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DLRG Zwischenbilanz 2025: mindestens 236 Menschen ertrunken

Freigeschaltet am 07.08.2025 um 11:13 durch Sanjo Babić
Bild: DLRG e.V. Fotograf: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Bild: DLRG e.V. Fotograf: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Seit Beginn der Badesaison Anfang Mai sind in den Gewässern in Deutschland rund 150 Menschen ertrunken. In den ersten sieben Monaten des Jahres kamen mindestens 236 Personen im Wasser zu Tode, wie aus einer Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervorgeht. Das sind 16 Personen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

"Sah es im Juni noch danach aus, dass die Zahl der tödlichen Badunfälle im Vergleich zu den Vorjahren deutlichen ansteigen könnte, traf diese Befürchtung nach dem regenreichen Juli nicht ein", berichtete DLRG Präsidentin Ute Vogt bei der Vorstellung der Zahlen heute (7.8.) in Lübeck.

Insbesondere in der zweiten Monatshälfte im Juni kam es zu einer Häufung tödlicher Badeunfälle. Über den gesamten Monat hinweg ertranken mindestens 70 Menschen, 18 mehr als vor einem Jahr. Im Juli ereigneten sich 47 Unglücksfälle. Ein Jahr davor waren es 64. "Wir wissen, dass es an sonnigen und heißen Sommertagen zu mehr Unfällen kommt. Das mussten wir zuletzt im Juni erleben. Deshalb mein Appell an alle, die in den kommenden Wochen die Gewässer aufsuchen: Bleiben Sie vorsichtig, beachten Sie die Baderegeln und gehen Sie keine Risiken ein", so die Präsidentin der DLRG.

Viele Unfälle in Seen und Flüssen

In den Seen kamen bislang mit 87 Personen mehr Menschen um als im Vorjahr (77), in den Flüssen waren es mit 85 (2024: 90) etwas weniger. Insgesamt machten die Todesfälle in Seen und Flüssen fast drei Viertel der Gesamtzahl aus (73%). Ute Vogt: "Vielfach ereignen sich diese Unfälle abseits unbewachter Badebereiche. Hilfe ist dann oft nicht in Sicht oder zu spät vor Ort."

In den Meeren erfasste die DLRG bis Ende Juli zehn Ertrunkene (2024: 13). Alle verloren in der Ostsee ihr Leben. Am Beispiel der Küsten zeigt sich wie auch in den Schwimmbädern (neun Todesfälle), dass Baden und Schwimmen dort besonders sicher sind, wo Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer beaufsichtigen. Allein rund 5.500 Ehrenamtliche der DLRG sorgen während der Sommersaison an rund 100 Badestellen an Nord- und Ostsee für Sicherheit.

Mehr jüngere männliche Opfer

Während unter den Menschen höheren Alters bisher weniger Opfer zu beklagen sind, kamen mehr junge Menschen zu Tode. 49 Personen waren zwischen elf und 30 Jahre alt (2024: 30). "Bei diesen Fällen handelt es sich oft um Badeunfälle infolge von Leichtsinn und Übermut. Viele Opfer konnten kaum oder gar nicht schwimmen", erklärte Ute Vogt. Mit einer Ausnahme waren alle Verunglückten männlich (97%). Über alle Altersgruppen hinweg betrug der Anteil männlicher Opfer 84 Prozent (2024: 77%).

Knapp jedes vierte Unfallopfer (48) bekannten Alters war älter als 70 Jahre. 58 Personen waren zwischen 50 und 70 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahr ertranken insgesamt 21 Menschen weniger unter den über 50-Jährigen. Bei älteren Schwimmern sind immer wieder gesundheitliche Vorerkrankungen ursächlich für Badeunfälle, aber auch Selbstüberschätzung und unzureichende Vorsicht.

Weniger tödliche Bootsunglücke

Bis Ende Juli erfasste die DLRG 13 tödliche Unfälle bei Freizeitaktivitäten wie Paddeln, Boot fahren und Surfen (2024: 20). "Die meisten von ihnen wären vermutlich noch am Leben, wenn sie eine Rettungsweste oder wenigstens eine Schwimmweste getragen hätten", sagte die Präsidentin der DLRG und ergänzte: "Insbesondere für Kinder sollte das Tragen einer Weste verpflichtend sein. Erwachsene sollten mit gutem Vorbild vorangehen." Eine Weste unterstützt mit ihrem Auftrieb beim Schwimmen und sorgt dafür, dass der Träger nach einem Sturz oder dem Kentern an der Wasseroberfläche bleibt. Auch gute Schwimmer sind nicht davor gefeit, nach einem Sturz ins Wasser Kreislaufprobleme zu bekommen und sollten sich deshalb schützen.

Eltern sind die Aufsicht

Unter Kindern bis zehn Jahren waren mindestens acht Opfer zu beklagen (2023: 7). Zumeist passieren diese Unfälle durch einen kurzen Moment der Unachtsamkeit. "Eltern unterschätzen immer wieder, wie schnell ein wenig Ablenkung zu einer lebensbedrohlichen Situation für ein Kind führen kann", erklärt der Leiter der Verbandskommunikation im DLRG Präsidium, Frank Villmow. Zudem sei ihnen oft nicht bewusst, dass auch kleine und flache Gewässer wie Gartenteiche und aufblasbare Pools zur tödlichen Falle werden können. Mit Unterstützung der Wall GmbH macht die DLRG bereits seit Mitte März auf tausenden Werbeflächen in Großstädten auf diese weniger bekannten Gefahren aufmerksam. Zudem sensibilisieren die Lebensretter insbesondere online Eltern mit ihrer Kampagne "Du bist die Aufsicht". Frank Villmow: "Wir möchten allen Eltern klar machen, dass sie beim Baden und Schwimmen für ihre Kinder verantwortlich sind. Das Personal in den Schwimmbädern und die Rettungsschwimmer an den Badestränden sind für alle Gäste da."

In absoluten Zahlen betrachtet ertranken die meisten Menschen bislang in Bayern (48). Im Freistaat sind bislang 13 Personen mehr ertrunken als im Vorjahrszeitraum. Auch in Hessen (+4) und Mecklenburg-Vorpommern (+3) gab es einen Anstieg bei den Opferzahlen.

Quelle: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (ots)

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