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Diagnose Alkoholmissbrauch: 2012 wieder mehr Kinder und Jugendliche stationär behandelt

Archivmeldung vom 16.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org

Im Jahr 2012 wurden 26 673 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär in einem Krankenhaus behandelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 1,2 % mehr als 2011. Bezogen auf 100 000 Einwohner dieser Altersklasse stieg ihre Anzahl gegenüber 2011 auf 333 (+ 2,4 %). Dabei nahm die Zahl der Mädchen und jungen Frauen um 5,0 % (269 Fälle je 100 000 Einwohner) zu, die der Jungen und jungen Männer nur um 0,8 % (394 Fälle je 100 000 Einwohner).

75 % der Kinder und Jugendlichen, die wegen dieser Diagnose stationär behandelt werden mussten, waren noch keine 18 Jahre alt (2011: 72 %).

Diese Daten stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik für das Jahr 2012. Danach wurden insgesamt rund 19,1 Millionen Patientinnen und Patienten vollstationär in einem Krankenhaus behandelt. Die Herzinsuffizienz war mit 386 548 Fällen der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt. An zweiter Stelle lagen psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (345 034 Fälle), worunter auch der akute Alkoholmissbrauch fällt. Danach folgte die Herzerkrankung Vorhofflattern und Vorhofflimmern mit 277 616 Fällen.

Von den 19,1 Millionen Patienten waren 53 % weiblich und 47 % männlich. Das Durchschnittsalter der Behandelten lag bei 54 Jahren. Bezogen auf 100 000 Einwohner gab es 2012 insgesamt 20 993 Behandlungsfälle, das waren 0,7 % mehr als im Vorjahr (20 854 Fälle).

Alkoholintoxikationen bei Kindern und Jugendlichen weiter auf hohem Niveau

Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Krankenhauseinweisungen von Kindern und Jugendlichen aufgrund von akutem Alkoholrausch erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Jeder einzelne der insgesamt 26.673 Fälle von Alkoholintoxikationen bei 10- bis 20-Jährigen ist einer zu viel. Die Zahlen zeigen, dass bis ins hohe Alter Anstiege bei den Alkoholintoxikationen zu verzeichnen sind. Alkohol ist in der Bevölkerung das am weitesten verbreitete Suchtmittel. Will man die Zahl der Alkoholräusche reduzieren, muss das gesamtgesellschaftliche Klima zu weniger Toleranz gegenüber Alkoholmissbrauch verändert werden.

Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass im Jahr 2012 bundesweit 3.999 junge Menschen zwischen 10 und 15 Jahren aufgrund eines Alkoholrauschs im Krankenhaus behandelt werden mussten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 4,2 Prozent. Bei den 15- bis 20-Jährigen wurden 22.674 Fälle registriert, eine Zunahme um 2,3 Prozent. Gerade in dieser Altersgruppe sind mehr männliche (63,4 Prozent) als weibliche Jugendliche (36,6 Prozent) betroffen. Gleichwohl ist zu beobachten, dass die weiblichen Jugendlichen bei den Alkoholintoxikationen aufholen und ihr Anteil bei den 15- bis 20-Jährigen um 4,4 Prozent zugenommen hat, während er bei den jungen Männern um 1 Prozent angestiegen ist.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass bis ins hohe Alter Anstiege bei den Alkoholintoxikationen zu verzeichnen sind. „Sie bilden sehr deutlich ab, dass Alkohol in der Bevölkerung das am weitesten verbreitete Suchtmittel ist und die Risiken, die von einem unkritischen Alkoholkonsum ausgehen, in unserer Gesellschaft immer noch deutlich unterschätzt werden“, so Prof. Dr. Elisabeth Pott weiter. Das beeinflusst auch das Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen.

Die BZgA hat einen Schwerpunkt ihrer Präventionsaktivitäten auf Maßnahmen in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gelegt. Die BZgA unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene dabei, einen kritischen und bewussten Umgang mit Alkohol zu lernen, damit die Zahl der akuten Alkoholräusche langfristig reduziert werden kann. Solange viele Eltern und Erwachsene einen erhöhten oder gar missbräuchlichen Alkoholkonsum praktizieren, werden sie ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung nicht gerecht. Deshalb sollen Erwachsene noch sehr viel stärker auf ihre Vorbildfunktion hin sensibilisiert werden. Um diese Ziele zu erreichen muss das gesellschaftliche Klima zu weniger Toleranz gegenüber Alkoholmissbrauch verändert werden. Hierzu werden alle relevanten Akteure verstärkt in eine Kooperationspartnerstrategie eingebunden.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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