wackeln und muss auch, wenn es nicht and er Wand verschraubt ist, einen sicheren Stand haben. Die Unbedenklichkeit der Inhaltsstoffe ist ebenfalls zu beachten, da gerade kleine Kinder Spielzeuge gerne in den Mund nehmen.

Je bunter das Zimmer und je mehr Beschäftigungsmöglichkeiten desto besser?

Viele Eltern meinen, ein Kinderzimmer könnte gar nicht bunt und abwechslungsreich genug gestaltet sein. Doch das ist ein Irrtum. Finden sich zu viele verschiedene Farben, zahlreiche Wandbilder oder Borten und jede Menge Dekorationsartikel im Kinderzimmer, kann es zu einer Reizüberflutung des Kindes kommen. Wer sich auf zwei Grundfarben festlegt, nur ein Wandbild aussucht und auch sonst Wert auf einen harmonischen Gesamteindruck des Kinderzimmers legt, macht es richtig.
Das Gleiche gilt übrigens in Punkto Spielzeug. Meinen Eltern es eigentlich gut und überhäufen ihr Kind mit Spielzeugen und Beschäftigungsmöglichkeiten, schaden sie ihm damit eher. Denn Kinder sind von solch einem Überangebot völlig überfordert und können sich nicht entscheiden, womit sie sich jetzt eigentlich beschäftigen sollen. Die Konsequenz ist, dass sie mit gar nichts spielen und sich an die Eltern wenden, damit diese sich mit ihnen beschäftigen. Die Eltern sollten sich also auf einige ausgewählte und hochwertige Spielzeuge beschränken und ihrem Kind immer wieder neue Möglichkeiten aufzeigen sich mit diesen kreativ zu beschäftigen.

Was können Eltern tun, um ihr Kind zu ermutigen, auch mal allein in seinem Zimmer zu spielen?

Oft beklagen sich Eltern, dass ihr Kind ungern allein in seinem Zimmer spielt und die Spielsachen viel lieber im Wohnzimmer verteilt. Grundsätzlich ist es vollkommen normal, dass gerade kleine Kinder viel lieber dort spielen, wo sich auch die Eltern aufhalten. Damit sie auch gerne in ihrem eigenen Zimmer Zeit verbringen, ist es wichtig, dieses zu einem Ort zu machen, an dem sie sich wohlfühlen. So sollten Eltern sich oft mit dem Kind im Kinderzimmer aufhalten. Nicht immer müssen sie mit dem Kind spielen, es reicht auch schon, wenn sie beispielsweise die Wäsche zusammenlegen. Das Kind bekommt so vermittelt, dass das Kinderzimmer ein Ort ist, an dem sich die Eltern gerne aufhalten und hält sich dementsprechend dort auch lieber auf, weil es sich wohl und geborgen fühlt.

Wie kann Kindern das Aufräumen beigebracht werden?

Zuerst einmal ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass Ordnung halten keine lästige Pflicht ist. Eltern erfüllen eine Vorbildfunktion. So sollten sie ihren Kindern vorleben, dass es am einfachsten ist, wenn Dinge direkt nach der Benutzung wieder an ihren Platz geräumt werden. Zudem ist das Entwickeln von Ritualen sehr hilfreich. So können schon Einjährige zusammen mir ihren Eltern am Abend das Kinderzimmer aufräumen. Wer ein Spiel daraus macht, dem Kind zum Beispiel erklärt, dass nun alle Spielsachen in die Kisten zum Schlafen geräumt werden und jedem Teil vorher noch ein Gute Nacht Küsschen gegeben wird, sorgt dafür, dass das Aufräumen für das Kind mit positiven Assoziationen besetzt ist.
Ab dem Grundschulalter können Kinder ihr Zimmer auch schon eigenständig aufräumen, es ist allerdings immer schön, wenn die Eltern ihnen öfter dabei helfen. Zusammen macht es bekanntlich mehr Spaß. Zudem ist entscheidend, wie die Eltern die Bitte, das Zimmer aufzuräumen, dem Kind gegenüber äußern. So kann ein Kind mit der Aussage: “Räum bitte dein Zimmer auf“ nicht viel anfangen. Diese Bitte ist viel zu allgemein und das Kind ist mit der Herausforderung schlichtweg überfordert. Besser ist es, wenn die Eltern dem Kind einzelne Aufgaben aufzeigen und diese möglichst genau formulieren. Zum Beispiel könnten sie sagen: „Wir möchten das du die Bauklötze in die Kiste und die Puppen in das Regal räumst.“. Hat das Kind die Aufgabe erledigt, ist es sehr wichtig, dass es dafür gelobt wird. Vor allem, wenn die Eltern dabei Details erwähnen, wie „Die Puppen hast du ja ganz toll in das Regal geräumt“ freut sich das Kind und fühlt sich wahrgenommen und bestätigt.

Das Kinderzimmer ist immer chaotisch, was können Eltern tun?

Kinder lieben das Chaos und ab einem gewissen Altern möchten sie dieses auch im Kinderzimmer ausprobieren. Das ist ganz normal und dient der kindlichen Entwicklung. Natürlich müssen die Eltern dies nicht ohne ein Wort hinnehmen, sie sollten allerdings auch nicht zu streng mit dem Kind sein, wenn es sein Zimmer mal wieder in ein Schlachtfeld verwandelt hat. So ist es zum Beispiel sinnvoll, dass das Kind eine große Burg aus Bausteinen stehen lassen darf, bis es die Bausteine anderweitig nutzen will und nur Drumherum aufräumen muss. Auf diese Weise signalisieren die Eltern dem Kind, dass sie seine Arbeit würdigen und respektieren.

Sollte das Kind in seinem Zimmer oder lieber in der Küche/dem Wohnzimmer seine Hausaufgaben erledigen?

Viele Kinder erledigen die Schularbeiten in der Küche, während die Eltern Kochen und die Geschwister Drumherum spielen. Dies jedoch ist nicht förderlich für die kindliche Konzentration. Kinder sollten einen eigenen Lernplatz in ihrem Zimmer haben, an dem sie ungestört arbeiten können. Zudem ist es wichtig, dass Eltern zwar für Fragen immer ansprechbar sind, dass Kind während der Hausaufgaben jedoch nicht ständig beaufsichtigen. Steht immer ein Elternteil hinter dem Kind, wird diesem der Eindruck vermittelt, selbst nicht in der Lage zu sein, die Hausaufgaben allein zu bewältigen. Eltern, die ihr Kind erstmal in Ruhe die Hausaufgaben erledigen lassen, signalisieren ihm damit, dass sie Vertrauen in seine Fähigkeiten haben.

Welche Anforderungen muss ein guter Lernplatz für Kinder erfüllen?

Ein guter Arbeitsplatz für Kinder ist ergonomisch gestaltet. Der Schreibtisch bietet genug Stauraum und Ablagemöglichkeiten und wächst im Idealfall mit dem Kind mit. Eine verstellbare Arbeitsfläche, die auch gekippt werden kann, ist ebenfalls zu empfehlen. Diese Schreibtische gibt es im Fachhandel zu kaufen; es ist von Vorteil, wenn die Kinder in die Entscheidung mit einbezogen werden, immerhin müssen diese zukünftig daran arbeiten. Damit Kinder und Eltern genug Ruhe zum entscheiden haben - in Fachgeschäften kann es dafür vor allem an einem belebten Samstag oft zu stressig sein - bietet sich die Möglichkeit an, sich im Internet zu informieren; die Schülerschreibtische der Marke Kettler erfüllen beispielsweise die ergonomischen Anforderungen, wie auf universal.at ersichtlich ist. Mit der Wahl des passenden Tisches sind aber noch nicht alle Anforderungen für den Lernplatz erfüllt: Auch der Schreibtischstuhl sollte höhenverstellbar sein und zudem über eine Rückenlehne verfügen. Um dem kindlichen Bewegungsdrang entgegenzukommen, ist es ratsam, dass der Stuhl sich drehen und kippen lässt. Zu guter letzt ist eine schwenkbare Schreibtischlampe essentiell, damit das Kind jederzeit bei optimalen Lichtverhältnissen arbeiten kann.

Sind ein eigener Fernseher oder ein eigener PC im Kinderzimmer ratsam?

Experten sind sich einig, dass ein Fernseher im Kinderzimmer nichts zu suchen hat. Die Eltern bestimmen was im Fernsehen geschaut wird und wie lange das Kind täglich fernsehen darf, nicht das Kind selbst. Hat das Kind einen eigenen Fernseher, kann es nach Belieben auch bedenkliche Inhalte, die beispielsweise sexistisch sind oder Gewalt verherrlichen, konsumieren. Eltern sollten grundsätzlich immer zusammen mit ihrem Kind fernsehen, gerade, wenn das Kind noch klein ist. Nur so können sie dem Kind das Gesehene erklären und ihm so dabei helfen, es einzuordnen.
Ein PC wiederum ist prinzipiell im Kinderzimmer in Ordnung, wenn dieser über keinen Internetanschluss verfügt. Wie oft und wie lange der PC genutzt wird, sollten aber stets die Eltern festlegen. Unbedenklich hingegen sind CD-Player. Hier darf das Kind selbst entscheiden, wenn es Musik oder ein Hörspiel anhören möchte.

Welche Vorteile bieten die neuen Medien?

Kinder komplett von neuen Medien fernzuhalten, ist natürlich auch keine gute Lösung. Zu unserer heutigen Gesellschaft gehören die neuen Medien dazu und es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig und verantwortungsvoll an sie herangeführt werden.
Viele Kinder brauchen das Internet heute, um ihre Schulaufgaben zu erledigen. Haben Eltern ihnen dem Umgang mit diesem Medium früh beigebracht und achten sie darauf, dass bedenkliche Seiten von den Kindern nicht aufgerufen werden können, ist dies auch vollkommen in Ordnung. Zudem gibt es viele Lernspiele für Kinder und auch das Bedienen von Grafikprogrammen und Co kann förderlich für die kindliche Entwicklung sein. Wichtig ist, dass dies alles in Maßen passiert und das Kind nicht seine gesamte Freizeit vor dem Computer verbringt.

Der Ratgeber „ Kinder und Medien“ bietet weitere hilfreiche Informationen zu diesem Thema.

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